FC Schalke 04

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Christian Günther, 25. Juni 2008.

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  1. Mick_666

    Mick_666 Guest

    1.) Wo liest Du Neid heraus?
    2.) Was hat der rein sportliche Vergleich hinsichtlich der Spielweise im Verhältnis zu den Platzierungen direkt mit dem Etat zu tun? Dass Werder die beste Transfer- und Talentförderungspolitik betreibt, steht für mich außer Frage.....
    3.) Wo liest Du heraus, dass ich diesen Fussball will? Es ging um den nüchternen Vergleich.....
    ..mit dem Ziel, einmal zu erörtern, inwieweit ein Mittelweg zwischen beidem vielleicht sinnvoller wäre. Das zumindest bekommen manche Teams hin - und Werder im ersten Drittel dieser Spielzeit ja auch.
    4.) War das mit dem Etat tatsächlich so? Mir wurde es mal anders rum überliefert, wer hat denn nun recht? @Werderano, bitte melden....
     
  2. Was den reinen Ergebnisfußball angeht, kann man Schalke durchaus als "Paradebeispiel" nennen.
    Wobei sie bis auf den einmaligen Glücksfall des Erreichen des CL-Viertelfinales internat. keine wirklichen Duftmarken setzen konnten. Wisla Krakau, Nantes oder ähnliche Kracher wurden da schnell mal zur Endstation...

    Ich denke, grade das letzte Spiel gegen Hertha, ist dann wohl nur etwas für Fußball-Masochsiten. 85Min. grausamster Darbietung werden dann letztlich durch den nackten Sieg auch nicht wirklich erträglicher.
    Das ist Fußball (wobei es das im Grunde gar nicht ist) den ich auf keinen Fall sehen möchte. Die offensive Unkreativität ist ja nun auch nichts, was erst seit kurzem bei Schalke zu beobachten ist. Lincoln war zumindest einer, der es immerhin auf 3-5 sehenswerte Kombinationen in einer Saison brachte. Immerhin.
    Wenn Schalke mal mit einer Differenz von 2, oder gar 3 Toren gewinnt, kann man das bereits als Schützenfest feiern...

    Gestern lief bei "Frontal21" ein interessanter Bericht über die generelle Lizensierung der DFL.
    Lt. einem Wirtschaftsprofessor aus Saarbrücken, sei das Ganze, vorsichtig formuliert, "unzureichend", da nicht wirklich alle relevanten unterlagen von den Vereinen zur Verfügung gestellt werden müssen.
    "Überraschenderweise" war auch Schalke Thema der Sendung. Lt. dem nicht unseriös wirkenden Experten, betreibt Schalke, was deren Verbindlichkeiten angeht, eine Art Augenwischerei, anhand diverser Tochterunternehmen.
    Anhand seiner Rechnung belaufen sich die Schulden nicht wie von Schalke nebulös auf rund 175Mio´s, sondern eher auf knapp das doppelte.
    Kann natürlich auch sein, daß das alles nur üble Nachrede ist, mit der man den liebenswerten, verantwortungsvoll wirtschaftenden Schalkern an die karre pinkeln möchte...:18:
     
  3. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Geb ich Dir zwar voll recht. Auch mir gefällt das ganz und gar nicht. Aber wenn der "Masochisten-Fussball" uns mit dem Schaaf`schen Theorem des "den-Leuten-etwas-angeboten-Fussballs" am Samstag abend wieder mal schlägt, im Rückspiel dann noch einmal und Werder am Ende die Meisterschaft kostet, wirst Du dann noch genauso reden? Ich persönlich würde zwischendurch gerne einmal wieder die Schale auf dem Bremer Rathaus-Balkon sehen.... Nach 93 und 04 wäre es für mich das dritte Mal - nichts wäre mir wertvoller, zumindest in dieser Spielzeit.
     
