Per Mertesacker (Leiter der Nachwuchsabteilung Arsenal F.C./England)

Dieses Thema im Forum "Ehemalige Werderaner" wurde erstellt von ScAndAloUz, 31. August 2011.

Diese Seite empfehlen

  1. Dimar

    Dimar

    Ort:
    Kiel
    Zum Einen wird teilweise vor dem Spiel festgelegt wer zum Interview muss bzw oft auch danach, wobei die Spieler nicht immer frei wählen können. Und ein Lahm wird sowas nicht gefragt komischerweise.

    Klar sind die Fragen berechtigt und er hätte sie ihm heute bestimmt auch sachlich beantwortet, aber direkt nach Abpfiff ohne erstmal eine Frage nach Freude oder Gratulation. Richtig reagiert, Per!
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Ich fände es besser, wenn die Journalisten Fragen offener formulieren würden. Es ist doch absolut nervig, wenn den Spielern direkt nach dem Spiel ins Gesicht gequatscht wird, wie schlecht sie doch gespielt hätten. Das finde ich gegenüber Menschen, die gerade sportliche Höchstleistungen erbracht haben, zutiefst respektlos. Man kann ja dann, wenn man das Gefühl hat, der Spieler redet schön, noch einmal nachhaken. Aber gleich mit einer Aussage reinzuplatzen und vom Spieler quasi Entschuldigungen für die Leistungen zu verlangen, geht meiner Ansicht nach gar nicht.
     
  3. Dimar

    Dimar

    Ort:
    Kiel
    So ist es. Wenn sie ihm die Frage heute stellen, alles schön und gut.

    Aber direkt nach dem Abpfiff? Und direkt so zu starten statt erstmal zu fragen wie es sich anfühlt unter den besten 8 zu sein o.ä.
     
  4. PrinzHF

    PrinzHF

    Ort:
    HH
    Kartenverkäufe:
    +1
    Naja er hat ihm immerhin zuerst gratuliert. Ich finde eigentlich weder das Verhalten des Reporters, noch das Verhalten von Mertesacker besonders. Merte war bestimmt einfach platt. Aber welche Fragen gestellt werden ist Sache des Reporters.
     
  5. Killer_17

    Killer_17 Guest

    Dieser Typ ist einfach cool! :daumen:
     
  6. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Was da derzeit diskutiert wird in den Medien, unter den Bekannten.
    *kopfschüttel*
    Manchmal gibt es eben nicht nur falsch und richtig, nicht nur schwarz oder weiß.
    Natürlich ist es legitim von Per, so zu antworten. Er hat doch niemanden angegriffen oder so. Es ist aber auch legitim seitens der Medien, diese Fragen zu formulieren.
    Das ganze Problem an der Sache ist doch nur unsere kollektive Erwartungshaltung. So unter dem Motto "der liebe Per", man hätte sowas von ihm wohl nicht erwartet. Hätte jetzt ein Großkreutz z.B. diese Antworten gegeben würde es anders aussehen.

    Edit: meine Fresse, bin ich froh wenn die WM rum ist und sich die Even-Fans wieder anderen Themen zuwenden. Bei uns (Großraumbüro) wurde gerade köstlich über ein Bild bei Facebook gelacht, das Per wohl selbst dort gepostet hat und ihn in der Eistonne zeigt. Der gemeine Event-Fan hält das für einen großartigen Joke und hat nie mitbekommen, dass es durchaus üblich ist nach harter Belastung der Regeneration wegen Eisbäder zu machen. Die dachten, dass sei des Witzes wegen gestellt und hatten seine Aussage im Interview schon nicht verstanden. Die Krönung war ein Kommentar eines Kollegen, der von Fußball soviel versteht wie ich von Atomphysik "Hey, dann ist der ja doch cooler als gedacht" :-/
     
  7. ajde_cao

    ajde_cao

    Ort:
    NULL
  8. DR AKR

    DR AKR Guest

    :confused: Was hat der Neukirchner eigentlich gsoagt? :confused: :D :lol: :lol:
     
  9. DR AKR

    DR AKR Guest

    MMn hat Merte durch dieses Interview genauso viel gesagt wie Schweinsteiger durch seinen wochenlangen Boykott. Nämlich, dass das Team absolut fokussiert ist, von Spiel zu Spiel denkt und sich von Aussen durch Nichts beeinflussen lässt.

    Das ist imho ein hervorragendes Signal an Fussball- Deutschland. ;) :daumen:
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Das ist aber eine äußerst platte Sichtweise.

