Real Madrid

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von ostfriesland_1, 9. Dezember 2008.

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  1. Was sollte so etwas bringen?

    Sagen wir mal, ein C. Ronaldo verdient heute 12 Millionen im Jahr. Wenn die FIFA dann z. B. nächstes Jahr die Fifa die Gehaltsobergrenze auf 5 Millionen im Jahr festlegen würde, was würde dann passieren?

    Ronaldo bekommt dann bei einem 5 Jahresvertrag nur noch 5 Millionen pro Jahr an Gehalt. Aber gleichzeitig dann ein Handgeld von 35 Millionen, um den Salary-Cap auszugleichen. Meinetwegen wird das dann nicht Handgeld genannt, sondern Marketingbeteiligung oder irgendein anderes Bonussystem, mit dem man die Grenze umgehen kann. Zudem müsste auch die EU mitspielen, da ein Salary-Cap massiv gegen die Freizügigkeit von Verträgen innerhalb der EU verstöße und die haben damals bei Bosman schon nicht im Sinne des Fussballs entschieden.

    Wie Du siehst, ausser edlen Vorsätzen bringt so etwas nichts. Denn solange es in der EU keine einheitliche Besteuerung für Fussballer gibt und kein gleiches Lizensierungsverfahren innerhalb aller Ligen, wird sich die Schraube unentwegt nach oben bewegen. Da die Topklubs aber zuviel Macht haben, wird man von Seiten der Uefa oder Fifa auch kein Lizenzverfahren einführen können, die diese Vereine beschränken würde. Solange es so verrückte Scheichs, Oligarchen und Investmentgesellschaften gibt, die diesen Irrsinn finanzieren, ändert sich auch generell nichts, gar nicht mal so speziell auf Real bezogen.

    So hart es auch klingen mag, aber Real wird mit diesem Team keinen Verlust erwirtschaften, da alleine die Marketingeinnahmen dieses re-finanzieren werden. Quasi alle Megastars der Welt spielen jetzt in Madrid, also auch alle Spieler, dessen Trikots weltweit am meisten verkauft werden. Eigentlich fehlt denen in der Sammlung nur noch Messi. So ein Team gab es selbst damals mit Beckham und Zidane noch nie.

    Deshalb ist es moralisch und ethisch in der aktuellen WWK sicherlich fragwürdig, rein betriebswirtschaftlich betrachtet macht Real jedoch alles richtig.
     
  2. Eben das ist nicht erwiesen und ich bin keinesfalls davon überzeugt. Einzig Real behauptet immer wieder das sich diese Megatransfers lohnen (also im finanziellen Sinne), während die Verantwortlichen anderer Vereine sowie Wirtschaftsfachleute usw. oftmals der Meinung sind das sich die Ausgaben eben nicht refinanzieren.

    Daher halte ich die ganze Geschichte von Real und Perez für ein Märchen und nicht mehr. Allerdings wird man wohl nie restlos klären können ob sich dieses Deals lohnen, denn bei Real weiss man nie was wahr und was erfunden ist.

    Interessant ist nur, das Vereine wie Barca oder Manchester, die ja nahezu im Merchandising auf einer Stufe mit Real stehen, eben dieses unglaublichen Tranfers gar nicht oder zumindest nicht in dieser Anzahl tätigen, da es ihrer Meinung nach nicht refinanziert werden kann.
    Wenn das Real-Prinzip also tatsächlich funktionieren würde, wieso kaufen dann Manchester und Barca nicht ebenfalls alle Weltstars zusammen und das zu jedem Preis?
     
  3. Richtig, diese Frage habe ich mir auch gestellt, als ich den Beitrag von werderano gelesen habe.
     
  4. Weil die ein Konzept haben, während Real eher nach Namen geht.
     
  5. Ich glaub, den Inhalt dieser Diskussion hast du grad nicht erfasst.
    Es geht hier nicht um das Konzept mit Spielern und Aufstellung etc. sondern lediglich um die finanzielle Seite von Mega-Transfers.
     
