12 Minuten und 12 Sekunden schweigen

Ich halte nix von einem freundlichen Barbecue zwischen den Fanlagern.

 

Wollt ihr wirklich monotone Spiele ohne besondere Emotionen wie zum Beispiel bei einem Derby? Jedes Spiel ist das gleiche, außer das man mal gewinnt und mal verliert.
Ich möchte gar keine Kuschelatmosphäre, langweilig.

 

Da sind wir ja ganz beinander...ich will auch weiter "scheiß HSV" rufen. Und wenn keiner was tut gegen Gewalt, Pyro usw., dann ist DAS eben die Konsequenz....

und ich will auch nicht mit HSV Fans kuscheln oder ein Barbecue veranstalten, meiner Meinung nach gibt es aber durchaus mehr als Schwarz oder weiß....

und wenn sich dann die eigenen Fanlager noch kloppen, dann muss man sich nicht wundern, wenn solche "Regelungen" verabschiedet werden..

 

Natürlich wird mehr schwarz und weiß gesehen.. das ist normal für "Offizielle". Ich pers. habe sogar 2 Bekannte, welche Feuer und Flamme für die Rothosen sind.

Aber dieses DFL-Papier sagt ganz eindeutig, dass bei Risikospielen das Kontingent der Gästekarten beschränkt wird. Und da zählt Hamburg auswärts nunmal zu. Und Gott möge über mich richten: Ich will auch nicht dass die Hamburger nur zu 50% nach Bremen kommen. Wo bleibt denn da der Spaß?

Gegen Pyromanen, Gewalttäter kann sehr gerne vorgegangen werden.. aber nicht gegen die Fankultur. Und sich vor einem Spiel auch mal verbal zu beleidigen macht es für mich aus.

 

Ein Spiel wird zum Risikospiel, wenn es vorher Krawalle, Schlägereien etc. zwischen den Fanlagern gegeben hat...natürlich nicht nur einmal, sondern aus der Historie gewachsen (und deswegen wird es gegen den HSV immer ein Risikospiel bleiben, es sei denn, man kommt mal 2,3 Jahre ohne Krawalle etc. aus...

Wegen "verbalem Beleidigen" und Emotionen wird kein Spiel zum Risikospiel, sondern dann, wenn es zu Gesetzesverstössen, Gewalt etc. gekommen ist...

Meiner Meinung nach kann nur ein Selbstheilungsprozess in den jeweiligen Fanlagern zur Besserung führen...Zündler aus den eigenen Reihen anzeigen, ausgrenzen wie auch immer...

 

So ist das. Aber dazu wird es nie kommen. Und dies betrifft auch nicht nur das Nordderby. Durch den Beschluss der Einschränkung vom Gästekontingent bin ich daher ja auch voll und ganz GEGEN dieses Papier. Verstehst du mich?

 

Zum einen wurde in Leverkusen geschwiegen, zumindest von Ultra-Seite aus. Zum anderen gab es diverse Ultra-Gruppierungen, die sogar den Block verließen bei 12:12 (Düsseldorf sei hier als Beispiel genannt). Und auch die Nürnberger (Ultras) werden morgen 12:12 Minuten schweigen. In Stadien der 2. Liga (z. B. Kaiserslautern) gab' es sogar eine 90:00-Ankündigung. Ob dies durchgezogen wurde, kann ich allerdings nicht sagen. Dann schauen wir ja morgen mal, wer so alles die Mannschaft "im Stich lässt". Sind es wirklich nur die ~300 Ultras, oder auch ~40.000 andere Zuschauer? :x:

 

Ja, ich versteh Dich

Ich bin ja auch nicht in Jubelschreie verfallen nach dem Beschluss, kann aber die Beweggründe von "Außenstehenden" nachvollziehen und jetzt liegt es schon ein Stück weit an den Fanlagern, das beste draus zu machen.... ich bin neben Fußball auch noch begeisteter Eishockey-Fan....da gehts zB auch sehr emotionsgeladen mit genialer Stimmung zur Sache, aber eben ohne Gewalt und sonstigem...und dahin sollte man eben kommen

 

Das Problem der Bremer Ultras lag ja auch darin, dass es sehr kurzfristig war und die Chance für Kommunikation zwischen Fans und Verein nicht bestand. Dies hat auch KDF gesagt. Nur so nebenbei. Videoüberwachung, Identifizierung von Pyromanen etc. ist mir egal bzw. sehe ich genauso.. aber wenn es an das Kartenkontingent geht dreh ich durch - innerlich versteht sich

 

Die Mannschaft wird von denen im Stich gelassen die sich nur für die Hähnchenschenkel die in der Halbzeit serviert werden interessieren.