  4. Na gut aber was soll Felix denn machen? Er hat nur mal sein Häuflein kreativ sehr limitierter Spieler und Jungspunde zur Verfügung und neue gibts nicht. Erinnert mich etwas an Hertha in der letzten Saison - grausamer Ergebnisfußball (ich war mehrmals im Stadion), aber letztlich die einzige Möglichkeit erfolgreich zu spielen.
    Wenn man Leuten im Umfeld von Schalke glauben darf, erzeugt Magath eine Aura der Angst im Team und motiviert so die Spieler zu Höchstleistungen. Dies bedeutet aber auch immer ein Verlust an Kreativität, da sich niemand traut Fehler zu machen. :roll:
     
  5. Ja, auf jeden Fall! Ich kann zwar nachvollziehen, was Du mit Deiner Aussage meinst, würde aber den generellen Fußballstil nie tauschen wollen. Denn letztlich geht es hier um "Brot und Spiele". Und diese "Spiele" sollen mich unterhalten. Ein 4:4 tut dies. Selbst in einem Jahr wird einem dies noch in Erinnerung bleiben.
    Ein 1:0 Sieg, der von unterhaltsamer Armut überschattet wird, ist zwar für die nackte Punkteausbeute wertvoller, allerdings würde ich mir bei mehrmaligem Genuss solcher Spiele dann doch überlegen, meine Freizeit evtl. sinnvoller/unterhaltsamer zu verbringen. Und das sogar kostengünstiger.
    Auf der anderen Seite gebe ich Dir natürlich recht, auch ich könnte durchaus mal mit einem gähnenden, dreckigen 1:0 Sieg leben, um in der Tabelle die nötigen Zähler zu ergattern.
    Im Großen und Ganzen macht mir unsere Art des Fußballspielens, nämlich mit dem Vorhaben nach vorne zu spielen, wiet mehr Spaß, als sich nach einer Führung in der bspw. 7. Min. hinten zu verschanzen und das Spielen quasi einzustellen. Dafür geh ich nicht ins Stadion oder schalte den Fernseher ein...
    Würde ich auch gerne. Aber frag doch mal in GE nach, wie gerne die dort mal unter einem Balkon stehen würden!

    Ihr ergebnisorientiertes Gekicke hat schließlich nicht wirklich größere Früchte getragen, als unser Fußball, der uns erst vor kurzem wieder auf den Marktplatz einlud! Im Gegenteil...
     
  6. @5 vor 12:
    Richtig ist, dass mit dieser jetzigen Mannschaft im Moment nicht viel mehr drin ist, was die Kreativität anbelangt. Richtig ist auch, dass in den letzten Jahren nicht unbedingt immer Gourmet-Fußball zu sehen war trotz der massiven Investitionen. Assauer und vor allem Müller müssen sich hier einiges auf die Fahne schreiben lassen.

    Das Spiel gegen Hertha war wirklich bieder. Allerdings erwarten die Fans im Moment auch nicht viel mehr, als dass die Spieler sich reinhängen. Im übrigen fand ich Werder in Köln jetzt auch nicht sooo kreativ und offensivstark, wie es immer heißt. Wie sagte noch ein Freund Sonntagabend: Es war schon schwer, dass Niveau aus dem Köln-Spiel zu unterbieten.

    Wenn du bei Lincoln 3-5 sehenswerte Kombinationen pro Saison gesehen hast, musst du wohl oft weggeschaut haben. Er hat leider nur eine Saison hervorragenden Fußball gespielt. Da war er für mich der beste 10er der Buli. Danach hat er sich hängen lassen. Unvergessen seine gelb-rote-Karte für zu langsames Auswechseln und noch mal gelb-rot für Rudelbildung.

    Schalke als Paradebeispiel für Ergebnisfußball zu nennen, hängt immer davon ab, wie weit man den Zeitbogen spannt. Wenn ich neben Lincoln noch an unser Sturmduo Sand/Mpenza denke, habe ich ganz anderen Fußball gesehen. Im übrigen hat auch Werder schon Zeiten erlebt, wo es ganz anders zuging auf dem Platz. Vlt. bin ich aber einfach schon zu alt, um mich nur auf die Gegenwart zu konzentrieren.

    Im übrigen finde ich es schon erstaunlich, dass die junge S04-Truppe überhaupt Ergebnisfußball spielen kann. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut bei so vielen jungen und unerfahrenen Spielern. Da ziehe ich doch mal meinen virtuellen Hut.

