Deutsche Nationalmannschaft Aktuell

Kimmich wurde von Nagelsmann zum neuen Käpt'n der Nationalmannschaft ernannt. Ob diese kleine Diva die richtige Entscheidung ist?

 

Dieses eine gute Spiel macht die DFB-Mannschaft aber noch lange nicht zum Mitfavoriten für die WM 2026. Werder ist in dieser Saison ja auch kein Meisterschaftsaspirant, bloß weil in der Vorsaison mit einem hervorragenden Spiel die 3 Punkte aus der Arroganz-Arena mitgenommen wurden.

 

In Anlehnung an ein Zitat von Otto Rehhagel: Weltmeister wird man nicht mit dem Mund. Selbstverständlich sollte das Ziel beim Fußball sein, jedes Spiel zu gewinnen. Doch wenn wenn von möglichen Titeln schwadroniert wird, dann sollte auch entsprechende sportliche Qualität in de Breite vorhanden sein, auch um wie auch immer bedingte Ausfälle von Spielern zumindest einigermaßen zu kompensieren. Diese fehlt der DFB-Auswahl aus in einem der vorherigen Posts genannten Gründen.

Ja, gegen Spanien hat die deutsche Mannschaft gut gespielt. Doch um bei einer WM oder EM Titelaspirant zu sein, reicht ein gutes K.O.-Rundspiel-Spiel gegen ein Top-Team nicht aus, sondern man muss einigermaßen konstant auf sehr hohem Niveau spielen. Im Achtelfinalspiel gegen Dänemark z.B. hatte die DFB-Elf sich lange schwer getan, bis sie in Führung ging. Übrigens @Cyril Sneer : dieser Führung gingen sowohl unmittelbar als auch 3 Minuten zuvor zwei Schiri-Entscheidungen voraus, die aus dänischer Sicht ähnlich ungerechtfertigt waren wie aus deutscher Sicht das nicht gepfiffene Handspiel eines spanischen Spielers im Viertelfinale.

 

In dem Spiel war die DFB-Mannschaft das in der Tat nicht. Aber diese Mannschaft holte am Ende trotzdem den WM-Pokal, weil sie über die Jahre v.a. durch eine sehr gut ausgebildete Spielergeneration und Turnierteilnahmen bis mindestens in die Halbfinals zusammenwuchs - und nicht so wie die aktuelle nach drei enttäuschenden Turnieren in Folge ausnahmsweise mal ein sehr gutes Spiel zeigte und nun deswegen gleich wieder als Titelkandidat gehypt wird. Ein ähnlicher Hype wie beim HSV-Umfeld, wo Einige in den vergangenen 6 Jahren nach 2 Siegen in Folge stets wieder vom Aufstieg schwafelten.

 

Und was war der Preis für den schnellen Erfolg der Italiener bei der EM 2021? Wie schon 2018 Zuschauer bei der WM 2022 und bei der EM 2024 im Achtelfinale sang- und klanglos ausgeschieden. Das ist keine nachhaltige Arbeit, sondern war ein ähnliches Strohfeuer, wie es die deutsche N11 nach den EM-Titel 1996 und der Vize-WM 2002 erlebte und danach mit einem krachenden 0:3 gegen Kroatien im WM-Viertelfinale 1998 und dem Scheitern in den Gruppenphasen der EM 2000 + 2004 auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde - mit entsprechenden Enttäuschungen und hitzigen Debatten unter den Fans und in den Medien sowie einer hohen Fluktuation auf dem Bundestrainerstuhl inkl. Rudis Weizen-Waldi-Wutausbruch.

Das weiß ich und daher war auch nur ein Beispiel dafür, wie schnell kleinste Funken guter Leistungen ausreichen, um Hypes auszulösen, die auch z.B. so weit gehen, dass ein englischer PL-Club >30 Mio. € für für einen 20jährigen Stürmer mit gerade einmal 30 Bundesligaeinsätzen auf den Buckel hinblättert - oder eben die deutsche Männer-Fußballnationalmannschaft nach dem ersten guten Turnierspiel seit 8 (!) Jahren gleich wieder zum Titelaspiranten der WM 2026 gehypt wird.

 

Genau darauf wollte ich doch hinaus! Mit goldenen, gut ausgebildeten Generationen kannst du nachhaltig über mehrere Turniere was Großes (Platz 1-4) erreichen; wie Deutschland von 2006-2014 (1x WM. 1x Vize-EM, 3 weitere HF), wie Spanien mit 2x EM 2008 + 2012, WM 2010 bzw. die aktuelle Generation mit EM-HF 2021 und Titel 2024, wie Frankreich von 1996-2000 ( je 1x WM EM + ein weiteres HF) und seit 2016 (1x EM, je 1x Vize-EM/WM + ein weiteres HF) - und somit nicht so wie das von dir vorgeschobene Strohfeuer Italien, welches für den EM-Titel 2021 aus der Versenkung kam, um danach wieder dorthin zu verschwinden.

 

Das sehe unter dem Aspekt des größten Sporteinzelverband der Welt grundsätzlich genauso und habe es hier schon oft entsprechend kommuniziert.
Jedoch ist dieser DFB nicht in der Lage, eine Nachwuchsförderung auf die Beine zu stellen, welche denen in Frankreich, Spanien, England und den Niederlanden qualitativ wie quantitativ ebenbürtig ist; und es somit dem DFB in der Breite an Spielern auf internationalen Top-Niveau fehlt, denn

Zumal die Zeiten, in denen spielerische Defizite mit teutonischer Kraftmeierei - für die von der ausländischen (v.a. englischen) Boulevardpresse sehr oft die Metapher der deutschen Panzer strapaziert wurde - kompensiert werden konnte, schon lange vorbei sind.