  6. Ja, aber trotzdem war ja die Frage, warum ManU und Barca dieses Prinzip nicht auch befolgen. Wirtschaftlich ist es ja einerseits so, dass sich das Konzept entweder nicht lohnt oder dass es sich tatsächlich lohnt. In diesem Falle stellt sich die Frage natürlich, warum besagte Vereine das nicht auch machen. Und da ist die Erklärung sportlich nachvollziehbar.
     
  7. Real ist der "etwas andere Verein". Bei denen funktioniert das und das ist auch nicht übertragbar auf irgendeinen anderen Verein der Welt. Zumindest nicht im Fußball - eher im Basketball oder Eishockey, wo schon Ähnliches probiert wurde.
     
  8. @ Touch of Brilliance

    Barca oder Manchester setzen ja nicht völlig ungezwungen auf ein anderes "Konzept" als Real. Es liegt sicherlich auch nicht daran das denen junge Spieler sympatischer oder so sind, sondern weil sie eben nur so langfristigen Erfolg sehen und weil er Weg von Real nicht zu funktionieren scheint.

    Wenn der Weg von Real wirklich funktionieren würde, dann würden andere Vereine das wohl ebenso praktizieren und sich die langwierige Ausbildung von Jugendspielern etc. wohl sparen.

    Aber eine Diskussion darüber ist in der Tat schwierig, weil wohl kein Außenstehender wirklich weiss wieviel Geld Real tatsächlich verdient mit den Transfers dieser Spieler oder ob es nur ein Verlustgeschäft ist wie die anderen Vereine behaupten.


    @ Karlotto

    Es ging ja eben um die Frage ob das funktioniert. Aber auch hier im Forum sieht man das die Meinungen unterschiedlich sind. Einige User glauben dem Herrn Perez und andere sind eher der Meinung das diese Transfers nicht refinanzierbar sind.
     
  9. So kann man es sehen. Der Grund, warum andere Vereine es Real nicht nachmachen ist der, dass Real bei den Giganten eben noch ein kleines bisschen herausragt.

    Prestige ist neben Geld der wichtigste Motivator eines Topstars, wie Ronaldo oder Kaka. Kaka hatte z. B. ein offizielles Angebot von ManCity, welches sogar besser war als das, was er jetzt bei Real erhalten hat. Doch er ist dort nicht hingegangen, weil es ein Retortenverein ist, der nicht mal im Ansatz das Standing eines Real Madrid hat. Sicher sind ManU und Milan hochdekorierte Traditionsvereine, aber ein Real Madrid sind sie eben nicht. Zudem fehlt denen ein Investor für solch ein Vorhaben, da Berlusconi sparen will / muss und ManUs Eigentümer auch recht klamm sind.

    Es ist vielleicht vergleichbar mit Ferrari in der Formel 1, es ist ein Mythos an dem jeder Topfahrer einmal teilhaben möchte, auch wenn es nicht immer rundläuft.

    Die jetzt dort sind, waren in ihren Ligen die Spieler, von denen mit am meisten Fanartikel verkauft wurden, auch weil sie von den größten Vereinen dort kamen. Real hat von Haus aus die meisten Fans der Welt und wird durch diese Truppe eine nicht unerhebliche Zahl an neuen Fans oder Sympathisanten hinzubekommen.

    Hier ist eine Liste der umsatzstärksten Vereine der Welt zu sehen:

    http://de.statista.com/statistik/da...ssballclubs-weltweit-in-der-saison-2007-2008/

    Ich wage mal die Prognose, dass sich der Umsatz von Real in der kommenden Saison sehr stark in Richtung einer halbe Milliarde bewegen wird, bzw. an der Marke kratzen wird. Der große Verlierer wird an dieser Stelle wahrscheinlich ManU sein, da man mit Ronaldo das schillernste Zirkuspferd an Real verloren hat und man bisher keinen vergleichbaren Nachfolger präsentieren konnte, weder sportlich noch werbetechnisch.

    Deshalb wäre es interessant, diese Diskussion in einem Jahr wieder aufzunehmen und dann zu schauen, wie sich dieses Projekt entwickelt. Die Zusammensetzung der Mannschaft ist nahezu perfekt, besonders da man jetzt noch das fehlende Defensivpuzzlestück mit Xabi geholt hat. Einzig beim Trainer sehe ich einen Schwachpunkt, da solch eine Starsammlung normalerweise nach einem Mourinho oder Hiddink schreit und man mit Juande Ramos nur einen relativ kleinen Namen vorweisen kann.
     
