RB Leipzig

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von HB2108, 30. Mai 2009.

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  1. ich finde die ganze diskussion hier ist überflüssig wie ein kropf.

    wer meint, RB hätte keine tradition, muss halt nachhilfe in geschichte nehmen. dazu gehört dann erstmal, sich zu vergegenwärtigen, dass es einen krieg und ein geteiltes deutschland gegeben hat. und dann sieht man sich mal an, welcher verein vor 1930 "tradition" in der jeweils obersten liga hatte und wie das dann nach dem krieg aussah. und wenn man dann hinzunimmt, dass sämtliche ost-vereine über 40 jahre lang von millionen und abermillionen sponsoren-, fernseh- und prämiengeldern mehr oder minder ausgeschlossen waren (was nach der wiedervereinigung bekanntlich in einigen fällen dazu führte, dass ost-vereinen die lizenz aus wirtschaftlichen gründen entzogen wurde - 95 dynamo dresden zB), der sollte sich dann auch fragen, wie denn eine internationale präsenz und "tradition" denn so aufgebaut werden sollte. immerhin ist zB der VfB Leipzig der erste deutsche meister überhaupt und einer der dominierenden fussballvereine der zeit von 1900 bis mitte der 30er jahre, da waren die bayern zwar gegründet, aber in der tabelle noch nirgendwo, die kamen erst zu kriegsende mal zu erfolg.

    und wenn man sich das so vergegenwärtigt, dann kann man sich gleich dazu fragen, ob denn nicht eigentlich vereine wie cottbus, rostock oder dynamo viel mehr tradition haben als diverse buli-vereine, weil sie es in die 1. liga (oder in die 2.) mit ungleich weniger geld geschafft haben als zB der HSV, der da von anfang an gespielt hat - und das zu einer zeit, als in D(west) 64mio potentielle fernsehzuschauer gebühren und unternehmen werbegelder bezahlten, und in D(ost) nur 16mio zuschauten und nix werbegelder.

    dass heutzutage ein "ich-will-mit-den-großen-spielen" nur unter einsatz erheblicher finanzieller mittel möglich ist, sollte ebenfalls jedem klar sein. der kuchen ist verteilt, und ein provinzverein mit freiwilligen amateuren kann schlicht und einfach nicht mithalten - dass kann ja nicht mal ein hauptstadtverein, dem bekanntlich auch mit dem abstieg sämtliche wichtigen spieler abhanden kommen, weil die nämlich lieber 1. liga spielen. [insofern an dieser stelle respekt vor timo boll (st.pauli), der als "amateur" in der 1. liga spielt, aber meines wissens nach auch der einzige ist].


    ich kann also nix anderes als neid und arroganz entdecken, wo behauptet wird, dass sei ein retortenverein und überhaupt. bei WOB oder HOF eher nachvollziehen, denn diese vereine hatten immer denselben zugang zu den dicken geldtöpfen, weil sie immer im westen gespielt haben, aber auch dort scheint mir eher der neid mit im spiel zu sein, wenn verächtlich über WOB oder HOF geredet wird.

    ich jedenfalls finde, jeder neue verein bringt frischen wind in die bude und wirbelt das alte, eingefahrene karussell mal ordentlich durcheinander. hoffenheim hat schönen und erfolgreichen fussball gespielt und es bis zur herbstmeisterschaft geschafft, warum soll das nicht auch bei RB in 4-5 jahren der fall sein.


    [und nein, ich bin kein RB fan].
     
  2. einfach mal so zum Begriff Tradition: Ich persönlich habe RB auch nie auf Grund einer fehlenden Tradition kritisiert.
    Das wirst du in keinem beitrag so lesen können und das wäre auch nicht geracht, denn wie du (oder juggernaut) schon sagst, hat irgendwann mal jede Tradition begonnen.
     
