12 Minuten und 12 Sekunden schweigen

Darf ich fragen was vorgefallen ist?

 

Wenn man persönlich attackiert und beleidigt wird und einem Bier ins Gesicht geschüttet wird, dann hört der Spaß und das Verständnis auf. Da verstehe ich dich gut.
Du bist Dauerkartenbesitzer und fährst zu jedem Heimspiel viele hundert Kilometer und dann wird die Meinung im Stadion nicht akzeptiert, sondern mit solch einer Reaktion verschmäht.

 

siehe Post von Simac! DAS ist mir passiert!

 

Das ist krass Da scheint dann wohl jemand echt nicht die Meinungsfreiheit verstanden zu haben. Kann ja jeder machen wie man will. Ich hoffe dir ist sonst nichts weiter passiert!

 

...mal wieder wissen sie nicht was sie tun, sitzen geschürter Panikmache auf, sammeln Feindbilder wie Panini-Sticker, und schlucken stumpf, was Leithammel ihnen vorgekaut haben. Eine Gesellschaft voller gleichgeschalteter, angstgeprägter und anspruchsloser Händchenhalter, Beifallklatscher & Sozialneider, die den Massenmedien und ihren Führern mehr Glauben schenken, als der eigenen Wahrnehmung und Erfahrung. Der Fussball war schon immer ein geeignetes Umfeld, um schärfere innenpolitische Sichherheitskonzepte auszutesten und durchzusetzen - freut euch schon mal auf stärkere Überwachung und steigende Preise in allen Gesellschaftsbereichen, ihr seid es, die den Weg dafür bereiten.
Wer aktiv mithilft, Proteste zu Untergraben, und damit die Grundrechte von Mitmenschen zu beschneiden, muß sich über persönliche Anfeindungen nicht wirklich wundern. Übergrifflichkeiten will ich damit natürlich keinesfalls gutheißen, von keiner Seite.

 

Ähnlich hab ich es teilweise(!) in Gesprächen erlebt. Dann ist man schnell der schlechte Fan oder ein Weichei oder "Bullenfreund".....
Und dann so Sprüche wie "pass bloß auf wenn du uns alleine begegnest".

 

Wenn das wirkliche Interesse darin bestehen würde, die eigenen Freiheiten zu wahren, dann würde man zumindest einsehen, dass das Zündeln von Bengalos in Menschenmengen rücksichtlos gegenüber der großen Mehrzahl der Mitmenschen ist, die dies verständlicherweise ablehnt. Man würde dadurch DFB und DFL ein Entgegenkommen signalisieren und hätte sich nur mit dieser Geste dieses Sicherheitskonzept wahrscheinlich schon komplett ersparen können. So einfach wäre es.
Wenn dann allerdings in vielen Stadion pünktlich zum Zeitpunkt 12:12 Bengalos gezündet werden, führt man den eigenen Protest und die ganze Idee ad absurdum und beweist damit, dass man wenig Kompromissbereitschaft zeigt und einem die Freiheit vielleicht doch weniger Wert ist, als die eigenen Interessen.

 

Danke der Nachfrage! Mit mir ist soweit alles in Ordnung! Wir hatten wohl auch Glück das die Ordner das ziemlich schnell mitbekommen haben!

Interessant übrigens die Tipps die ich von Leuten bekomme, die für diese Sache sind! "Ja dann musst du dich halt weiter weg von den Ultras stellen! "Öhm ja ich stand schon so weit weg, weiter weg geht in der Ost schon gar nicht! Mal ganz davon ab, das das für mich kein Argument ist! Wenn mir die Meinung von jemandem nicht passt, habe ich trotzdem nicht das Recht ausfallend aggressiv und gewalttätig zu werden.

 

Ja und? Ist doch wohl mir überlassen, für welche Mannschaft ich bin, mit wem ich sympathisiere und so...

Oberrang ist also Sitzplatz? Naja, in Stuttgart funktionierts auch, genauso wie in Karlsruhe (und die sind ja nun auch keine Engel).

 

Das unreflektierte Verhalten Einzelner rechtfertigt aber keine Generalverdächtigungen, Kollektivbestrafungen und Sippenhaft! Und: Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist...

 

Sorry, es waren Leute aus organisierten Ultragruppen die so weit außen standen?

 

Warum? Vielleicht ist unter anderem ja genau das (also das Zünden von Bengalos) die Freiheit, die manche haben wollen. Und wenn die Aktion klappt, so wie es gestern wohl geschehen ist, dann kann man das durchaus auch als Bestärkung des Protests sehen.

@peggy: Deine Erlebnisse gestern mögen ja vielleicht blöd gewesen sein, rechtfertigt aber trotzdem keine Verallgemeinerungen.

 

Ich halte auch nix von Kollektivbestrafungen und Generalverdächtigungen. Dennoch ist es ja scheinbar so, dass diese Leute im Block zumindest geduldet werden.
Da ist es doch völlig logisch und legitim, dass der Veranstalter von seinem Hausrecht gebrauch macht und die Leute strenger kontrolliert, um dies zu verhindern. Wenn ich das nicht will, dann muss ich entweder zu Hause bleiben oder diejenigen Störenfriede ausfindig machen und aussortieren.
Wenn das nicht passiert, versuchen eben Verein, DFL, DFB und Polizei diese Leute ausfindig zu machen und darunter müssen dann alle leiden.