    Am WE ist Werder zuhause klarer Favorit gegen S04, nicht nur, weil Bordon ausfällt. Geballte Kreativität gegen biederen Ergebnisfußball. Das sollte doch eindeutig sein.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Unsere kreative Zentrale ist aber auch ganz klar Özil. Wenn es bei hm nicht läuft oder er ausfällt, dann kommen eben so Spiele wie am Sonntag dabei raus. Ich erinnere mich auch immer wieder an das UEFA-Cup-Finale, als Özil einen schlechten Tag hatte und es daher bei uns auch an Kreativität gefehlt hat.

    Allerdings gibt es bei uns ja auch noch einen Pizarro, der eben nicht von der Kreativität einzelner abhängig ist. Und es sieht ja gut aus, dass er Samstag wieder dabei sein könnte. Und zusammen mit Marin passt das dann wenigstens vorne wieder gut bei uns zusammen. Und wenn ein Hunt ne gute Tagesform an den Tag legt, dann wird auch der evtl. Ausfall von Özil kompensiert werden können.
     
  8. Mick_666

    Mick_666 Guest

    @5vor12
    So habe ich das lange Zeit auch gesehen. Fussball ist Unterhaltung und sorgt letztlich deswegen für so viel öffentliches Interesse und bringt den daran Beteiligten viel Geld ein. Andererseits, wenn ich bedenke, wie oft und über wieviele Jahre bspw. Bayern München den grössten Müll zusammengespielt hat, hat das denen wegen der dennoch errungenen Erfolge sicher nicht weniger Fans eingebracht. Und auch dem Zulauf an Anhängern bei S04 tat das seit Jahren "spielerische Gegurke" bisher keinen Abbruch.

    Davon abgesehen kommt es m.E. auf die Art des Spektakels an. Diego war auf seine Art immer spektakulär. Ich finde aber schnelleres Spiel, bei dem sich alle beteiligen und welches auch schöne Tore einbringt, wesentlich interessanter.

    @Mr.Ed
    Auch mit Lincoln sah das meist schon ähnlich aus. Und dass Magath es versteht, fast egal mit welcher Truppe (und sooo schlecht ist das ja nun auch wieder nicht, was er da zur Verfügung hat), Ergebnisfussball erfolgreich spielen zu lassen, ist auch kein Geheimnis. Bei Sand/Mpenza hast Du recht, das war in der Tat ansehlich, auch wenn es letztlich nur Konterfussball war.
     

  9. Wo habe ich die von Dir genannten Punkte unterstellt?

    Ich sage nur, dass Schalke trotz geliehenem Geld, weniger Erfolg hatte, als Werder mit eigenem Geld. Dass Du das nicht eintauschen möchtest, versteht sich von selbst. Dass Schalke aus seinen aktuell begrenzten Mitteln, sowohl in spielerischer, als auch in finanzieller Hinsicht, mehr macht, als man ihn zutrauen wollte, ist auch unbestritten. Nur darf man nicht vergessen, dass sich der Club selbst in diese Lage versetzt hat und auch in Zeiten, wo das Geld mit vollen Händen ausgegeben wurde, keine Meisterschaft realisiert werden konnte.
     
  10. Absolut. Das war fußballerisches Graubrot. Was wiederum auch deutlich macht, daß sich Werder´s Offensivspiel nicht so einfach abrufen lässt. Es muß schon viel passen, um es dann oftmals leichtfüßig aussehen zu lassen. Mit dezimiertem Personal ist das dann oft nicht möglich.
    War sicher ein wenig überspitz von mir formuliert. Generell war er dennoch zu launisch und ließ seine sicherlich vorhandene Klasse in der Summe der Zeit bei euch viel zu selten aufblitzen. Man konnte ihm sehr schnell den Zahn ziehen, in dem man ihm ein, zwei mal zu Beginn in die Parade fuhr. Für Provokationen war er auch immer gerne zu haben.
    Nach seinem Wechsel hat er auch keine Bäume ausgerissen. Ein Bekannter, der bekennender Blauer ist, war seinerzeit nicht all zu trurig, als er ging.
    Da hast Du recht, in der Zeit gab es absolut sehenswerte Matches, keine Frage. Nur ist diese Zeit nicht mehr so ganz frisch und die Zeit der spielerisch-kreativen Dürre läppert sich...
    Du meinst sicherlich Otto´s "kontrollierte Offensive"?!:grinsen:
    In der TS-Ära kann ich mich nicht beklagen, da das Hauptaugenmerk immer auf Angriffsfußball ausgerichtet war.
    Allerdings. Ich glaube das färbt ganz einfach auf die jüngeren ab.:D
    Im ernst, sie schlagen sich insgesamt wacker. Wie lange, bleibt abzuwarten.
    Klarer Favorit? Sehe ich nicht so. Leider gewinnt am Ende nicht immer die Kreativität. Wobei sicher sehr entscheidend sein wird, ob Pizza und Özil spielen können und wenn ja, wie beide drauf sind.
    Der Reiz des Spiels ist die Tatsache, daß bei dieser Partie grundsätzlich alles möglich ist.
    Außer eines deutlichen Schalker Sieges, versteht sich...:grinsen:
     