  3. habe jetzt bewusst nur den satz zitiert, da ich zum Rest jewils meine Meinung geschriebe habe. Die historischen Gründe für den bestehenden Nachteil (Teilung, Demontage der Industrie im Osten nach 1945, schwierige wirtschaftliche Situation (um es wohlwollen aus zu drücken) etc.) für den Osten, hab ich bewusst außen vor gelassen. Grundsätzlich sehe ich es aber genau so wie du.

    Allerdings finde ich es ziemlich einfach (und in gewisser Weise auch arm) jede Kritik mit Neid und/oder Missgunst ab zu tun. Ich sags noch mal, lieber fahre ich Bremen in zweite oder dritte Liga gucken, als das irgendein Möchtegern hier Millionen um Millionen investiert und damit der Verein an sich Stück für Stück verloren geht. Sei es, weil, wie bei Salzburg, der Fussball irgendwann nicht mehr im Vordergrund steht, oder weil, wie in manchen englischen Clubs, man als Fan gar nicht mehr weiss wem der Club nun eigentlich gehört, wie es um die finanziellen Möglichkeiten wirklich steht und/oder der jeweilige Investor auch noch Mitspracherecht haben möchte oder die Entscheidungsgewalt für sich komplett beansprucht oder weil, wie in Leipzig und Salzburg, der Verein gar nicht mehr existiert. Wolfsburg, Bayer und Hoffenheim könnten ohne den Geldgeber dahinter gar nicht existieren, zumindest nicht so, wie sie es tun.

    Das unterscheidet den normalen Sponsor wie bspw. die Targo-Bank von RB oder auch Bayer. Werder könnte auf Grund der sportlichen Erfolge einen Sponsor finden, der ähnlich viel Geld investieren würde. Ob Leipzig oder Leverkusen Geldquellen generieren könnte, die bereit sind auch nur ansatzweise so viel zu investeiren, die es RB oder BAyer tun/getan haben, wage ich zu bezweifeln.
     
  4. Was befähigt DICH solche Aussagen zu tätigen? Welche Kompetenzen kannst DU vorweisen um andere als "Möchtegerns" abzustempeln?
     
  5. was war eher, das huhn oder das ei?

    werder könnte aufgrund der sportlichen erfolge einen sponsor finden ... ODER
    werder könnte aufgrund eines sponsors den sportlichen erfolg finden ...
     
  6. Mit Möchtegern möchte ich einen Millionär bezeichnen, dem Yachten, Pferderennen und schnelle Autos (um klischeehaft zu bleiben);) zu langweilig werden und siche einen Fussballclub zulegen.

    Aber hast schon recht. War sicher nicht der richtige Ausdruck. Ersetze es durch "ein X-Beliebiger Millionär/Milliardär" oder "X-Bliebige Firma"... dann passts auch.
     
  7. ...ersteres wäre mir (und vllt. auch allen etwas im Bezug auf Fussbalöl romantischer veranlagten) wohl lieber und ist ja bis jetzt auch noch die Regel.
    Anders hats für mich eben den Beigeschmack der erkauften Erfolgs.
     
  8. ergo: real = erkauft und ohne tradition ?

    :D
     
  9. @carlos2308
    Deine Aussagen erinnern mich in gewisser Weise auch an diesen Vorfall hier
    http://www.youtube.com/watch?v=ErBT1zWG8mQ

    "diese alte schöne Welt, lieber geh ich in die Regionalliga...mit uns aber nicht, müsst ihr euch einen neuen Verein suchen"

    Und da erlaube ich mir mal zu sagen, dass Klaus Allofs da ähnlich wie Hoeneß denkt in dieser Hinsicht, diese naive Vorstellung müssen hier viele mal ablegen.