Aber diese Diskussion gab es ja schon hundertfach und ich sehe da auch keine einfache Lösung. Solange die Straftat des Zündels weiter begangen wird, werden die Kontrollen und Strafen immer drastischer werden. Das muss doch jedem klar sein. Also findet entweder ein Umdenken und Selbstreinigungsprozess innerhalb des Fanlagers statt oder wir stellen uns halt alle ne Stunde länger an und werden während des Spiels gefilmt. Jeder weiß also was passiert oder was nicht und kann für sich entscheiden, wie er damit umgeht.

 

Da standen Leute mit Fahnen ob das nun ne organisierte Ultragruppe ist, weiß ich nicht! Und ob die Leute die uns da angegangen sind dazugehört haben, habe ich nicht gefragt. Tut mir leid! Aber es waren Befürworter dieser Aktion die uns für ne andere Meinung so angegangen sind!

 

Da ich der Diskussion mindestens ebenso überdrüssig bin, zitiere ich mich mal aus einem anderenForum:

edit:
Um's kurz zu verdeutlichen:
Ralf Jäger, Innenminister von NRW behauptet, dass "30 Prozent der Einsatzzeit der Bereitschaftspolizei beim Fußball aufgewendet werden".

Gemessen an den allwöchentlichen Besucherzahlen, und im Verhältniss zu vergleichbaren Großveranstaltungen in ähnlicher Ausprägung und Häufigkeit (bspw. Oktoberfest o.Ä.), ist das wahrscheinlich ein ganz normaler Wert; behaupte ich...

Es geht nicht darum, daß Gewalt beim Fußball nichts zu suchen hat, das ist auch vielen Ultras bewußt (bin selbst keiner, und gehöre auch keiner sonstigen Fangruppierung an) es geht um die übertriebene Panikmache, die damit betrieben wird, und die der Realität in keinster Weise gerecht wird.
Es gibt keine Statistik die belegt, daß der Besuch eines Fußballspiels gefährlicher ist, als der ähnlicher Großveranstaltungen. Hier geht es ausschließlich um Kosteneinsparungen in den Länderhaushalten, und um höhere Einnahmen für die Funktionäre, beides soll mit an den Haaren herbei gezogenen Argumenten durchgesetzt werden.Wenn sich Menschen schon von überschwänglichen und lauten Emotionen einschüchtern lassen, funktioniert das auch. Persönlich halte ich einen Familienbesuch beim Popkonzert eines Megastars für wesentlich gefährlicher, jeder kennt die kreischenden Teenies, die reihenweise nach Vorne drängen, nur um dann in Ohnmacht zu fallen...

Auch wieder passend: Die Panikmache mit der zunehmenden Gewalt, ohne die Fakten und Zahlen zu kennen/nennen. Nur weil heute jederzeit und überall ein Leser-Reporter mit Peil-Fon
bereitsteht, sollte Mensch nicht alles schlucken, was die Politik und
Lobby-Presse ihm einzuflößen versucht.
Fakt ist: Im Jahr 2011 gab es in Deutschland 197.030 Fälle von Gewaltkriminalität. Dies ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2001 (Bundeskriminalamt).
Die Zahlen sind seit Jahren rückläufig, und auch die häufig aufgestellte Behauptung "Gewaltausbrüche würden immer brutaler" ist statistisch so nicht belegbar - die Tendenzen sind eher gegenläufig. Zur direkten Fußball-Problematik, gibt es leider keine seriösen Statistiken, und die Massenmedien behandeln das Thema ebenfalls unsachlich.

Die Repression dient hier, nach meiner Auffassung, lediglich einer besseren Verwertbarkeit der Ware Mensch, die auf ihr Kunden-, Konsumenten- und Bürgerdasein reduziert wird. Im vorherrschenden Wirtschaftsdiktat mit Event-Kultur-Charakter, ist der Kunde nicht mehr König - sondern Bitsteller. Da zählt dann nur die Leistung, und nicht der eigene Anspruch.
Wenn ich mir das als Gesellschaftsmodell vor Augen führe, fühle ich mich aber nicht unbedingt sicherer, im Gegenteil: Mir wird Angst und Bange!
Übermäßig angestaute Emotionen führen, aus meiner Sicht, irgendwann zu unkontrollierten und dann nicht mehr nachvollziehbaren Ausbrüchen ...


Deinem letzten Satz ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen....

 

ich werte das mal als ersten schritt zur selbsterkenntnis :daumen:

 

war Sonntag auch im Stadion - Oster Unterrang

Vorab, ich bin kein Ultra, aber ich bin jemand der sich in die Ostkurve stellt und das Team weitesgehend über 90 Minuten unterstütze. Die 12:12 Aktion finde ich auch gut, weil ich der Meinung bin, das dieses Sicherheitspapier doch nur der erste Tropfen auf dem heißen Stein ist.