  11. Naja, viele dieser "Fans" sind allerdings sehr rasch verschwunden, wenn der Erfolg mal längerfristig ausbleiben sollte. Die gehen dann nach Hoffenheim, oder werden Barca-"Fans". Je nachdem, wo man sich grade mit im Erfolg sonnen kann und sich, zumindets passiv, als Sieger freuen kann...
    Als "Müll" würde ich es nicht durchweg bezeichnen, was die Bayern spielten. Vielmehr fällt mir dabei fast zwangsläufig der Spruch von dem Pferd ein, welches nunmal nicht höher sprang, als es musste...
    Zu der Zeit waren sie fast immer in der Lage, einen Gang hochzuschalten um dann letztlich doch noch 2:1 zu gewinnen.
    Eine Qualität, die ihnen zumindest in der BL abhanden gekommen ist.
    Schön war das sicher nur selten, aber leider seeehr effektiv.
    Es muß nicht immer das große Spektakel sein, völlig richtig. Das ist auch reichlich unrealistisch, da dies eben nicht auf Kommando abrufbar ist.
    Der Vergleich mit Diego und dem schnellen Spiel ist dennoch etwas unangebracht, wie ich finde.
    Wenn Diego´s Spektakel letzendlich von Erfolg gekrönt war, war es mir genauso lieb, wie schnelles Passspiel, wenn es ebenfalls von Erfolg gekrönt wird.
    Nur zeigen unsere letzten Spiele, daß dies nicht immer der Fall ist. Mehr noch, es wäre evtl. sogar ein "Diego-Alleingang" nötig gewesen, um aus Köln 3 Punkte mitzunehmen.
    Sonntag hatte ich das Gefühl, daß wir ansonsten noch Stunden hätten Spielen können, ohne zum Erfolg zu gelangen...
    BTT.
     
  12. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Was zu beweisen wäre. Das Dumme ist nur, dass es kaum zu beweisen sein wird, weil es DAS in der Form seit dem Aufstieg der Bayern in die Bundesliga nicht gab und sicherlich auch demnächst nicht geben wird. Der Begriff "Erfolgsfan" wird ja immer gerne und hauptsächlich mit Bayern in Verbindung gebracht, nur worüber eruieren die Vereine in der Regel Fans, sofern diese nicht aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet kommen? Nicht über gewisse Erfolge?

    Wie passt das:
    mit dem:
    zusammen? :confused:
    Was willst Du denn nun ausdrücken, Spektakel oder Ergebnisse?
     
  13. Natürlich zieht der Erfolg Fans an, keine Frage.
    Ich kenne nur persönliche viele "Bayern-Fans", denen es nicht mal möglich ist, den kpl. Kader zu nennen.
    Da man aber schließlich einen Verein haben muß, wird dann gerne der FCB gewählt. Da kann man nichts falsch machen...
    Auf den Tiefgang dieser "Liebe" brauchen wir nicht weiter eingehen, denke ich.
    Davon gibt es neben einem harten Kern, der bestimmt nicht klein ist, reichlich auf Seiten des FCB.
    Beides!:cool:
    Mir ging es darum, das der One--Touch-Fußball nicht automatisch mehr erfolg garantiert, als der den Diego zelebrierte.
    Die gesunde Mischung aus "Ergebnisfußball" und erfrischendem Fußball, der den Weg nach vorne sucht, ist für mich die ideale Balance.
    Kein unkontrollierter Hurra-Fußball, wie bei uns leider auch schon zu beobachten war.
    Aber auch eben kein "Halten" eines 1:0-Vorsprungs über die letzten 85 Minuten...
    Mannschaften wie Cottbus waren diesbezüglich die grausame Fratze des Fußballs.
    Auswärts die Elf-Mann-Abwehrreihe postieren um selbst bei einem 0:2 rückstand noch an dieser festzuhalten.
    Das war grausam.
     
