Laufwunder und Elfmetertöter
ZAHLEN, DATEN & FAKTEN ZUM DUELL MIT DEM FC ST. PAULI
01.10.25 von Moritz Studer | 3 Min
)
Der SV Werder Bremen möchte am Samstagnachmittag, 04.10.2025, um 15.30 Uhr (auf Sky, in der DAZN-Konferenz und im Live-Ticker auf WERDER.DE), auch im zehnten Anlauf des FC St. Pauli im Weserstadion gegen die Braun-Weißen ungeschlagen bleiben. Bevor der erste Heimsieg der Saison 2025/26 eingefahren werden soll, werfen wir einen Blick auf die Zahlen, Daten & Fakten zum bevorstehenden Duell. Dabei könnte es unter gewissen Umständen zu einer Bundesliga-Premiere kommen.
Bundesliga-Geschichte im Weserstadion? Nach Ragnar Klavan (FC Augsburg) und Karol Mets (FC St. Pauli) ist Werder-Torhüter Karl Hein seit vergangenem Freitag der dritte Este, der in der Bundesliga zum Einsatz kam. Wenn Hein bei einem weiteren Ausfall von Teamkollege Mio Backhaus gegen die Kiezkicker wieder auflaufen sollte und Mets nach seinem Kaderplatz gegen Leverkusen (1:2) auch wieder auf den Platz zurückkehrt, könnten sich im Fußball-Oberhaus erstmals zwei Esten gegenüberstehen. Um estnischer Bundesliga-Rekordspieler zu werden, müssten sowohl Mets (10 Spiele) als auch Hein (1) gegenüber Klavan (125) allerdings noch ordentlich aufholen.
Der Grundstein: Nur der FC Bayern München (32) beendete die Saison 2024/25 mit weniger Gegentoren als der FC St. Pauli (41). Auch in der laufenden Spielzeit arbeiten die Boys in Brown wieder sehr gewissenhaft gegen den Ball und bieten dem Gegner nur sehr wenig an. Lediglich Borussia Dortmund (43) ließ noch weniger Torschüsse zu als die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin (46). Mit den acht Gegentoren bei einem anspruchsvollen Auftaktprogramm belegen die St. Paulianer in dieser Hinsicht den siebten Rang.
Schlüssel Konterabsicherung: Bislang hat Werder die meisten Torschüsse nach gegnerischen Kontern zugelassen. Im Heimspiel gegen den FC St. Pauli muss der SVW sehr aufmerksam sein, denn die Kiezkicker kreieren über Umschaltmomente nach Eintracht Frankfurt ligaweit die meisten Torabschlüsse (7). Dass die Blessin-Elf noch auf das erste Konter-Tor wartet, dürfte eine Momentaufnahme bleiben, die im besten Fall noch über das kommende Wochenende anhält.
Klare Abläufe: Die Boys in Brown sind durchaus bemüht, ihren Gegner mit einer kurzen flachen Eröffnung zu locken. Anschließend versuchen die St. Paulianer mit einem langen Ball in den öffnenden Raum viel Spielfeld zu überbrücken und ihre Offensivspieler in aussichtsreiche Situationen zu bekommen. Dadurch schlagen die Kiezkicker die drittmeisten langen Bälle im Ligavergleich. Der Tabellenneunte hat den drittniedrigsten Ballbesitz-Wert (47,2 %), verfügt dann aber einen klaren Plan.
Laufwunder: Wenn es im Fußball nur um die zurückgelegten Kilometer ginge, dann wäre der FC St. Pauli in der abgelaufenen Spielzeit Deutscher Meister geworden. Die Schützlinge von Alexander Blessin haben eine hohe Laufbereitschaft und legten auch in der bisherigen Runde zumindest die fünftlängste Distanz zurück. James Sands (59,68 km, 2.), Louis Oppie (58,74 km, 4.) und Daniel Sinani (58,07 km, 7.) zählen zur Top-Ten der laufstärksten Bundesliga-Spieler. Senne Lynen (57,49 km, 10.) ist im grün-weißen Ranking Spitzenreiter.
Der Elfmetertöter: Mit seinem fünften parierten Elfmeter am Stück stellte Noah Atubolu im Weserstadion einen Bundesliga-Rekord auf. Mit FCSP-Schlussmann Nikola Vasilj hütet den Gäste-Kasten am Samstag der nächste regelrechte Elfmetertöter. Insgesamt hielt der bosnische Nationaltorhüter sechs der gegnerischen sieben Strafstöße – an den ersten fünf Spieltagen blieb Vasilj jeweils Sieger gegen Dortmunds Serhou Guirassy und Stuttgarts Angelo Stiller. Lediglich Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg) bezwang den St. Paulianer im Fußball-Oberhaus vom Punkt.