12 Minuten und 12 Sekunden schweigen

Dieses Thema im Forum "Fan-Themen" wurde erstellt von TheUsed84, 22. November 2012.

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  1. Die "Sondereinsatz- und Ganzkörperpolizisten", die das freiwillig machen, sind aber der geringste Anteil. Der größte Teil davon sind Angehörige der Bereitschaftspolizei, die direkt nach der Ausbildung 1-3 Jahre dort ihren Dienst verrichten müssen. Folglich sind es eben sehr unerfahrene Leute, aber eben keine, die freiwillig ständig diese Großeinsätze fahren...
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

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    hier mal was zum Thema Ticketkürzungen:

    Die Unterschiede zwischen der ursprünglichen Version und der finalen Fassung sind groß. Welchen Einfluss hatte der SV Werder Bremen dabei?

    Klaus-Dieter Fischer: Der Unterschied ist immens und auch der SV Werder Bremen konnte an einigen wichtigen Stellen Verbesserungen erzielen. Nehmen wir das Thema der möglichen Kürzung von Kartenkontingenten für Gästevereine. Da wurden dank unserer Mithilfe drei erhebliche Hürden aufgebaut, so dass eine solche Kürzung nur in extremen und sinnvollen Fällen erfolgen wird
     
  3. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

    Ort:
    Wietmarschen/Block 52
    Kartenverkäufe:
    +5
    Im Fernsehen konnte man zwar keine Pfiffe hören, dennoch soll die Stimmung sehr gespannt gewesen sein. Mein Kollege stand etwas höher in der Südkurve. In den ersten 12 Minuten kamen die üblichen Gesten der Pro 12:12 Anhängerschaft. Später wurde wohl unten ein Plakat ausgerollt, als es nach oben durchgereicht wurde, wurde es zerissen...
     
  4. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Das weiß ich.

    Allerdings sieht es unter Fußballfans nicht anders aus. Leider lassen sich die unerfahrenen Polizisten ebenso wie manche Fans leicht mitreißen, wenn einer sagt: Jetzt gehen wir drauf. Und im Nachhinein wird es dann der Öffentlichkeit als notwendig und besonnen verkauft, wenn eine Staffel unnütz aggressiv vorgegangen ist. Es ist ja nicht so, dass das nie vorkommen würde, sondern leider gar nicht so selten.

    Dennoch halte ich von all den Anti-Polizei-Sprüchen gar nichts, das ist ein Pseudo-Militanzgehabe, nutzlos wie ein Kropf und politischer Sondermüll aus der autonomen und rechtsradikalen Ecke, was sich inzwischen auch outfittechnisch kaum noch unterscheidet. Ich jedenfalls bin froh, dass die Polizei bei Fußballspielen anwesend ist. Mein Einwurf geht eher die Richtung, dass man, obwohl die "Pappenheimer" ja intern bekannt sind, viel zu lange die Hand über Gewalttäter hält und diese nicht konsequent aussiebt aus dem Dienst.

    Im Übrigen lässt sich das auch auf Fangruppen übertragen.
     
  5. Es kommt ja selten vor aber hier gehen wir weitestgehend konform.
     
  6. KdF for President.

    Finde es sehr gut, dass man von Vereinsseite versucht, die Fans mit ins Boot zu nehmen und ich stimme mit Fischer überein, dass das Sicherheitskonzept gerade versucht die Fankultur zu wahren.
    Ohne dieses Konzept, bzw. bei Ablehnung hätte die Politik vollends das Ruder übernommen und ein Konzept beschlossen, bei dem die Entfernung der Stehplätze bzw. Geisterspiele sicher nur eine Frage der Zeit gewesen wären. So haben es die Vereine geschafft, Änderungen einfließen zu lassen und ein Konzept zu schaffen, dass doch in einigen wesentlichen Punkten entschärft wurde und ich bin der Meinung, dass sich in der Realität nicht viel ändern wird.
    Man hat also Politik und Öffentlichkeit beruhigt und wird auch in Zukunft Stadion mit guter Stimmung und Stehplätzen erleben dürfen.

    Am besten haben es natürlich Vereine wie Union Berlin gemacht. Alles abgelehnt, da sie ja genau wussten, dass die Mehrheit sowieso dafür ist. So steht man ganz toll vor den eigenen Fans da. Wenn sich jedoch die Mehrheit so verhalten hätte und die Politik die Entscheidungen komplett übernommen hätte, dann aber gute Nacht.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Was hätte denn die Politik gemacht?

    Man hat sich durch markige Aussagen von Innenministern, was deren Job ist, ins Bockshorn jagen lassen. Dass man mit den Fans redet, wird uns neuerdings als Errungenschaft verkauft, es ist aber selbstverständlich.
     
  8. Letztendlich muss man doch nur schauen, was die Politik überhaupt für ein Interesse am Fußball hat. Meint hier wirklich Jemand es interessiert sie, wie es in den Stadien aussieht? Die ganze Angelegenheit zielt doch von vornherein darauf ab, ein Stück vom großen Kuchen ab zu bekommen, sprich die Vereine haben sich gefälligst an den Kosten für die Einsätze zu beteiligen.

