„Das war eine mentale Aufgabe für mich“

JENS STAGE VOR SEINEM 100. PFLICHTSPIEL FÜR WERDER

01.10.25 von Colin Hüge | 4 Min

Jens Stage im Interviewsetting

Ein besonderer Meilenstein steht bevor: Wenn Jens Stage am Samstag, 04.10.2025, (auf Sky, in der DAZN-Konferenz und im Live-Ticker auf WERDER.DE) gegen den FC St. Pauli aufläuft, wird er zum 100. Mal das Trikot der Grün-Weißen tragen. Was der dänische Mittelfeldspieler über diese Marke denkt, welche Partie ihm besonders in Erinnerung geblieben ist und wie sich seine Rolle durch das neue Amt des Vizekapitäns verändert hat, erklärt er im WERDER.DE-Interview.

WERDER.DE: Moin, Jens! Erinnerst du dich noch an dein erstes Pflichtspiel für Werder?

Jens Stage: Moin. Das war in Wolfsburg. Ich glaube, es war ein 2:2-Unentschieden und ein gutes Spiel von uns.

WERDER.DE: Das ist fast richtig. Das war dein Bundesliga-Debüt für Werder samt Torvorlage. Dein erstes Pflichtspiel…

Jens Stage: …stimmt (lacht)! Das war in Cottbus im DFB-Pokal eine Woche vorher, da bin ich für knapp 20 Minuten reingekommen.

WERDER.DE: Vor dem Heimspiel gegen St. Pauli stehst du jetzt vor deinem 100. Pflichtspiel für Werder. Ein besonderer Meilenstein für dich?

Jens Stage: Ja, aber auch nein. Denn das Spiel wird deswegen nicht anders laufen, nur weil ich diese Marke erreiche. Für mich steht im Fokus, dass ich die drei Punkte holen möchte. Aber klar, 100 Spiele ist eine große Zahl und die alle für Werder zu bestreiten, das macht mich stolz.

WERDER.DE: Gibt es eine Partie, die dir in besonderer Erinnerung geblieben ist und an die du dich heute noch gerne zurückerinnerst?

Jens Stage: An erster Stelle steht da für mich der 2:0-Auswärtssieg gegen Stuttgart im Februar 2023. In der Woche ist nämlich mein Sohn Carl zur Welt gekommen und dass ich dann in Stuttgart auch noch mein erstes Bundesligator schieße und wir gewinnen, macht die Woche perfekt. Das war ganz besonders für mich.

Jens Stage nuckelt am Daumen nach seinem Tor in Stuttgart
Jens Stage widmet sein erstes Bundesligator seinem neugeborenen Sohn Carl (Foto: nordphoto)

WERDER.DE: Als du 2022 aus Kopenhagen gekommen bist, warst du sofort Stammkraft und bist eines der Gesichter für den sportlichen Aufschwung nach dem Wiederaufstieg. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung?

Jens Stage: Für uns war es nach dem Wiederaufstieg erstmal wichtig, dass wir eine stabile Saison spielen. Das haben wir geschafft und uns dann Jahr für Jahr gesteigert. Wenn man in einer Mannschaft spielt, wo es funktioniert, dann wird auch die eigene Leistung besser. Und so habe ich mich auch gesteigert, auch wenn es immer mal Momente gab, wo es nicht so lief.

WERDER.DE: Seit dieser Saison bist du unter Cheftrainer Horst Steffen der neue Vizekapitän. Verändert sich dadurch deine Rolle nochmal?

Jens Stage: Nein. Es hat sich bei mir von der Herangehensweise nichts groß verändert. Einige erfahrene Jungs sind gegangen und da müssen andere nachrücken und mehr Verantwortung übernehmen. Und genau das möchte ich. Ich möchte vorangehen und du hast es schon gesagt, ich stehe vor meinem 100. Pflichtspiel für Werder, bin drei Jahre hier da muss ich auch vorangehen und für die jungen Spieler Ansprechpartner sein.

"Ich mag auch diese dreckigen Siege"

WERDER.DE: Du hast die Vorbereitung samt Pokal- und zwei Ligaspielen verletzungsbedingt leider verpasst. Bei deinem Comeback in Gladbach hast du direkt getroffen. Wie ist es dir gelungen, sofort wieder auf dem Punkt da zu sein?

Jens Stage: Ich hatte einen schönen Sommer, aber keine gute Vorbereitung aufgrund der Verletzung. Das war schwer für mich, weil ich nicht wusste, wann ich wieder richtig fit sein werde. Das war eine mentale Aufgabe für mich. Ich habe immer versucht, nah bei der Mannschaft zu sein, mit ihr viel zu sprechen und für sie neben dem Platz da zu sein. Das hat mir geholfen und umso mehr freue ich mich über das gelungene Comeback in Mönchengladbach. Ich muss weiter Spielminuten sammeln, in München war ich wieder nah dran an den hundert Prozent.

WERDER.DE: Wir blicken auf dein bevorstehendes 100. Werder-Pflichtspiel. Wenn du es dir malen könntest, wie würde es verlaufen?

Jens Stage: Solange wir gewinnen, ist der Spielverlauf egal (lacht). Spiele, wo wir viele Chancen haben und hoch gewinnen, sind sehr schön. Ich mag aber auch diese dreckigen Siege, wo es regnet und es nicht perfekt läuft, aber ein glückliches Tor für uns das Spiel entscheidet. Egal, was es am Ende wird, ich würde beides davon nehmen.

WERDER.DE: Was braucht es, um gegen St. Pauli, die sehr gut in die Saison gestartet sind, erfolgreich zu sein?

Jens Stage: St. Pauli hat auch letzte Saison sehr gut gespielt und sie haben uns das Leben im Heimspiel im Weserstadion schwer gemacht. Auch dieses Mal wird es keine leichte Aufgabe. Sie haben eine gute Energie, verteidigen kompakt und treten als Einheit auf, was mir sehr imponiert. Wir haben unsere Qualität aber auch schon gezeigt und wenn wir gegen St. Pauli alles auf dem Platz lassen, können wir die drei Punkte einfahren.

WERDER.DE: Was wünscht du dir für deine nächsten 100 Werder-Pflichtspiele?

Jens Stage: Ich wünsche mir, dass die Kurve weiter nach oben geht, sowohl bei mir als auch für den Verein und wir zusammen erfolgreich sein werden.

WERDER.DE: Vielen Dank, Jens und viel Erfolg für Samstag!

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