Im Übrigen kann niemand eine Unterstützung nach dem Motto:
"Ihr habt bezahlt, nun singt mal schön" einfordern.

Von den bunten Fankurven geht die Faszination aus die den Fußball groß gemacht haben. Die Fans tun das alles aus freien Stücken. Es muß ihnen niemand sagen wie und wann Support gemacht wird.
Soll der DFB doch Berufssänger und Trommler einstellen.

Wir haben früher jede freie Minute Fußball auf der Straße, auf Wiesen und auf selbstgebaute Tore gespielt. In unserem kleinen Ortsteil haben fast alle mitgemacht. Diese Begeisterung für den Fußball sehe ich heute nassiv gefährdet.

 

Fischken hat eigentlich völlig Recht. Besonders mit seinem letzten Satz beschreibt er eine zu früheren Zeiten (z.B in den Siebziger Jahren) gängige Praxis. Im alten Weserstadion,so um 1975-79 konnte man trotz gegnerischer
Fans in der Halbzeitpause bequem von der Ostkurve über die alte Nordtribüne mit den Glasbausteinen in die Westkurve latschen, um die Mannschaft anzufeuern und ohne das man gleich ne Prügelei oder Zoff mit
gegnerischen Fans bekam.

 

Die Aktion wurde beim Heimspiel gegen LEV eigentlich schon ganz gut im Stadion durchgezogen. Bis auf ein paar kleine Störungen waren nahezu alle bereit, die Aktion und deren Organisatoren zu unterstützen, weil sie es scheinbar sinnvoll fanden. Das fand ich schon sehr beeindruckend.

Jetzt ist die Entscheidung der DFL gefallen und sie mag vielen nicht schmecken. Es schmeckt aber auch scheinbar genauso vielen nicht, einen erneuten Protest auf Kosten der Mannschaft durchzuziehen. Jeder hat das Recht, die Meinung zu vertreten, dass das vielleicht ab diesem Zeipunkt sinnlos ist, man muss damit nicht automatisch für die Beschlüsse der DFL und gegen die organsisierten Fans, die auch viel auswärts fahren, sein. Wer die Protestaktion morgen (bzw. nachher) sinnlos findet und nicht mitmachen möchte, ist nicht automatisch pro DFL Sicherheitspapier eingestellt. Wer das behauptet, macht es sich auch zu einfach.

Es wird wohl so sein, dass die Ultras schweigen werden, aber wesentlich mehr Leute als gegen LEV versuchen werden, die Mannschaft zu unterstützen. Ich hoffe inständig, dass das nicht zu Tumulten in der Kurve führen wird. Denn diejenigen, die immer nach Solidarität schreien, wenn ihnen Unrecht wiederfahren ist und die immer darum bitten, ihre Art und Weise des Fan-Daseins und ihre Meinungen und Ansichten zu akzeptieren, die sollten auch die Meinungen und Ansichten anderer Fans akzeptieren.

 

Habe eben erstmal geschaut, was sich denn für uns Fans überhaupt ändert. Viel Veränderung kann ich jedoch nicht erkennen. Vieles ist mMn doch heute schon aktuell.

Antrag 1: Die Veranstaltungsleiter von Bundesliga-Spielen bekommen eine genaue Funktionsbeschreibung.
Antrag 2: Ein verbindlicher Dialog zwischen Fans und Clubs wird verankert.
Anträge 3 und 4: Die Polizei bekommt bei Videoüberwachung in den Stadien mehr Kompetenzen.
Antrag 5: Der Ordnungsdienst des Gastvereins wird im Stadion des Heimvereins mit einbezogen.
Antrag 6: Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten werden genau festgelegt.
Antrag 7: Verbindliche Teilnahme des Veranstaltungsleiters an Sicherheitsbesprechungen bei Risikospielen.
Antrag 8: Kontrollen an Stadioneingängen werden verschärft.
Antrag 9: Ordnungsdienste werden geschult.
Antrag 10: Aufgaben des Fanbeauftragten am Spieltag werden festgelegt.
Antrag 11: Festlegungen für Risikospiele und Spiele unter Beobachtung.
Antrag 12: Ein Zertifizierungsverfahren („Stadionerlebnis“) wird entwickelt.
Antrag 13: Eine ständige Kommission Stadionerlebnis wird eingerichtet.
Antrag 14: Festgelegt wird, wann das Ticketkontingent für Auswärtsfans reduziert werden darf.
Antrag 15: Weiterentwicklung der DFB-Sportgerichtsbarkeit (Anträge sollen erst zum DFB-Bundestag im Oktober 2013 erarbeitet werden).
Antrag 16: Erlöse aus der Vermarktung (Fernsehgelder) werden zweckgebunden an die Vereine ausbezahlt, wenn diese wiederholt Sicherheitsmaßnahmen nicht erfüllen.