    Aber das war's von mir vorerst mal zu dem Thema, wer sich ein bisschen Auskennt weiß, dass RB langfristig plant. Ich hab das Beispiel F1 bereits genannt, dort fahren diese "Möchtegerns" bereits um den WM Titel mit, von daher...Haters gonna hate :p
     
  10. Felissilvestris

    Felissilvestris

    Ort:
    Bremen
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    Habe ja schon einmal gesagt, was mich bei "Red-Bull" als Sponsor stört. Hier ist schlicht und einfach zu viel hängen geblieben was den Umgang mit der Salzburger Austria und ihren Fans angeht.
    Ansonsten sollte man das schlicht realistisch sehen. Großsponsoren sind heute das normalste der Welt. Bei den Bayern nennt man sie dann eben "strategische Investoren" (Audi, Adidas), die sich nen großen Teil der Aktien der Bayern gesichert haben und die Bayern so einmalige EInnahmen (glaube es waren 200 Mio) gesichert haben.
     
  11. Warum kommst du imer mit deiner Tradition? Das habe ich nie gesagt?!

    Aber davon mal abgesehen: ja, Real bzw. die verschuldeten Clubs treffen bei mir auf ähnlich viel unverständnis. Dass solch eine hohe Verschuldung überhaupt möglich ist, kann ich als Bankkaufmann und BWL/VWLer (bitte nicht lachen - habe nichts mit der HRE oder Lehman etc. zu tun) einfach nicht verstehen. Dass dieses Gebild irgendwann zusammenbrechen muss, weiss man nciht erst seit 2007/2008 und der weltwirtschaftskrise.

    Allerdings geht das, Verschuldung etc., widerum in eine ganz andere Richtung.
     
  12. Nun sieh es doch mal so. Es sieht momentan nicht danach aus, dass Bayer, VW oder Red Bull aus dem Sponsoring aussteigen. Red Bull hat die Namens-Rechte am Leipziger Stadion für 40 Jahre gekauft. Glaub mir, wenn die in 40 Jahren behaupten können, dass sie 30 Jahre in der Bundesliga spielen und 3mal Meister waren, dann interessiert es keine Sau mehr, ob die irgendwann mal mit zig Millionen aus der 5.Liga hochgezüchtet wurden. Dann gibt es eine neue Generation Fußballfans, die nichts anderes kennt als RB. Für die sind die traditionellen Leipziger Vereine nur noch Erinnerungen ihrer Großväter.

    Lebe jetzt seit ein paar Jahren in Dresden. Der Traditionverein hier ist ganz klar der Dresdner SC. Die haben schon Titel gewonnen, da gab es Dynamo noch gar nicht. Die wurden 1953 vom Staat als Polizeisportverein gegründet und den Leuten übergeholfen. Und interessiert das heute irgendjemanden? NEIN. Und genauso wird es mit RB in ein paar Jahren auch aussehen.
     
  13. Bremen

    Bremen Moderator

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    @ juggernaut

    Auch wenn durch den Krieg bedingte deutsche Teilung in der DDR nicht die Millionensummen geflossen sind, was hat diese Tatsache mit der Fußballtradition von RB Leipzig zu tun? Nichts, denn als RB Leizig im Jahr 2009 gegründet wurde, war die DDR, in der Clubs wie z.B. Lok Leizig oder Dynamo Dresden zweifelsohne auch ohne großes Geld für Fußballtradition sorgten, schon seit 19 Jahren nicht mehr existent. Nachhilfe Geschichte Lektion 1 ;)

    Unabhängig von den historischen Gegebenheiten hat ein einjährigen Club, egal wie oder durch wen gegründet, wohl kaum irgendwelche Fußballtradition; wenn der Energydrink-Hersteller den Komplettverein SSV Marktanstädt inkl. Namensrechte übernommen hätte, dann hätte man RB Leipzig u.U. eine Fußballtradition zubilligen können, aber es wurde aus dem SSV Marktanstädt nur die Fußballabteilung ausgegliedert, so daß dem nach wie vor existenten SSV Marktanstädt diese Tradition zusteht, aber nicht dem neu gegründeten RB Leipzig. Und diese Neugründung ist der entscheidene Unterschied, weshalb die von Dir in den Raum geworfenen Worte "Neid" und "Arroganz" im Vergleich zu RB Leipzig nicht eher, sondern eher weniger in für den VfL Wolfsburg und der TSG Hoffnheim gelten sollten, denn diese beiden Clubs waren schon vor dem Engegement von VW bzw. von Dietmar Hopp existent, RB Leipzig hingegen nicht. Nachhilfe Geschichte Lektion 2 ;)