    Meiner Ansicht nach ist solches Reporterverhalten ein Ausdruck einer Entfremdung zwischen denen, die die sportlichen Leistungen erbringen und denen, die sie dafür bezahlen, also den Zuschauern, wobei Reporter oder Medien lediglich eine Vermittlungsinstanz sind, was bereits der Begriff des Mediums beinhaltet. Wenn Zuschauern sportlicher Höchstleistungen nichts einfällt als eine Beschimpfung, ein Motzen darüber, dass die Höchstleistung nicht noch höher getrieben wurde, dann muss dies notwendig dazu führen, dass diejenigen, die da auf dem Platz herumlaufen, bis zu 15 Kilometer in sehr hohem Tempo abspulen, sich fragen, ob diejenigen, die zusehen, noch ganz richtig im Kopf sind.

    Nun hat man Fußballern aber antrainiert, nach außen bloß keine Angriffsfläche zu bieten und selbst auf die beklopptesten Fragen, die rüdesten Zuschauerbeleidigungen etc. pp. mit stoischem Gleichmut zu reagieren. Diese Taktik wird allenfalls durchbrochen, wenn nach einem besonders unerfreulichem Spiel mal die emotionen nicht so unter Kontrolle sind, aber das ist selten. Allein: Die Taktik, sich jede noch so bescheuerte Frage gefallen zu lassen und auf jede Kritik pflichtschuldig zu antworten, man werde sich halt noch mehr bemühen, ist zum Scheitern verurteilt. Sie befördert noch die Aggressivität eines Publikums und der Berichterstatter, da das Opfer sich nicht wehrt, sondern vielmehr durch Unterwerfungsgesten und pflichtschuldige Bekenntnisse des eigenen Ungenügens mitteilt, dass die Aggressoren im Recht sind, dass ihre falschen Bewertungen und das Runterputzen der Höchstleister auf dem Rasen gerechtfertigt sind. Solcherart angestachelt muss sich diese Aggression gegen die wirklichen Protagonisten des Sports noch verschärfen.

    Inzwischen ist die einzige Erklärung, die man für alles hat, egal ob klare Niederlagen, die Nichtentwicklung eines Jugendspielers oder das Versauern eines anderen auf der Bank oder Tribüne die "einstellung". Frei nach Schopenhauer soll der Erfolg einzig davon abhängen, dass der Wille der Spieler dazu führe, die Vorstellungen der zuschauer zu erfüllen. Jeder einwand auf die Realität, auf Menschlichkeit und Fehlbarkeit sogar von Leistungssportlern wird winweggefegt und auch Sartres einwand, dass sich alles durch die Anwesenheit des Gegners und dessen Willen verkomplizieren könnte, wird nicht mehr akzeptiert. Im Grunde ist das eine sehr bornierte, einseitige Sichtweise, die bereits in jeder eher existentialistischen Philosophie angelegt ist: Alles, was mir zustößt, Erfolg, Misserfolg etc. pp. soll sich einzig aus meinem Willen, meinem Verhalten, meiner Vorstellung von der Welt ableiten lassen. In einer so verschobenen Vorstellung von der Welt ist es klar, dass an jedem Spiel, das nicht so läuft, wie der Fan bzw. Kunde es wünscht, einzig die Spieler Schuld sind und sich dafür gefälligst permanent zu entschuldigen haben.

    Ich würde den Spielern dagegen raten, gegen dieses aggressive, ja autoaggressive Verhalten der Zuschauer sich stärker zur Wehr zu setzen,weil dadurch, siehe Kevin Pezzoni et al., nicht nur die körperliche und seelische Integrität und Gesundheit der Spieler gefährdet wird, sondern eben auch der Fußballsport insgesamt. Wenn nämlich zwischen Fans und Spielern keine Übereinkunft möglich ist, dann wird das erleichtert und befördert, was man nicht nur in Gestalt der FIFA, sondern im Blühen und Gedeihen anderer Organisationen sieht, die vom Fußball prächtig leben. Denn diese gedeihen gerade dort, wo an die Stelle einer Anerkennung der Leistung der je individuellen Leistung der Sportler eine Identifikation mit vermeintlich größerem tritt: Stadt, Verein, Land, Nation.
     
  11. DR AKR

    DR AKR Guest

    Das Interview war rhetorisch und psychologische völlig falsch aufgebaut. Büchler selbst hat es gemerkt, als er Merte (leider erst im 3. Anlauf) endlich zum Einzug ins Viertelfinale gratulierte.