  14. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Ich glaube, diese Mischung suchen alle Mannschaften, Trainer, Vereine. Nur zwischen "wollen" und entsprechend "umsetzen" liegen oft Welten....

    Warum eigentlich immer nur Cottbus? Ich erinnere da an Düsseldorf in den Neunzigern, dann Unterhaching und im Vergleich zu Jetzt sehe ich sogar bei Schalke oder Köln, Gladbach in manchen Spielen sowie letzte Saison Hertha Parallelen zu dieser Spielweise.
     
  15. Ob das wirkliche alle wollen, bezweifel ich doch stark. Die Ausrichtung ist doch teils beängstigend bei manchen Teams.
    Besonders lustig, wenn die jeweiligen trainer dann oftmals vollmundig betonten, man "wolle sich nicht verstecken", um dann genau das 90 Min zu tun.

    Weil Mannschaften wie Gladbach und Köln bspw. zumindest noch versuchen, "aktiv" am Spiel teilzunehmen und, wie man zuletzt in HH sehen konnte, dies dann auch durchaus mal belohnt wird.
    Cottbus unternahm bei seinen Gastspielen diesen Versuch oftmals erst gar nicht, daher bin ich heilfroh, sie nicht mehr sehen zu müssen.
    Was das mittlerweile mit Schalke zu tun hat? Gar nichts...:cool:
    BTT...
     
  16. Naja ein 4:4 ist ganz Nett wenn zwei Teams spielen denen ich neutral gegen überstehe.

    Aber wenn ich da an manche Werder spiele denke, dass war einfach nur grauenhaft diese ganzen Fehler im Abwehrbereich, dann lieber ein 0:0. Da hat man wenigstens den Erfolg hinten sicher zustehen und das ist immer die Grundlage für Titel.

    An einer gepflegten, kontrollierten offensive gibt es nichts auszusetzten wie ich finde.
     
  17. Sorry, aber dem kann ich nun so gar nichts abgewinnen.
    Grundlage für Titel sind zunächst Siege.
    Für ein 0:0 gibt es ebenfalls nur einen Punkt, wie bei einem 4:4, oder einem 38:38.
    Nur der Unterhaltungswert ist ein anderer.
    Nebenbei behgaupte ich mal frech, daß ein Spiel wie gegen DO zu hause, emotional weit interessanter war, als ein 0:0 bspw. in Köln. Darüber spricht am Sonntag morgen keiner mehr...
     
  18. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Eine Frage der Betrachtungsweise. Ich z. Bsp. sehe das deutlich anders.
    Für mich persönlich ist ein 0:0 auf hohem (taktischen) Niveau wesentlich interessanter als dieser vorgetragene Irrsinn, welchen Werder allzu oft in den letzten Jahren bevorzugte. Desweiteren geht es in JEDEM Spiel darum, a) klüger als der Gegner zu spielen und so mehr und schneller Fehler zu erzeugen sowie diese zu nutzen, als selbst Opfer dessen zu werden und b) eben auch darum, als Mannschaft zu Selbstsicherheit zu finden. In Bezug auf Letzteres sorgt aber ein 4:4 eher für Verunsicherung und zwar in (fast) allen Mannschaftsteilen, als ein 0:0. Wie übrigens bei Werder öfter zu beobachten war, wenn z. Bsp. einem 8:1 zu Hause und einem 3:3 auswärts im nächsten Auswärtsspiel eine 1:4-Pleite mit drei Kontergegentoren folgte.

    Ausserdem ist ein 4:4 meist kein Zeichen für intelligenten Fussball oder taktisch-strategische Vorgehensweisen, sondern eher für ziemliche Plan- und Konzeptlosigkeit, da diesen offensichtlichen Mängeln nur mit der eigenen fussballerischen Klasse begegnet werden kann. Werder gehörte individuell in den letzten sechs Jahren immer mit zur Bundesligaspitze, taktisch aber oftmals nicht. Bei Schalke war`s eher umgekehrt.