Was glaubt ihr was die Politiker als nächsten Schritt unternehmen wenn wieder was passiert und irgendwann wird wieder was passieren. Wahrscheinlich vor oder nach dem Spiel, aber es wird was passieren.
Die sagen dann auch: "ne ne ne ihr kriegt das einfach nicht gebacken trotzt Sicherheitspapier, jetzt stellen wir was auf die Beine. So und dann möchte ich mal sehen wie manche blöd aus der Wäsche gucken wenn es dann irgendwann heißt, so ah Nordtribüne Block 50 Reihe 2 Platz 2, ja dann kommen sie doch bitte mal ins Zelt und machen sie sich frei. Ja ich weiß sie sind kein Ultra, aber Vorschrift ist Vorschrift egal wer da vor mir steht."
Klingt jetzt vielleicht hart und unvorstellbar, aber wer weiß. Bei unseren Politikern biste vor gar nichts mehr sicher.


Was sich die ach so tollen 37500 Zuschauer in den ersten 12:12 geleistet haben war mMn ziemlich lächerlich. Von einer Unterstützung der Mannschaft kann da keine Rede sein. WEnn ich da vom Oberrang höre "Hallo Unterrang"... Wo unterstützt ihr da bitte das Team ? Nach den 12:12 wars dann auch mit euren Stimmung wieder. Dann kam nur immer alle 10-15 Minuten das typische Trommeln aus der Mitte und der Unterrang geht drauf ein.
Ich würde dann in der Rückrunde mal gerne sehen wie das so ist, wenn die Ultras 90:00 ruhig wären. Wieviel Stimmung da dann aufkommen würde...wahrscheinlich wie schon geschrieben 5x Werder Werder 2x steht auf wenn ihr Bremer seit...
Genauso auswärts, fahrt ihr bedinnungslos 800Km auf nen Sonntag nach Nürnberg um die Mannschaft um 17:30 zu Unterstützen? Ne das machen nämlich nur die ganz wenigen und das sind oft die Ultras die mit Leib & Seele dabei sind. Wenn keiner mehr mitfährt, haben die Spieler auch keine Unterstützung. Also redet & tretet die Ultras mal nicht so klein.

Wo ich manchen "normalo" Fans allerdings recht geben muss, ist das die Gesänge von den Ultras teilweiße zulang sind. Da stimmt man dann mit ein, aber nach 4-5 Wiederholung ist auch gut finde ich persönlich. Aber ich finde, dass man die Vorsänger schon ganz gut verstehen kann. Stand am Sonntag in Block 136 nur wenige Meter von dem Vorsänger entfernt und konnte schon gut hören was der singt. Das haben dann auch relativ viele um mich herum mitgemacht, aber nach wenigen Wdh. war dann auch wieder Schluss.

Achja, meißtens stehen da in der Regel 22 Männer auf dem Platz, die anderorts ausgepfiffen werden. Da sollte ein Boykott von 12:12 die Spieler nicht verrückt machen. Ausserdem wenn man jetzt nichts tut, dann haben wir bald mehr Geisterstimmung als uns lieb ist

 

Ich kann von mir behaupten das ich diesen Verein zu 100% genauso liebe wie die Ultras.

Dummerweise habe ich noch ein Privatleben, welches es mir unmöglich macht Sonntag Abend in den Süden zu fahren.

Also lass das verallgemeinern.

 

Das, was Dir am Sonntag passiert ist, tut mir leid und ist auch nicht zu entschuldigen. Ich vermute aber ehr, daß es sich um Ultrasympatisanten gehandelt hat als um echte Ultras, denn die stehen ausschließlich direkt hinterm Tor und ein wenig an den angrenzenden Blöcken unten. Und die Ultras, mit denen ich bisher gesprochen habe, waren eigentlich all recht vernünftig.

Grundsätzlich darf ich mich als Fan hinstellen wo ich will und auch meine Meinung vertreten, so wie es mir paßt. Wenn mir die des Nachbarn nicht paßt, kann ich versuchen ihn mit vernünftigen Argumentem vom Gegenteil zu überzeugen. Dazu gehört für mich allerdings nicht, jemandem ein Bier ins Gesicht zu kippen, anderweitig handgreiflich oder ausfallend zu werden.

Ich fand die Aktion der restlichen Zuschauer auch nicht toll, habe mich diesbezüglich mit umstehenden Ostkurvenbesuchern unterhalten und die waren teilweise uninformiert, was das Sicherheitspapier angeht, haben sich dann aber gerne aufklären lassen. Und in unserem Umfeld war es dann 12:12 ruhig, auch bei Leuten, die sogar noch deutlich älter waren als wir.

Und ein Fan zeichnet sich nicht dadurch aus, daß er auch jedes Auswärtsspiel mitnimmt sondern wie er den Verein unterstützt, wenn er im Stadion ist.

 

Bei uns war auch alles ruhig in 128, außer als gepfiffen wurde. Bescheid wussten entweder alle oder haben von sich aus geschwiegen oder kriegen den Mund sowieso nicht auf. Außer als gepfiffen und gemeckert wurde gegen Oberrang und Süd. Da waren einige schnell an vorderster Front.