Bengalos und Raketen im Block // Pyrotechnik

Also ich finde es schon etwas seltsam, dass es eine zeit gab in der Bengalen in deutschen Kurven noch recht normal und angesehen waren und das jetzt alles so dermaßen verurteilt wird.

Zum offenen Brief der Fanbeauftragten: Es war ja klar, dass so eine Aktion wie die der Nürnberger gesucht wird, um endlich solche Maßnahmen einzubringen. Das ist allerdings für mich alles zu schnelles unüberlegtes Handeln. Beide Parteien sollten sich mal an einen Tisch setzen und über das ganze Thema diskutieren, anstatt jetzt die idiotischen Nürnberger als Anlass zu nehmen, die Fans komplett einzuschränken. Vor allem zu einem zeitpunkt, wo ich meine, dass Redebereitschaft durchaus vorhanden ist (Es gab doch z.B. letztens mal einen Treff zwischen Ultras und Polizei, der von beiden Seiten als positiv bewertet wurde, oder?).
Schade finde ich auch, dass DFL/DFB/Politiker nicht differenzieren können/wollen zwischen Bengalen und Rauchbomben und dem unkontrollierten Anzünden von Magnesiumpulver, wie es die Nürnberger gemacht haben.

Ich bin mal gespannt, wie die Reaktionen der Szenen auf diesen Brief sind. Wird man ja vielleicht schon am nächsten Spieltag miterleben können.

 

Recht normal? Wann? muss vor den 90er gewesen sein. In den 90er gab es das auch öfter, aber normal und angesehen würde ich das nicht nennen.
Damals waren die Stadien aber auch lange nicht so voll und so "geschlossen", man hat viel mehr Freiraum um auch kontrollierter (komplett kontrolliert geht mMn nur außerhalb einen Blocks) arbeiten.

Hoffentlich nur an Spruchbändern.
Wenn als reaktion darauf gezündet wird, dann wissen wir endgültig, das es ihnen nur um sich geht.

 

Das ist absolut lächerlich. Ich glaube die wenigsten von denen, die sich hier gegen Pyro aussprechen, sind Manager, Banker oder Logenbesucher. Willkommen auf dem Stammtischniveau...

Außerdem wüsste ich nicht, dass irgendjemand hier in der Diskussion Pyro mit Randale und Ausschreitungen gleich gesetzt hat.

@Timbo.

 

Tja, ich selber war da natürlich noch nicht wirklich dabei und kann deswegen aus meinen eigenen Erfahrungen nix dazu sagen. Ich hab eben nur von verschiedenen Personen schon gehört, dass es auch noch in den 90er Jahren eine völlig andere Haltung gegenüber Pyro gab. Vielleicht ist "angesehen" ein falscher Ausdruck, aber es wurde auf jeden Fall nach der Meinung dieser Leute von einem Großteil akzeptiert und viel weniger verteufelt als es jetzt der Fall ist.

 

Das muss dann aber vor 94/95 gewesen sein (seit dem fahre ich recht regelmäßig).
Das das jetzt anders ist hat ja,wie schon erwähnt einige gute Gründe.

 

Herrliche Interpretation der Dinge. Diesen Vorwurf muss man sich doch bei fast allen Tätigkeiten gefallen lassen, die sich vom normalen ruhigen Spielgucken unterscheiden.

Danke das du mir sowas wie einen Beweis für meine sogenannte Pauschalisierung vor einigen Seiten gegeben hast, danach habe ich nämlich eine weile gesucht. Dieses "endgültig" in deiner Aussage enthält Elemente von einem: "Wir haben nur noch nicht genug Beweise dafür, dass es denen tatsächlich nur um sich geht, aber eigentlich kommen wir zu dem Schluss"

Das beweist doch eigentlich schon so gut wie, dass du dem eigentlichen Motiv des Pyrozündelns in der Tat nichts abgewinnen kannst und du es nicht wirklich verstehst. Da kannst du noch so oft von Mailand 2004 reden, wie "schön" du das doch eigentlich gefunden hast. Silvester-Raketen sind auch immer ganz "schön" anzusehen, aber der Unterschied zwischen Silvester und Fußball als Anlässe ist extrem, so wie es der Unterschied zwischen "schön" und "richtig geil" ist. Wahre Reflexion, zu der ja Ultras angeblich nicht in der Lage sind, ist, wenn mans es "richtig geil" findet, und sich jedes Wochenende von neuem am Riemen reißt und nicht diese pseudohafte wenn man sich von vorne rein sagt, "es ist zwar schön, aber ich kann auch drauf verzichten" geschweige denn von einem "alles Blödsinn"

 

Lesen und Interpretieren scheint nicht deine Stärke zu sein.