  10. @ Werderano

    Nur kurz 2 Dinge als Einwurf:

    1. Umsatz ist nicht gleich Gewinn und ein hoher Umsatz bedeutet deshalb noch lange nicht das sich diese Transfers refinanzieren

    2. Juande Ramos ist schon längst Vergangenheit und der neue Trainer heisst Manuel Pellegrini. ;)
     
  11. Logo ist Umsatz nicht gleich Gewinn, aber mit einem erhöhten Umsatz steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Gewinn erwirtschaftet wird.

    Stimmt, der Trainer heisst jetzt Pellegrini, war mir entfallen. Zeigt aber, dass immer noch ein unscheinbarer Trainer dort am Ruder ist. ;)
     
  12. http://www.focus.de/sport/fussball/...tschaftet-51-4-millionen-euro_aid_351780.html

    real hat hier schonmal 2 jahre in folge gewinn erwirtschaftet, und zwar nicht zu knapp
    44 mio und 51,4 mio
    und geplantes überschreiten der 400 mio umsatz marke in der abgelaufenen saison. ohne wirbel um neue stars...


    wenn die jetzt nach huntelaar noch für 1-2 spieler wie z.b vdv transfererlöse kriegen und die selber von der gehaltsliste bekommen, dann geht das konzept durch die decke...

    im übrigen funktioniert dieses konzept auf unterschiedlichen ebenen.
    das was real da im weltfussball macht, macht bayern z.b in der bundesliga.
    und da sind transferpakete (gehalt plus ablöse) von ribery, toni oder jetzt gomez für alle anderen buli vereine auch einfach nur purer wahnsinn...
     
  13. NordicW

    NordicW Guest

    Ich lach mich tot, wenn Real es trotz allem wieder nicht schafft Meister zu werden :D

    Die haben dieses Jahr eine gewisse Kleinkind-Mentalität an den Tag gelegt, wenn wir von allem das beste haben sind wir die coolsten. Hoffe doch stark das dieses "Kollektiv" aus Selbstdarstellern auf die Schnautze fliegt, es wäre zu schön.
     
  14. mabo

    mabo

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    So ist es.

    Real Madrid investiert die hohen Beträge, weil sie noch mehr Geld als Bayern München haben. Real Madrid ist eine Weltmarke, erwirtschaftet den höchsten Umsatz aller Vereine, profitiert von der extrem ungleichen Verteilung der TV-Gelder in Spanien und hat den riesigen Vorteil, dass ausländische Spieler in Spanien nur 24 Prozent Steuern zahlen müssen. Wenn Real Madrid einem ausländischen Spieler 10 Mio. netto zahlt, muss der Verein etwa 13 Mio. Euro brutto aufbringen. Englische, deutsche, französische und italienische Vereine müssten dagegen ca. 20 Mio. Euro aufbringen, damit der Spieler 10 Mio. netto erhält.

    Das ist einer der Gründe, warum die besten Spieler der Welt in den nächsten Jahren in Spanien spielen werden und ich sehe aktuell auch nicht, dass sich daran was ändert. Jedenfalls so lange es keine Ausgleichsmechanismen wie im amerikanischen Profisport gibt.
     
  15. @ mabo und Quendrian

    Ja, erstaunlicherweise konnte Real in den letzten beide Saison einen hohen Gewinn verbuchen, aber dieses Jahr haben sie bisher ein Transferdefizit von ca. 200 Millionen und dazu enorm hohe Gehälter für einen Ronaldo oder Kaka.

    Vielleicht wird man in den nächsten Jahren erleben das Real schwarze Zahlen vermeldet, aber bis dahin glaube ich weiterhin daran das diese Transfers nicht refinanzierbar sind. Immerhin gibt es genügend Stimmen die mich in dieser These unterstützen. Warten wir also ab was passiert.