    Dieses Ziel haben sie jetzt zwar nicht erreicht, aber es sollte hier Niemand glauben, dass das Thema damit erledigt ist. Es werden sich schon noch andere Schein-Gründe finden lassen, die mit Unterstützung der Medien schön aufgebauscht werden und schon geht das Ganze in die nächste Runde.

    :roll:
     
  9. Keiner weiß genau, was die Poltik im endeffekt umgesetzt hätte. Das Sperren von Kontingenten für Auswärtsspiele, die Politik und Polizei als gefährlich einstufen, wäre aber mit Sicherheit dabei gewesen. Und das, ohne dass die Vereine da irgend ne Mitsprache gehabt hätten.

    Man hat sich also mit einem Papier, dass wenn die Fans sich ein bisschen am Riemen reißen, kaum Folgen haben wird, die Freiheit von und vor der Politik erkauft. Ich finde, dass dies kein schlechtes Resultat ist.

    Natürlich sollte man die Fans im Idealfall immer informieren und auch in gewissen Dingen Rücksprache halten. Aber klar ist auch, dass ein Verein nicht alle seine Entscheidungen von den Fans absegnen lassen kann. Denn erstens gibt es unter den Fans zu jedem Thema wahrscheinlich hunderte verschiedene Meinungen und zweitens haben am Ende des Tages doch die Vereine die Verantwortung.
    Ich bin mir aber sicher, dass der Dialog in Zukunft verstärkt wird, insbesondere dann, wenn auch die Fans ein Entgegenkommen zeigen.
    Verallgemeinern sollte man aber auch hier nicht. Jeder Verein ist doch selbst für die Zusammenarbeit mit seinen Fans verantwortlich. Wie gut das bei Werder klappt, können andere hier tausend mal besser beurteilen als ich.
    Ganz pragmatisch gesehen: Fußball ist und bleibt ein Sport, ein Hobby, eine Leidenschaft. Wieviel ich da als Fan investiere ist meine Sache. Und wenn ich der Meinung bin, dass der Verein das zu wenig würdigt, oder mir gar Steine in den Weg legt, dann muss ich mir eben überlegen, ob ich weiterhin zu jeden Spiel gehe oder nicht. Und ich sollte mich auch selbstkritisch hinterfragen, ob mein eigenes Verhalten, vielleicht nicht auch dazu führt, dass der Verein sich wenig kooperativ zeigt.
    Klar geben Fans, die zu jeden Auswärtsspiel fahren und sich Fanartikel kaufen dem Verein vieles. Ihr Geld, ihre Freizeit, ihre Leidenschaft. Aber sie tun dies alles freiwillig und auch zu ihrem eigenen Vergnügen. Weils nunmal ihr Hobby ist.
    Was kann ich also erwarten? Ich kann erwarten, dass der Verein mir die Rahmenbedingungen für ein tolles Stadionerlebnis bietet. Er stellt das Stadion zur Verfügung, bietet mir die Möglichkeit zu wählen ob und wo ich stehe oder sitze, versucht mit Ordnern und Polizei die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten, stellt die Versorgung mit Bier sicher, erlaubt mir 90 Minuten rauszubrüllen, was ich will. Ich muss dafür lediglich Straftaten unterlassen und mich halbwegs gesittet aufführen.
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich denke, dass es bei Werder gut funktioniert, seit es eine echte Fanbetreuung gibt, was seit Jahren überfällig war.
     
  11. werderiti

    werderiti

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    Emsland
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    +1
    Das Problem ist doch das hier an einem Gewaltmythos gestrikt wird. Die Medien wollen Storys und die Politiker wollen sich profilieren. Und das in einer gewissen Law and Order Manier.

    Mit Sicherheit gibt es Gewaltprobleme im Zusammenhang mit Fussball aber das es schlimmer ist als eh und je ist doch völlige Überhöhung. Randale gab es in den 80er sicherlich weit mehr als heute nur wird heutzutage wesentlich häufiger darüber berichtet. Für die Menschen die sich wenig damit beschäftigen entsteht der Eindruck das etwas außer Kontrolle geraten ist und hier liegt halt die Chance für Politiker ala Friedrich sich zu profilieren. Da werden dann Kritiker schnell in die Ecke der Hooligans gestellt.

    Ein großes Problem liegt auch in der Gleichsetzung von Pyro=Gewalt denn überall dort wo Pyro abgebrannt wird taucht immer iwo in den Medien das Wort Auschreitungen auf. Ich bin selbst kein Freund von Pyro aber das geht gar nicht. Pyro ist in den Stadien verboten und an die Verbote sollten sich die Fans halten wenn sie nicht stärkere Repressionen in Kauf nehmen wollen. Dummerweise glauben da einige man müsse jetzt erst recht Pyro zeigen im Stadion. Aber letztendlich werden die Vereine und die Politik zeigen wollen das sie am längeren Hebel sind und sie sind es nunmal auch solange wie sie die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben.

