12 Minuten und 12 Sekunden schweigen

Die ganzen Geschehnisse der letzten Wochen und insbesondere des letzten Spieltages werden unweigerlich zu einer weiteren Spaltung der Fanszene führen. Die Ultras separieren sich immer weiter, nicht nur von DFB und DFL, sondern auch vom eigenen Verein und den anderen eigenen Fans. Wie es weitergeht wird spannend zu beobachten sein. Ich hoffe nur, dass es friedlich bleibt.

 

Nein, auch darum ging es egentlich nicht.

Ich bin auf den Vergleich nur eingegangen, um deutlich zu machen, dass ständiges braves Einlenken nicht der Lösungsweg sein kann.

@Simac: Soweit ich weiß haben zum Beispiel in Bremen zumindest IY und Caillera ein relativ gutes Verhältnis zum Verein. Ich sehe nicht wirklich, wo sich "die Ultras" vom Verein und auch den anderen Fans separieren, sondern glaube eher, dass durch die Berichterstattung die Situation auch schon wieder viel zu hochgepusht wurde.

 

Im Spiel gegen Nürnberg war in unserem Block eine Gruppe mit ungefähr 15 Kindern, alle so zwischen 7 und 10/11 (die da eh nix sehen konnten) und 5 Erwachsenen als Aufsichtspersonen.

Ganz ehrlich, ich habe nicht gegen Kinder und ich habe auch nichts dagegen, wenn Eltern mit ihren Kindern ins Stadion gehen. Mir erschließt sich nur nicht, wie man dann sich in der Mitte eines Blocks positionieren kann, wo die Kinder nichts sehen (es sei denn, man setzt sie verbotenerweise auf die Geländer).

 

Tun sie nicht. Er ärgert sich, weil eine Gruppe von Fans sich selbst wichtiger nehmen als den Verein. Genauso ärgert er sich, wenn einige Spieler sich wichtiger nehmen als die Mannschaft.

Nö, es geht vor allem um das Hausrecht des Vereins.

 

Bei Vereinen mit Bossen wie Strutz und Kind, die wenig diplomatisch kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es um das Thema Sicherheitskonzept und die Aktion 12:12 geht usw. wird es sicher bald zur Explosion kommen. Bin gespannt, ob die Ultras dort aus dem Verein austreten oder wie sich das entwickelt.

 

Also für mich geht das

http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1212/News/fsv-mainz-05-vfb-stuttgart-proteste-der-fans-gegen-sicherheitskonzept-praesident-harald-strutz-diese-fans-sollen-zu-hause-bleiben.html

schon in die Richtung.

Danke übrigens dass du uns alle durch dein Wissen über die Mainzer Fanszene aufgeklärt hast, dass sich die Gruppe wichtiger nimmt als der Verein.

Ja, da waren wir schonmal. Es bleibt trotzdem dabei, dass das Hinnehmen aller Verbote und Einschränkungen nicht der richtige Weg sein kann.

 

Ich will nicht wissen wer alles ins Stadion geht, nicht bei den Ultras ist und trotzdem noch Gras raucht. Das jetzt wieder explizit auf Ultras zu beziehen ist doch Schwachsinn. Ich sehe in der Kurve genug Leute die Gras rauchen und nicht bei den Ultras sind. Alkohol und Drogen sind nun mal eine Sache der Gesellschaft. Ist doch klar das es auch Ultras gibt die (zu viel) Alkohol trinken oder Gras rauchen. Man sollte nicht immer alles hervorheben. Wenn man mich beispielsweise im Bus auf der Anfahrt zum Spiel kontrollieren würde, würde man auch ein Taschenmesser finden (ist auf längeren Fahrten durchaus praktisch) aber ich habe trotzdem nicht vor jemanden abzustechen. Trotzdem würde es die Polizei vermerken und am nächsten Tag steht dann in der Zeitung das man Messer gefunden hat bei Fußballfans. So schnell können negative Schlagzeilen entstehen.

Wenn Pyro für dich kein Problem ist kannst du durchaus dich weiter unten hinstellen. Niemand wird deinen Sohn zusammenschlagen. Ich sehe keine größere Gefahr darin. Die Frage ist eher ob du dich ganz unten hinstellen kannst.

Außerdem muss ich barrie Recht geben. Nur weil jemand etwas vorschreibt muss man ja nicht immer ja und amen sagen.

 

Es ist doch ganz einfach:

Fahnen ja, Choreos ja (wofür es ja auch Sonderrechte für die Ultras gibt), gute Stimmung ja, Ekstase ja, Gewalt nein, Bengalos nein.

 

Mittlerweile sind wir aber schon soweit das es desöfteren ohne nennenswerte Begründung eine Beschränkung oder ein Verbot von Fahnen gibt. Auch Choreos sind nicht immer oder nur begrenzt erlaubt. Und genau das ist es doch. Wenn man nicht irgendwann mal was dagegen sagt geht es eben weiter und weiter. Es wehrt sich ja schließlich keiner.

 

@ Johnny Walker: Da wo ich bisher auswärts war, war ich mehr als sicher.

Stellingen, St. Pauli, Berlin, Kölle, Scheiße usw.

Ich stell mich immer oberhalb der Fahnen hin. Muss ich, weil als laufender Meter hat man eh genug Probleme viel zu sehen...

Da, wo ich war, war es immer ruhig und chillig.

Ok, in Stellingen haben so komische Dinger Stress gemacht (Beleidigungen usw.). Aber die wussten sicher schon vorher, dass ne Papierkugel das Spiel entscheidet und die waren daher vorab gefrustet .

