DM-Silber und EM-Norm für Sandy Sakyi

14.07.25 von Olaf Kelterborn

null

Sandy Sakyi sprintete in Bochum-Wattenscheid zur Silbermedaille über 100m Hürden

Leichtathletik

Montag, 14.07.2025 / 08:37 Uhr

Olaf Kelterborn

Bei den Deutschen U18 und U20 Meisterschaften, die in diesem Jahr in Bochum-Wattenscheid ausgetragen wurden, sprintete Werders U20 Hürdenläuferin Sandy Sakyi in Saisonbestleistung auf den Silberrang und sicherte sich ebenso die Teilnahme an der EM in Tampere (Finnland).

Es war keine einfache Freiluftsaison für Sandy Sakyi. Nach vielen kleinen verletzungsbedingten Rückschlägen zu Beginn kam sie erst in den vergangenen Wochen mit einem Wettkampfstart in Mannheim wieder gut in Tritt und fuhr dementsprechend optimistisch zu den Deutschen Meisterschaften ins Ruhrgebiet, wenngleich ihr Hürdentrainer Lars Keffel betonte, dass es eine Meisterschaft nach dem Motto „du hast hier absolut nichts zu verlieren und kannst eigentlich nur überraschen“ war. Und genau das sollte der Werderanerin gelingen.

null

Silber für Sandy

Bereits im Vorlauf zeigte Sandy einen sehr konzentrierten Auftritt und begann die Meisterschaften in ausgezeichneten 13,84 Sekunden auf der 100m Hürdendistanz. Damit qualifizierte sie sich äußerst souverän für die Halbfinalrennen, wo sie in 13,86 sec die Zeit nahezu bestätigen konnte. Im Finale demonstrierte sie im Anschluss, ganz zur Freude der Trainer und Teammitglieder auf der Tribüne, welch hohe Qualität sie auf die Bahn bringen kann, wenn es ums Ganze geht.

Die beste Leistung des Wochenendes und ein ganz sauberes Rennen bescherten der Werder Sprinterin eine Zielzeit von 13,70 Sekunden, gleichbedeutend mit dem Silberrang. Doch damit nicht genug, denn die Zeit bedeutete gleichzeitig die Normerfüllung für die U20 Europameisterschaften, die vom 07. bis 10. August in Tampere (Finnland) ausgetragen werden.

„Sandy ist zum Glück genau zur richtigen Zeit, zum Saisonhöhepunkt, fit geworden und hat in ihrem eigentlich erst dritten Wettkampf in dieser Saison ein großartiges Resultat einfahren können. Nun fährt sie gemeinsam mit der Deutschen Meisterin, Samita Schatz vom Pulheimer SC, mit der sie sehr gut befreundet ist, zur EM nach Finnland. Das ist eine Belohnung für die harte Arbeit und zeigt, zu was Sandy in der Lage ist. Wir werden die nächsten Wochen nutzen um sie gut auf dieses Highlight vorzubereiten, das sind Erlebnisse, die man nicht vergisst“, so der freudestrahlende Coach Lars Keffel.

null

Benjamin

Ebenfalls Grund zur Freude hatte er bereits zuvor beim Auftritt eines weiteren Schützlings aus seiner Hürdengruppe. Benjamin Beta, der noch dem jüngeren Jahrgang der U20 angehört, sprintete bereits im Vorlauf in 14,80 Sekunden ganz nah an seine bisherige persönliche Bestzeit heran und qualifizierte sich verdient für das Halbfinale. „Das war unser Ziel für das Wochenende und Benjamin hat es vor allem im Halbfinale ausgezeichnet gemacht“, so Lars Keffel.

In der Tat zeigte sich der Werder-Sprinter äußerst abgezockt und ließ sich auch von einer protestbedingten Zeitplanverzögerung nicht beeindrucken. Er lief sein Rennen technisch einwandfrei und kam in neuer Bestzeit von 14,74 sec im Ziel an. „Viel mehr geht nicht, eine neue Bestzeit beim Saisonhighlight, Benjamin hat alles richtig gemacht“, so Lars Keffel weiter.

null

Sofia

Ebenfalls bis ins Halbfinale schaffte es 100m Sprinterin Sofia Muche, die in der U18 mit dabei war. Nach 12,34 Sekunden im Vorlauf steigerte sie sich im Semifinale auf sehr gute 12,30 Sekunden und lag damit auf dem Niveau ihrer persönlichen Bestzeit.

„Damit kann Sofia total zufrieden sein. Wenn man seine besten Leistungen bei Deutschen Meisterschaften auf die Bahn bringt, dann ist das viel wert…schafft aufgrund der Nervosität beim besten Willen nicht Jeder“, fasste es Sprinttrainer Andrei Fabrizius zutreffend zusammen.

null

Magdalena

Aufgeregt am Start war definitiv Magdalena Linke, die zum ersten Mal überhaupt in einer Einzeldisziplin bei Deutschen Meisterschaften mit dabei war. Über 100 Meter Hürden der U18 zeigte sie dafür aber einen sehr couragierten Auftritt und blieb unter der 15 Sekunden Marke, was das Ziel für diese Titelkämpfe war. Ihre Zielzeit betrug letzten Endes 14,96 sec.

„Solche Starts, bei denen mal viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln kann, sind total wichtig für die weitere Karriere“, so Andrei Fabrizius. „Magdalena hat das alles gut hinbekommen mit der besonderen Atmosphäre bei Deutschen Meisterschaften, den Wartezeiten im Callroom usw., das kennt man sonst ja gar nicht von den anderen Wettkämpfen. Sie hat viel dazugelernt und davon wird sie in den nächsten Jahren profitieren“.

null

Das 4x100m Team

Neben dem 100m Hürdenstart ging Magdalena noch ein weiteres Mal an den Start, und zwar mit ihren Mannschaftskolleginnen Ada Mafalda Scholten, Fina Frankenstein und Luisa Monsees im 4x100 Meter Staffelwettbewerb. Das grün-weiße Quartett zeigte dabei ein starkes Rennen und verbesserte die bisherige Saisonbestzeit um mehr als eine halbe Sekunde. Konkret bedeutete dies eine Zielzeit von 48,76 Sekunden, womit die U18-Mädchen äußerst zufrieden sein konnten.

„Alle vier Sprinterinnen haben super Leistungen gezeigt, es war eine Freude das Staffelrennen von außen mit anzusehen. Die Zeit ist deshalb ein verdienter Lohn für einen couragierten Auftritt, zu dem ich dem Staffelteam nur gratulieren kann“, so Andrei Fabrizius nach dem Rennen.

null

Tim

Parallel zu den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid wurden in Offendorf die Deutschen Quadrathlon Meisterschaften ausgetragen. Dabei ging in der U23 Altersklasse mit Tim Heuermann ebenfalls ein Werder-Athlet an den Start.

Für die Disziplinen 500 Meter Schwimmen, 20 km Rad fahren, 4 km Kajak fahren sowie 5 km Laufen benötigte Tim eine Gesamtzeit von 1:52:46, womit er in seiner Altersklasse nicht zu schlagen war und sich den Titel des Deutschen Meisters sicherte.