3+4
Ich habe kein Problem damit, wenn ich im Stadion gefilmt werde. Viedeoüberwachung ist doch heutzutage normal.
Bei mir auf Arbeit gibt es nicht eine Ecke, wo ich nicht gefilmt werde.
Ausweiskontrollen am Eingang und Registrierung ist Standard.
Wer nichts zu befürchten hat, hat mit Videoaufzeichnug wohl kein Problem.

8
Ich denke nicht, daß der "normale" Fan sich am Stadion bis auf die Unterhose ausziehen muss. Ich denke mal, die kennen ihre Pappenheimer.

11
Wäre schade, wenn Kartenkontigente runtergeschraubt werden. Aber wir Fans haben es doch selber in der Hand. Benehmen wir uns ordentlich, haben wir doch nichts zu befürchten.

 

@alex k.:

zu 3+4.: schlimm genug, dass du videoüberwachung als normal empfindest. für mich wird andersrum ein schuh draus: ich lehne präventive überwachung ab, eben weil ich nix zu verbergen habe und deshalb nur weil ich stadionbesucher bin, nicht unter generalverdacht stehen möchte.

zu 8.: fährst du auswärts? kontrollen unterliegen immer einer gewissen willkür. ich wurde mal rausgezogen, weil ich eine gürteltasche trug. der nächste wird rausgezogen, weil er böse guckt!? woran erkennt man denn seine "pappenheimer" als gästeordner?

zu 11.: eine "von oben" auferlegte selbstreinigung der kurve um sippenhaft zu vermeiden? ich bin gegen denunziantentum...

nicht falschverstehen: ich wünsche mir, dass die kurve sich selbst reguliert. das funktioniert in bremen mit einer breit aufgestellten antirassistischen, antidiskriminierenden fangemeinschaft ja auch. aber dieses papier konstruiert probleme und feindbilder...

 

Das mit der Videoüberwachung im Stadion unterstütze ich voll. Irgendwie muss man die Idioten die zündeln, randlieren usw. mal indentifizieren. Und wer nichts macht, hat ja nichts zu befürchten.

Das mit dem Kartenkontingent für Gästefans reduzieren lehn ich aber strikt ab...

 

Was würden wohl die toten Hosen dazu sagen? Wer nichts macht....

Ich bin der Meinung das man ruhig zeigen sollte das die Fans auch über eine gute Vernetzung verfügen und unbedingt einbezogen werden müssen.

 

Und was meinst du damit jetzt genau?

Also das ist auf jeden Fall meine Meinung. Sollen sie doch die Leute rausholen aus dem Stadion die zündeln und randalieren... Auch wenn ich gern Pyro im Stadion legalisieren würde, solange es verboten ist hat es da nix zu suchen. Denn ich unterstütze mein Verein lieber mit Fangesängen und nicht mit sonem Pyroscheiss was dem Verein wieder tausende Euro kostet.

 

gehört zwar nich zu diesem stadionerbebniszettel, aber laut videotext ist blatter für alkohol und rauchverbot in stadien. in einer oper würde man das ja auchnicht tun.

 

Ich würde mal behaupten, heute ist die Trennung der Werder Anhängerschaft ziemlich eindeutig dokumentiert worden. Das war eine war Zäsur. Und das wächst so schnell nicht mehr zusammen.

Für mich absolut unverständlich und inakzeptabel ist, dass Werder-Fans ausgepiffen werden, weil sie es wagen ihre Mannschaft anzufeueren. So geschehen in den ersten 12 Minuten. Wenn die Kollegen unten in der Ost meinen gegen irgendwelche Maßnahmen der DFL oder des DFB demonstrieren zu müssen und deshalb schweigen wollen ist das ihr gutes Recht. Aber ebenso ist es das Recht der übrigen Zuschauer trotzdem Werder anzufeuern, weil ihnen diese Geschichte eben - so auch mir - am Allerwertesten vorbei geht. Unfassbar ist es einfach, dass man für die Unterstützung des Team ausgepfiffen wird.

Nach dem Einstieg der "Ultras" gab es dann 10 Minuten "Forza SVW". Ein Lied, wie es für eine Beerdigung nicht besser geschrieben sein könnte. Ganz großes Kino.

 

genauso ist es...die "Ultras" machen seit Jahren ihr Ding....und das ist schlechte Stimmung durch eben genauso solche selbstdarstellerischen Galeerengesänge