    Übrigens: Wenn der FC Bayern (gegr.1900) in den 30er Jahren "im nirgendwo der Tabelle" war, dann verrate doch mal bitte, wer 1932 Deutscher Fußballmeister geworden ist... Nachhilfe Geschichte Lektion 3 ;)
     
  14. Du nennst es naiv, ich nenne es eher romantisch... sehe die ganze einfach als wettbewerbsverzerrung an. Aber egal, lasse mich da gerne auch als naiv bezeichnen, wenn du so möchtest. Kann ja auch verstehen, dass ich da nicht bei allen unbedingt auf Verständnis stoße.

    Wie gesagt, lass den Möchtegern weg und dann passts. Zumal in der Formel 1 bzw. allgemein im Motorsport ganz andere Strukturen und Voraussetzungen vorherrschen, so dass der Vergleich mMn hinkt.
    Das fettgedruckte lass ich einfach mal so stehen und passt zum ersten Post von mir an dich, als es um "sinnerfassendes Lesen", "Bashing" und "einerseits, andererseits" ging.
     
  15. bin ich voll und ganz bei dir... es wird in 30 Jahren keiner mehr dran stören!
    Dennoch darf ich ich doch an so was stören, oder? :beer:
     
  16. Naja. Ohne Geld haben die Clubs nur großen Fußball spielen können, weil immer die besten zu diesen Vereinen delegiert wurden. Es gab für den DDR-Fußballer keine freie Wahl des Arbeitsplatzes. Man musste zum BFC Dynamo, zu Dynamo Dresden oder Lok Leipzig. Das waren die vom Staat geförderten Vereine. Um die Dominanz dieser Vereine zu sichern halfen auch die Schiris mit, wobei da dem BFC als Stasiclub nochmal ne besondere Rolle zukam.
     
  17. Natürlich darfst du dich daran stören. Habe ja auch gekot... als die letztes Jahr plötzlich aus dem Nichts auftauchten und damit meiner LOK das Leben unerträglich machten. Und es ist ja auch nicht so, dass RB nicht versucht hätte, bei LOK oder Sachsen Leipzig einzusteigen...die Vereine wollten dies bloß nicht. Dann braucht man jetzt nicht zu jammern.
     
  18. mir ging es, wie mMn deutlich zu ersehen, nicht um RB konkret, sondern ganz allgemein um das argument, ein fussballverein müsse "tradition" haben, (u.a.) RB habe das nicht und deshalb usw.usf. MMn muss ein fussballverein keine tradition haben und kann es vielleicht auch gar nicht.

    da du ausdrücklich von "einjährig" sprichst: wenn du "tradition" natürlich mit "zeitablauf" gleichsetzt, wirst du uns verrraten müssen, ab wievielen jahren denn aus "jung" "alt" geworden ist und ab wann du uns erlaubst, das "tradition" zu nennen - und natürlich, warum.

    da du ausdrücklich von "ausgliederung" sprichst: ahso, wäre markranstädt also von RB komplett übernommen worden, dann wär´s OK? welche verquere logik ist das denn ...