Und ich hab mehrfach gesagt das das einzige Motiv für mich wäre, das es gut aussieht.

 

Der Typ spricht für den SK Rapid Wien, das ist nicht das Gelaber von irgendeinem Knaben, sondern eine offizielle Stellungnahme des Vereins.
Wenn Werder sowas raushaut, wäre das hier für alle direkt die ultimative Wahrheit und so...

 

Sagt wer?

 

Es geht dabei um die Gesamtvermarktung des Produkts Fußball. Da passen Feuer und Rauch halt nicht rein.

 

Hmm.. Wie passt das jetzt zu dem Argument der Doppelmoral der Medien zum Thema Pyro?

 

Ich, siehst du doch.
Natürlich ist das überspitzt formuliert, aber die Reaktionen auf den offenen Brief der Fanbeauftragten (offizielle Stellungnahme u.a. von Dieter Zeiffer und damit auch von Werder Bremen) sprechen schon Bände was das angeht...

 

Ok hast Recht, es geht um die Gesamtvermarktung des Produkts Fußball in Deutschland. Und da passen Feuer und Rauch halt nicht rein
Besser so?

 

Was auch daran liegen könnte, das die jetzt gebrachten Stellungnahmen eher zur allgemeinen Meinung/Haltung passen?!

Es sind doch auch die deutschen Medien, die als Argument der Beführworter angeführt werden, da sie mit der Stimmung durch Pyro werben würden. (Und ja sie tun es auch und nein, das finde ich nicht clever).

 

Mag sein, da ist jetzt aber die große Frage, die ich mir stelle, was war zuerst da die Stellungnahmen oder die eigene Meinung?

Vermarktung bedeutet ja, der Fußball in Deutschland ist so und so und hat das und das Image und dieses Bild (in das, wie schon gesagt, kein Feuerwerk passt) gilt es vonseiten der Vereine und der Medien zu schützen. Da sonst wer weiß was passieren könnte (z.B. das Fernbleiben bestimmter Zuschauergruppen in deutschen Stadien).
Das Image des bspw. griechischen Fußballs (bzw. der Eindruck den wir oder auch die deutschen Medien von ihm haben) und der dort aktiven Fanszenen ist, allerdings ein ganz anderes und wie die Griechen den Fußball in ihrem Land vermarkten ist der BILD doch auch total egal...

 

Ich denke die Meinung, da sie ja vor der Stellungnahme schon kundgetan wurde.

Hae? Genau das widerspricht doch dem Argument mit der Doppelmoral der Medien.

 

Woher kommen denn die Meinungen frage ich mich?
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass nur die allerwenigsten hier im Forum, die sich permanent gegen Pyromanie aussprechen, mal Kontakt mit Pyro hatten, der über einen Bericht in der Zeitung, einer Stellungnahme eines Vereins o.ä. hinaus ging.

Versteh ich nicht.

 

Muss man das denn? Muss denn wirklich jeder, der liest (oder vielleicht in einem Bericht sieht), dass es bei unsachgemäßer Verwendung zu Brandverletzungen kommen kann, das selbst erst am eigenen Leib erfahren müssen, um sich eine Meinung zum Thema Pyro bilden zu dürfen?

Es gibt zwar das berühmte Sprichwort "probieren geht über studieren", aber wenn probieren heißt, sich einer Gefahr auszusetzen, dann kann das nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Ach ja - ich gehöre übrigens in die Kategorie derjenigen, die "mal Kontakt mi Pyro" hatten. Es war zwar nicht im Stadion, sondern an Silvester, aber deutlich mehr als mir lieb war.

 

Das weiss ich nicht, denke aber, das deine Aussage deutlich zu pauschal ist.
Und selbst wenn, sind die meisten sicherlich in der Lage sich eine eigene Meinung zu bilden. (Ob sie es auch tun steht erstmal auf einem anderen Blatt.

ProPyro Argument ist doch, das die Medien es häufig als so toll darstellen (Hexenkessel Gala) und es deswegen nicht so schlimm sein kann.

 

Ich hatte zwar noch keinen direkten Kontakt mit Begalfackeln aber durchaus schon 2-3 den "Genuß" im Rauch der selbigen zu stehen (bzw. der zuvor zur Verschleierung gezündeten Rauchbomben)

Und ich kann für mich und eigentlich alle bei den Vorfällen umstehenden sagen, dass es mehr als unangenehm war....

Und das z.b. selbst im offenen Karlsruher Gästeblock, wo der Rauch recht gut abziehen kann...