    Auf der anderen Seite ist mir auch klar, dass der Grossteil der Fussball-Anhänger, speziell die Masse der minderdeterminierten Fans wie die von Dir bei den Bayern beschriebenen, sich fast ausschliesslich an Toren berauscht. Das ist nicht mein Ding, vor allem nicht "nur", weil mMn der Fussball viel mehr ist als das. Ist aber leider so.
     
  19. Es gibt sicherlich auch "gute" 0:0-Spiele, korrekt.
    Mir ging es dabei vor allem um die Sorte der 0:0-Spiele, die entstehen, wenn 2 Teams bloß keinen Fehler machen wollen und den Sinn des Spiel´s (ein Tor zu erzielen) nicht´s abgewinnen können. DAS sind die Spiele, die diese an sich großartige Sportart nicht verdient.
    Klüger = erfolgreicher. Das ja. Wobei ein 0:0 eben genauso "erfolgreich" ist, wie ein 12:12.
    Ich weiß zwar, was Du mit einem taktisch wertvollen 0:0 meinst, letztlich ist der nackte Erfolg derselbe.
    Oder um es mit einer einfachen Metapher zu beschreiben: Von Graubrot oder Filetsteak kann ich gleichermaßen satt werden. Letzteres sorgt dabei aber für den weit größeren Genuss...
    Tja, genau daran sieht man, wer wohl was falsch gemacht haben muß...
    Das war bei denen taktisch alles andere als großartig. Ich möchte mit keiner Mannschaft tauschen, bei denen ein gelungener Doppelpass bereits als "technisch-spielerisches "Schmankerl gefeiert wird.
    Ich denke, wir hatten, zumindest bis vor kurzem, eine sehr gute Mischung und Balance in unserem Spiel gefunden. Vorne und hinten konnte sich das sehen lassen...
     
  20. Interessante Sichtweisen zum Thema Ergebnisfußball. Ich war letztens mit einem Freund bei einem Regionalliga-Spiel, das 0:0 ausging. Ich habe ein tolles Spiel gesehen mit zwei taktisch glänzend operierenden Teams. Beide Teams wechselten im Spiel ihre Taktik von 4:4:2 auf 4:3:3 oder umgekehrt (was mein Freund gar nicht mitbekommen hatte...). Die wenigen Torchancen waren klasse herausgespielt. Da spielte der Zufall fast keine Rolle. Mein Freund dagegen fands grausam, weil halt die Tore fehlten. Nach Spielschluss gabs auch nur wenig Pfiffe, die man eigentlich bei einem 0:0 - egal welcher Art - immer befürchten muss. Ich für meinen Teil bin zufrieden nach Hause gegangen.

    Natürlich denke ich auch gerne an Spiele wie das 6:6 der Schalker gegen die Bauern (war live im PS) oder das 7:4 gegen Leverkusen zurück. Rein spielerisch waren diese Spiele aber nicht "wertvoller" als manch tolles 0:0. Wobei ich beim damaligen 6:6 weniger das tolle Spiel, sondern die Geburtsstunde von meinem damaligen Idol Olaf Thon in Erinnerung habe.

    S04 mit der jetzigen Spielweise generell dem Ergebnisfußball zuzuordnen, ist m.E. auch nicht richtig. Erstens haben die Jungs auch schon wirklich gute Spiele gemacht und zweitens bezweifel ich, dass die junge Truppe überhaupt "Ergebnisfußball kann". Dazu brauchts mehr erfahrene Spieler in der Schaltzentrale. Ich stelle nur fest, dass S04 sich allzu oft auf die letzte Viertelstunde verlässt, in der Hoffnung, ihren vermeintlichen konditionellen Vorteil auszuspielen.

    Tja, irgendwie muss man am Samstag ja Werder oder S04 die drei Punkte gönnen, damit wenigstens noch einer vor den Bauern bleibt. Wünsche euch allen, die vor Ort sind, ein unterhaltsames Spiel. Meinetwegen auch ein 4:4.