    [mal ganz davon ab, dass all´ unsere schönen BuLi-mannschaften seit den 90ern auch ganz frische GmbH´s (oder KGaA´s oder gar AG´s) sind und das wort "fussballverein" da eh fehl am platze sein dürfte (und ja, mir ist durchaus bekannt, dass diese GmbH´s zu 50+1% im besitz eines vereins sein müssen, aber das ändert nix daran, dass das wort "...verein" doch nur suggeriert, dass die profis so eine art fussballverein-von-um-die-ecke sind, nur in größer und besser - tatsächlich sind es kapitalgesellschaften und fertig.) dass wir hier in D nicht die weiter unten angeprangerten englischen verhältnisse haben, wo keiner weiss, wem der club denn nun gehört, liegt doch nicht an RB, VW oder Audi oder sowas, sondern an der 50+1 regel].


    und falls es jemanden noch interessiert: dafür (also die 50+1 regel) bin ich sehr, denn auch ich mag englische verhältnisse nicht.
     
  19. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wenn ich etwas muß, dann gehe ich zu WC – aber abgesehen davon, wenn ich etwas erörtern muß, dann nur dann, wenn Du Dich geäußert hast, warum Du den FC Bayern in den 30er Jahren „irgendwo in der Tabelle“ gesehen hat, wenn er 1932 Deutscher Fußballmeister wurde ;)

    BTT:
    Wenn in Deutschland seit 1874 Fußball gespielt wird, der durch die Gründung des DFB im Jahr 1900 organisiert wurde, dann wird man einem welchen auch immer im Jahr 2009 gegründeten Club mit noch so viel Wohlwollen kaum eine Fußballtradition zugestehen können.



    Ich habe nicht geschrieben, daß es bei einer Komplettübernahme ok wäre, sondern daß man u.U. (=unter Umständen) eine Fußballtradition zubilligen könnte (was noch nicht einmal meiner persönlichen Meinung entspricht, sondern allgemein definiert war), denn mit Tradition verbindet man mit dem Namen, der diese Tradition geschaffen hat. Wenn also der Energydrink-Hersteller die Namensrechte des SSV Marktanstädt übernommen und seine Ambitionen unter diesem Namen weitergeführt hätte, dann hätte man ihm (zähneknirschend) auch die Tradition des SSV Marktanstädt zugestehen können(wohlgemerkt können, nicht müssen!).

    Aber aus Gründen des Marketing müssen die „Spielzeuge“des Dietrich Mateschitz ja unbedingt den Firmennamen, oder wenn dies aus Gründen der Statuen des jeweiligen Sportverbandes nicht möglich ist, zumindest die beiden Anfangsbuchstaben tragen. Dies ist ein eindeutiges Indiz dafür, daß es bei RB Leipzig nicht darum geht, wie in Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim Imagepflege und Markteting mit dem Fußball und dessen Förderung zu verbinden (was vielen Fußballfans, mich eingeschlossen, afugrund der daraus resultierenden finanziellen Vorteile schon ein Dorn im Auge ist), sondern der Fußball ausschließlich für die eigenen Egoismen mißbraucht wird.

    Herrn Mateschitz kann es auch egal sein, denn er hat weder wie die Gönner in Leverkusen, Hoffenheim und Wolfsburg einen regionalen Bezug, noch hat er das nötige Fingerspitzengefühl für die Bedeutung der Fußballtradition und Vereinsnamen in weiten Teilen Europas; ihm kann man da grundsätzlich noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn in seinem Heimatland Österreich werden die Namen von Fußballvereinen „inflationär“ geändert (seit 1973 wurde SV Austria Salzburg in SV Gerngroß, SV Sparkasse, SV Casino SV Wüstenrot und schließlich in RB Salzburg umbenannt), aber dann kann man sich auch nicht hinstellen und behaupten, daß das erst ein Jahr alte Retortenprojekt RB Leipzig eine Fußballtradition hätte.


    Sorry, aber hier vermengst Du fälschlicherweise Tatsachen und ziehst aus diesem Wirrwarr die falschen Schlüsse.