    Eine Trennung von Pyro und Gewalt wird es von den "Law and Order Hardliner" wohl nicht mehr geben daher werden sich die künftigen Sicherheitsforderungen der Politiker, Polizei, Medien etc. mit großer Sicherheit auch am Umfang der Pyronutzung orientieren dessen sollte sich jeder Pyrofan bewusst sein. Ich denke zukünftig werden die Forderungen noch schärfer und da besteht die einzige Möglichkeit darin die Friedrichs zu stoppen indem man ihnen klar macht das sie dadurch eine signifikante Menge Wähler verlieren.
     
  12. Volle Zustimmung Werderiti.
    Auch ich bin kein Fan von Pyro. Aber das Pyro mit Gewalt gleichgesetzt wird, halte auch ich für einen großen Fehler. Die Öffentlichkeit sieht vermummte Typen mit Bengalo in der Hand und Stinkefinger und dann wird das mit GEwalt gleichgesetzt.
    Dennoch liegt in der Gleichsetzung Pyro=Gewalt ja gerade die große Chance für die Fans. Das ist ja das, was ich immer sage. Verzichtet auf Pyrotechnik, die ja nunmal verboten ist (also ein Verzicht auf eine Straftat) und schon werden Öffentlichkeit und Politik es als Rückgang von Gewalt und Aggression werden. Und weitere Repressalien, wie etwa Ganzkörperkontrollen werden wieder verschwinden.
    Also es ist so einfach. Verzicht auf eine Straftat, was selbstverständlich sein sollte, und vieles wird einfacher.
    Das unabhänhig davon das Thema Gewalt weiter angegangen werden muss ist klar. Aber da geht es ja auch mehrheitlich um das, was außerhalb des Stadions abgeht und das ist schwer zu kontrollieren und einzudämmen.
     
  13. werderiti

    werderiti

    Ort:
    Emsland
    Kartenverkäufe:
    +1
    Stimme ich dir vollkommen zu aber ich bin nicht sehr optimistisch denn ich glaube da gibt es auf Seiten der Pyrofans zu viele Betonköpfe die das durchziehen wollen.

    Unabhängig davon bin ich dafür die 12:12 Protestaktion zu beenden. Man ist zu Kompromissen gekommen und man wird auch mehr als die gewonnene Abmilderung auch nicht mehr bekommen. Andernfalls schwächt man das Team und sorgt für Ärger innerhalb der Fanlagern.
     
  14. Ich finde es sinnvoll die Vereine an den Kosten für die Polizeieinsätze zu beteilligen. Durch den entstandenen finanziellen Druck werden sich die Vereine stärker um die Fans kümmern müssen. Fans sollten sich von Straftätern deutlich abgrenzen und nicht schützen.

    Wenn im Sommer ein Open Air Konzert im Weserstadion veranstaltet worden ist habe ich keine Hundertschaften und berittene Polizei vor dem Stadion gesehen.
     
  15. cornholio

    cornholio

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    Kartenverkäufe:
    +2
    Das "kümmern müssen" heißt in dem Fall wahrscheinlich, dass die Kosten über Kartenpreise auf die Zuschauer abgewälzt werden. Finde ich ehrlich gesagt auch sinnvoll und folgerichtig.

    Aber der Aufschrei ist dann natürlich groß. Und wenn Fans der Frankfurter Eintracht oder von Dynamo sich plötzlich bei Auswärtsfahrten mit "Radau-Aufschlägen" bei den Kartenpreisen auseinandersetzen werden, wird der Aufschrei erst Recht groß sein.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Dafür sollten die Vereine dann aber zukünftig von der Steuer befreit werden, oder wie?
     
  17. Es gilt das Verursacherprinzip. Es sind Wenige, die der Mehrheit ihre Form von Fußballbegeisterung aufzwingen wollen.
    Wer sich über Gewalt oder Pyro definiert gehört nicht ins Stadion.
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Dass die Vereine für mehr Sicherheit und für bessere Fanbetreuung, für Gewaltprävention usw. usf. selbst sorgen müssen und nicht alles bei der Polizei abladen können, ist doch klar, darüber kann es keine zwei Meinungen geben. Völlig unabhängig von "Steuern" etc.

    Und völlig unabhängig von dem Quatsch, den der Hägar absondert.
     
  19. gelöscht

    gelöscht Guest

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    So ist es und so wurde es jetzt ja auch beschlossen. Aber dieses Beteiligen an den Kosten für Polizeieinsätze finde ich ne alberne Lösung, da sich die Vereine zwangsläufig an den Kosten beteiligen.
     
  20. cornholio

    cornholio

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    +2
    Ganz richtig. Allerdings scheint es ja nicht so einfach zu sein diese Leute zu kriegen. Die Gruppe, die ja nicht zu Unrecht gegen Kollektivstrafen ist, schützt die Einzeltäter ja.