    Es ist imho fatal, dass Büchler durch Mertes nachvollziehbare Reaktion nun auch in der Öffentlichkeit steht und vermutlich in jedem sportlichen Jahresruckblick Berücksichtigung findet, womöglich journalistisch auch noch geehrt wird.

    Vermutlich war die Fragestellung eine ubermotiviert überzogene Reaktion auf die berechtigte Kritik am Schmusekurs der öffentlich- rechtlichen Sender im Umgang mit der Nationalmannschaft. Leider wieder absolut misslungen.
     
  12. Klunz

    Klunz Guest

  13. PrinzHF

    PrinzHF

    Ort:
    HH
    Kartenverkäufe:
    +1
    Meinetwegen. Der Rest ist nicht mehr direkt auf meinen Beitrag bezogen, oder?

    @DR AKR:
    Er gratuliert doch gleich in seinem ersten Satz :confused:
     
  14. DR AKR

    DR AKR Guest

    Uups, stimmt. :tnx: ;)

    Das ist bei mir, wie vermutlich auch bei Mertesacker, wohl deshalb "untergegangen", weil er es sofort mit einer Kritik verknüpft hat.

    Büchler selbst hat den Glückwunsch, vermutlich weil er selbst gemerkt hat, dass er zuvor ungeschickt gefragt hat, bei 0:23 nochmal wiederholt. Auif die nächste Frage hat Mertesacker dann ja auch einigermaßen sachlich geantwortet. ;)
     
  15. PrinzHF

    PrinzHF

    Ort:
    HH
    Kartenverkäufe:
    +1
    Das halte ich auch für möglich. Und ja, er hat ja z.B. noch gesagt, dass die Algerier es ihnen verdammt schwer gemacht haben. Nur das "Wat wolln se?" hätte er sich mMn halt sparen können, denn es ist klar: Eine Antwort auf die Frage. Ich glaub nach 90 Minuten wäre er anders aufgetreten, z.B. in dem er gleich auf die Frage eingeht. Ich verlange überhaupt nicht, dass er sich da entschuldigend gibt und erzählt, dass da noch einiges mehr kommen muss.

    Und wie gesagt: Kein großes Ding.
     
  16. Kann es sein, dass einige (fast alle) meinen, mit der Zahlung der GEZ einen Anspruch auf Gehorsam der Interviewten gegenüber dämmlichsten Reporterfragen zu haben? Und es geht da nicht um die Fragen, sondern um den 08/15-Stream, der sich im Laufe der letzten 30 Jahre (seit Einführung des Privatversehens und des Verbotes der Prügelstrafe an Grundschulen) nach und nach eingeschlichen hat. Das Fremdschämen ist schon längst von Kotzgefühlen abgelöst worden.

    Wenn Mertesacker fragt "Wat woll'n se?", kann der Reporter nicht sagen, was er will, nämlich aufgeilenden Journalismus, Grimme-Preise etc. ...auf "Deubel komm raus!" Dass Merte dem keine in die Schnauze haut, ehrt ihn.
    Die Reporter sollten sich mal an den Kopf fassen. Oder nach Syrien, in den Irak oder Palestina gehen und dort einem gerade in einem Feuergefecht verletzten Soldaten fragen: "Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Schlacht. Was hätten sie besser machen können?"

    Alle, die bisher den Müller liebten, müssen nun auch noch miterleben, wie der den pösen Ber verteidigt.
    Die Spieler, deren Bildung sogar noch unter der meinen anzusiedeln wäre, sind willkommene Weichspülphrasenablieferer; die sagen immer das, was dann auch ohne Inhalt erwartet wird. Der Reporter ist zufrieden und gibt zurück ins Funkhaus.
    Aber wenn ein Spieler, wie in diesem Falle Merte, vom Reporter nicht da abgeholt wird, wo der sich gerade befindet, zeigt es, dass der ZDF-ler seinen Beruf nicht kann.
    ER macht lieber einen auf Analyse, als das Freudengefühl übers Weiterkommen zu teilen.

    Beisewäh: HIER noch einmal eine Pressekonferenz mit Jogi zum Thema Lahm.
     
  17. PrinzHF

    PrinzHF

    Ort:
    HH
    Kartenverkäufe:
    +1
    :ugly: 'Wir' lassen hier 120 Minuten im zugehörigen Thread kein gutes Haar an der Mannschaft und dann besitzt dieser Grimmepreisgeile Reporter die Dreistigkeit, es im Fernsehen auszusprechen. Ein Unding ist das!

    +1 für die PK :D