    Bei Werder Bremen z.B. sind die Profis zwar Angestellte der Kapitalgesellschaft Werder Bremen KGaA , die sich (gem. der 50+1 Regel) mehrheitlich in Besitz des SV Werder Bremen e.V. befindet. Und der SV Werder Bremen e.V. kann seinen Status als eingetragener Vereins (e.V.) nur halten, wenn er seine Gemeinnützigkeit wahrt, die im Falle des SV Werder Bremen e.V. der Breitsport ist.. Wenn das Ziel von Werder Bremen e.V. die wirtschaftliche Gewinnmaximierung wäre, dann würde er seinen Status als e.V. und somit auch die Mitgliedschaft sowie die Spielberechtigung in sämtlichen DFB-Ligen verlieren.

    Allerdings stellt sich die Frage, warum Du aus Fußballvereine entstandene Kapitalgesellschaften derart kritisiert, aber gleichzeitig für einen aus einer Kapitalgesellschaft entstandenen Fußballverein argumentierst.
     
  20. @bremen, ich mach´s mal ohne zitate: früher mal hatte ein fussballverein tradition, weil er regional verwurzelt war.

    [achtung: übertreibung ON]
    die spieler kamen aus der region, hatten in der regel schon in der jugend für xy gespielt und identifizierten sich mit dem verein, blieben zum beispiel, wenn mal ein abstieg angesagt war. deshalb konnte man sich als fan auch mit dem verein identifizieren. das ist/war "tradition".

    heute dagegen gibt es, bei lichte betrachtet, einfach nichts vielleicht mit ausnahme des stadtnamens, der eine verbindung zwischen fan und dem was er liebt herstellen könnte. die spieler nicht, die wechseln fröhlich von saison zu saison und beteuern immer aufs neue, dass sie "alles geben", die trainer nicht, die manager nicht, nix. und wenn abgestiegen wird, dann geht man woanders hin, selbst wenn man noch vertrach hat, weil man sich natürlich ein hintertürchen dort offenhielt. ist gerade gegenstand drüben im diego-thread. wenn sich aber schon die meisten spieler nicht mit dem verein identifizieren, warum soll/kann es dann ein fan? das ist/war keine tradition, die tsammt bei den etablierten vereinen vielmehr allermeistens aus der zeit, die ich oben erwähnte - also als spieler noch für einen verein spielten, weil es "ihr" verein war. auch fans sind vielerorts nicht mehr regional, was zB am allermeisten auf bayern-fans zutrifft - ich tippe mal, das 50% aller bayern-fans rein gar nichts mit münchen verbindet.
    [übertreibung OFF]

    wenn also (schon) bei den spielern das liebe geld regiert, warum dann nicht (auch) beim verein? oder anders gefragt: was genau verändert sich denn, wenn ein mateschitz fett geld in die hand nimmt und einen fussballverein gründet?

    er kauft einen trainer?
    -> machen die anderen auch, manchmal 3 stück pro saison, am liebsten vom gegner (FM)
    er kauft spieler?
    -> machen die anderen auch, manchmal 14 stück pro saison, am liebsten (die besten) vom gegner (westermann)
    er kauft ein stadion?
    -> machen die anderen auch

    -> ... [to be continued]

    wenn das alles also schon nicht anders ist, was genau ist es dann? wo das geld herkommt, weil bei den etablierten kommt es von vergangenen sportlichen erfolgen, und bei mateschitz von brause? mal ehrlich, wer mir erzählen will, das mache den unterschied aus, der hat schlicht kein echtes argument. denn schließlich nehmen die etablierten das geld gerne auch von jedem, und sei´s brause.


    das einzige was mateschitz unterscheidet ist, dass er den sponsorengedanken konsequent zu ende denkt und weiterführt. aber wirklich neu ist das alles nicht, und mit "tradition" hat das alles nix zu tun.


    PS: ja, die bayern waren ´32 meister. das ändert freilich nichts daran, dass sie in dem genannten zeitraum 1900 bis 30iger jahre nicht die bedeutendsten waren - sagen wir mal, vergleichbar mit WOB. waren auch mal meister, gehören aber sonst anundfürsich nicht zu den TOP 5.