    Etwas Gutes hat die Truppe von Real allerdings: Bei PES 2009 macht es richtig Spaß mit dieser Truppe zu spielen ;-)
     
  16. mabo

    mabo

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    @ Gilgalad

    Anders als Werderano bin ich nicht der Meinung, dass sich das refinanziert. So viele Trikots kann Real Madrid gar nicht verkaufen. Aber Real Madrid kann es sich leisten, bei einem Transfer immer noch ein paar Millionen draufzulegen. Die haben so hohe Einnahmen und dazu noch den erwähnten Steuervorteil, dass sie trotzdem nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Und wenn doch, helfen die Banken, der Staat oder was weiß ich wer. Bevor Real Madrid pleite geht, geht erst der spanische Staat pleite.
     
  17. Nein, das trifft es nicht einmal ungefähr. Man sieht es in Madrid als eine Art Pflicht, die besten Fußballer des Planeten zusammen zu holen. Das war schon immer so und ich erinnere da nicht nur an Zidane oder Eusebio. Die letzten Jahre waren für diesen Klub eine Kränkung im Selbstverständnis, der beste Fußballverein der Welt zu sein. Nach dem Karriereende von Zizou ist es Real nicht gelungen, die Lücke zu schließen. Man setzte in der Vergangenheit auf die Holländer, weil in Holland der angeblich attraktivste Fußball gespielt würde. Das ist nicht aufgegangen -und so ist eben Real - konsequenterweise möchte man sich jetzt von allen Holländern trennen und neue Wege gehen.

    Ich bin gespannt, ob es sportliche so funktioniert, wie in der Vergangenheit. Finanziell wird es auf jeden Fall kein Reinfall.
     
  18. die frage dabei ist: muss sich ein transfer direkt refinanzieren? über merchandising etc

    refinanziert sich ein marin transfer für uns? würde sich ein pizarro transfer refinanzieren? oder hat es das bei einem mertesacker transfer?

    das wir für unsere verhältnisse (in denen wir vor 5 jahren z.b noch waren) teure spieler unterhalten können sorgt dafür, dass wir cl und uefa cup spielen und entsprechende sponsorenverträge haben...
    und irgendwo bekommt der verein insgesamt wiederum mehr geld...
    so ist für uns auch für die öffentlichkeit und medienwirksamkeit und nicht nur rein sportlich, ein spieler wie marin mit seinen 20 als teilweise teenie idol und grosses talent mit NM perspektive enorm wichtig...
    aber nicht in irgendeiner wart und weise das man jetzt direkt nachvollziehen könnte wie sich "marin refinanziert"
     
  19. Du darfst das ganze nicht als 1-Jahres-Projekt sehen. Dass die in einer Saison nicht nicht soviele Trikots verkaufen werden, das ist klar. Die Spieler sind im Gegenzug aber auch nicht bloß ein Jahr in Madrid. Auf 3, 4 Jahre gesehen, wird bei der Investition aber keine rote Zahl herauskommen.

    BTW:

    Das Handelsblatt schrieb am 09.07.09:

    Nach Schätzungen der Werbeagentur „Weber Shandwick Sport“ wird auch Kaká allein durch Trikot- und Ticketverkäufe jährlich 72 Mio. Euro einbringen.

    Nun ist das nur die Höhe des jährlichen Umsatzes, aber auf 4 Jahre hochgerechnet sind das 288 Millionen Euro. Wenn da nur 30 % beim Verein bleibt, was ein realistischer Wert ist, dann hat man die Transferinvestition re-finanziert.

    Natürlich gibt es auch durchaus renommierte Ökonomen, die das ganze recht pessimistisch sehen. Deshalb wird man erst im Nachgang sehen können, inwieweit sich das Projekt rentiert. Grundsätzlich hält sich die Skepsis in diesem Fall bei mir in Grenzen.
     
  20. Spanier lieben Metzelder

    Freut mich für ihn, dass er nun scheinbar (warhscheinlich auch Dank Cannavaros Wechsel) in Madrid angekommen ist. Hoffenlich spielt er dann bald wieder in der Nationalelf neben Merte. Wobei Löw schon dafür sorgen wird, dass er nicht so leicht am Schwaben Tasci vorbei kommen wird...