Wie dem auch sei, vor den Bremern hatte ich bisher nie was zu befürchten, keiner hat mich in Gefahr gebracht...

 

Es geht nicht ums Austreten, sondern das sicherheitskonzept zielt ganz klar darauf, Ultras aus Stadien zu vertreiben. Nicht sie entfernen sich, sondern sie sollen entfernt werden. Dass es dabei zu Reibereien und Gewalt kommen wird, ist angesichts der Konfrontationsstrategie durch die DFL sehr wahrscheinlich, weswegen alle einigermaßen fanfreundlichen Vereine das Konzept auch ganz oder teilweise abgelehnt haben.

 

Die letzte Aussage sehe ich genau anders. Wenn man bei Bengalos rigoros nein sagen würde, von allen Seiten, dann wären Fahnen und Choreos mit Sicherheit nicht verboten oder eingeschränkt.
Wenn man in diesem Punkt aber auf stur stellt, wirds keinen Kompromiss, sondern weiterhin nur Konfrontation geben, von der keine Seite etwas hat.

Wäre es nicht cleverer eine kleine Sache aufzugeben, auf die sich Politik und Öffentlichkeit eingeschossen haben und die nunmal ne Straftat darstellt und dafür viele andere Freiheiten zu wahren?

 

Für mich hört sich das nicht nach einem Verbot von Gesängen an, wie du zuvor befürchtet hast. Und die übertriebene Reaktion der Minderheiten (Ultras), weil die breite Masse ihren Protest nicht mehr unterstützen möchte? Ich bin der Meinung, dass das zum Schaden des Vereins ist und da ein Kampf auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen wird. Aber das Thema können wir bleibeb lassen, ich hatte meine Meinung dazu vor mehreren Seiten schon geäußert und ich habe nicht das Gefühl, dass die Diskussion auf einen Nenner gebracht werden kann.

Es geht beim "Nicht Hinnehmen" aber um das wie. Und das ist geprägt von Uneinsichtigkeit und Trotz und reicht in Einzelfällen sogar bis hin zu Aggressivität und Gewalt.

 

Die sind doch teilweise nicht nur wegen Bengalos verboten. Beispielsweise auch weil kurzzeitig die Sicht der VIPs aufs Spielfeld versperrt ist und und und. Wenn es keine Pyro mehr gibt findet man immer andere Argumente um etwas zu verbieten. Die Choreo in Gelsenkirchen diese Saison war auch erst erlaubt und plötzlich hat man die Hälfte des Materials nicht mehr mit rein nehmen dürfen.

 

Ich bin mir sicher, dass wenn sich dieser Sprecher der Fanaktion 12:12, den man in letzter Zeit immer im Fernsehen sieht, bei der aktuellen Debatte, hingestellt hätte und sich ganz klar gegen Bengalos ausgesprochen hätte, wäre es zu dem Sicherheitskonzept in der Form nciht gekommen. Die breite Öffentlichkeit und die Politik haben sich nunmal auf dieses spezielle Thema eingeschossen und damit hätte man sich imho leicht viele andere Repressalien ersparen können.

 

dafür hat er aber kein Mandat, weil das Thema Pyrotechnik unter den Fans, die 12:12 unterstützen, wie man so schön sagt "umstritten" ist. Es gibt da keine einheitliche Vorgehensweise, denn es gibt auch keine der DFL vergleichbare Organisation der Fans, die per Mehrheitsentscheid beschließen kann, jetzt Pyrotechnik extra oft, seltener oder gar nicht mehr anzuwenden.

 

Wer sagt eigentlich, daß die Bengalos immer von den Ultras gezündet werden.

Grundsätzlich bin ich dagegen, Bengalos im Stadion anzufackeln auch wenn sie schön anzusehen sind. Aber jeden Bengalo nun den Ultras zuzuorden ist mir dann doch ein wenig zu dünn und einfältig.

 

Es geht nicht (nur) darum wer sie zündet. Es geht vor allem auch darum, wer den Einsatz befürwortet und sich gegen das Verbot stemmt.

 

Okay...man nehme an die Ultras wären gegen Pyro. Was ist dann mit Einzelpersonen die nicht bei den Ultras sind und trotzdem Pyro zünden? Dann könnte die Szene zwar nichts dafür aber trotzdem würde sie am Ende bestraft durch Materialverbot. Und das gab es durchaus schon öfter, dass die Szene abgesprochen hatte keine Pyro zu zünden und plötzlich ein Einzelner gezündet hat und am Ende waren es wieder die Ultras und es gab Strafen. Was ich damit sagen will: Was würde es bringen wenn sich die Szenen dagegen aussprechen aber es trotzdem noch Leute gibt die zünden? Und wie gesagt...darauf gingst du ja leider nicht ein: Warum war die Choreo in Gelsenkirchen plötzlich teilweise verboten obwohl sie vorher von allen Instanzen genehmigt wurde? Wenn man bei solchen Situationen nicht mal seine Meinung sagt lässt man sich alles gefallen und das ist meiner Ansicht nach falsch.

 

Das ist mir völlig klar, dass er kein Mandat dafür hat und dass es durch eine solche Aussage auch zur Spaltung innerhalb der Faninitiative 12:12 gekommen wäre. Mal davon abgesehen, dass ich gerade bei ihm auch den Eindruck habe, dass er pro Pyro ist
Dann sage ich es anders: diejenigen, die sich zu 12:12 bekennen, aber gegen Pyro sind, hätten sich klar positionieren können, wenn ihnen andere Freiheiten wichtig sind. Wenn sie sich hingegen mit den Pyro-Befürwortern solidarisieren, dann dürfen sie sich über die Konsequenzen auch nicht wundern.