Thomas Schaaf (verlässt Werder Bremen mit sofortiger Wirkung!)

Dieses Thema im Forum "Archiv - Spielerthreads ehemaliger Werderaner" wurde erstellt von Pingy, 14. Juli 2008.

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Der Umbruch läuft - wie ist Eure aktuelle Meinung zu unserem Trainer?

  1. TS genießt auch weit über die Saison hinaus weiterhin mein uneingeschränktes Vertrauen

    288 Stimme(n)
    30,4%
  2. Wenn in der kommenden Saison kein internationaler Wettbewerb erreicht wird, sollte TS gehen

    94 Stimme(n)
    9,9%
  3. Wenn in dieser Saison kein internationaler Wettberwerb erreicht wird, sollte TS gehen

    67 Stimme(n)
    7,1%
  4. TS wird mit diesem Verein keinen Erfolg mehr haben und sollte spätestens im Sommer gehen

    266 Stimme(n)
    28,1%
  5. TS sollte sofort gehen, um einen möglichen Abstiegskampf diese Saison zu vermeiden

    231 Stimme(n)
    24,4%
Status des Themas:
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  1. Das man eine 1:0 Führung nicht mal über die Zeit bringen kann, liegt imho aber nicht an der Qualität einzelner Stürmer, der Torgefährlichkeit unseres Mittelfeldes und auch meistens nicht an der Abwehr an sich (Ausnahme sind da individuelle Fehler, wie bspw. in Stuttgart), sondern am Gesamtverhalten der Mannschaft.
    Wie TS oftmals richtig behauptet liegt das Hauptproblem darin, wenn wir selbst den Ball haben. Wir wissen nix damit anzufangen, verlieren ihn dann oftmals haarstäubend und laden den Gegner dazu ein, Angriffswelle um Angriffswelle zu rollen. Das sich dann Fehler in der Abwehr einstellen und Gegentore fallen ist klar. Wir brauchen Ruhe und Struktur in unserem Spielaufbau. Wir brauchen Ballsicherheit und Spieler mit Übersicht, die Spielsituationen erkennen und auch mal den Rhythmus wechseln können. Bei uns war es doch oft so, dass wir den Ball nicht mal über drei Stationen in den eigenen Reihen halten konnten. Und am Ende des eigenen Ballbesitzes stand eben oft ein Risikopass oder ein waghalsiges und blindes Dribbling in den Gegner und schon war der Ball weg. Die Mannschaft war weiterhin in Vorwärtsbewegung und schon rollte der Konter wieder.
    Das Problem wurde von TS ja erkannt und mehrfach angesprochen, konnte aber nicht behoben werden. Liegt das nun an der Unfähigkeit des Trainers oder an der fehlenden Qualität der Spieler ?
     
  2. beckstown

    beckstown Guest

    Ich erklär mal wie ich das gemeint habe, mit dem "selbst wenn TS DEN Umbruch schafft".
    Als Schaaf angetreten ist vor gefühlten 100 Jahren war er für damalige Verhältnisse Innovativ; 4-Kette, Raute, Offensivbetonung, Integration von Spielern .... ja selbst die wortkarge Art war irgendwie innovativ (na ja bei Erfolg ist halt alles innovativ und wir kamen von ganz unten). Das ging auch viele Jahre gut und Werder holte "gefühlt" bessere Ergebnisse, als es die Finanzkraft wohl zuläßt, wie uns immer wieder aufs Brot geschmiert wird. Alle Beteiligten hielten sich für Top-Performer, die Werder zu Besserem verhalfen. War auch so. Nur haben diese Personen nicht automatisch das Recht Werder zu Schlechterem zu verhelfen. Da hilft es auch nicht immer wieder die mangelnde Finanzkraft ins Spiel zu bringen und damit die abgelieferte Leistung anzuheben.
    Dann hat man aber irgendwann erkannt, daß TS von Konservierungspolitik lebt und sein System geschlossen ist und sich nicht wie ein offenes System immer wieder von außen erneuern kann. Wenn das überhaupt möglich ist im Profifußball. Mit der uns Bremer innewohnenden Klammheitspsychose und dem Vorstandsmäßigem Genossentum, sowie der traumatischen Erinnerung an die inkompetente After-Rehhagel-Party hat sich das alles über die Jahre in eine Art Stillstands-Schockstarre verwandelt, in der tausende von Gründen gefunden werden warum es nicht läuft, nur nicht der, den andere Vereine grundsätzlich als ersten identifizieren: DER TRAINER.

    Nun meinte ich das so: Wenn DENN TS den Umbruch schafft, weil irgendwie seine Standardinstrumente bei den jungen Spielern fruchten (meinetwegen Platz 5 mit steigenden Marktwerten und gutem Fußball) bricht dann in Bremen sofort wieder der Glaube an den ewigen Schaaf aus bzw. Glauben wir dann wieder, daß wir das immer innovativ erneuern. NEIN, das ist gar nicht Schaaf sein Ding. Das wird relativ schnell wieder in die Konservierung gehen. Nur die "Ohne-Schaaf-geht-es-nicht-Sucht", erhält wieder neues Wasser auf die Müllsteine und man kann mitunter wieder Jahre des Stillstandes und Rückschrittes mit vergangenen Erfolgen rechtfertigen, im werderinternen Angstseminar. Das was da läuft hat für mich schon fast Suchtcharakter. Ein glatter Strich nach dieser Saison wäre richtig gewesen.

    Schaaf ist Kult, er steht mit Völler, Rehhagel, Allofs, Bode, Eilts, Böhmert, Lemke, Born, Pizarro, Ailton, Micoud, Fischer, Müller etc für Werder Bremen. Das bleibt auch so. Nur wir Bremer mit unserem finanziellen Nachteil, der medial schon fast Insolvenzcharakter erreicht hat :lol::(, leben ganz bestimmt nicht von der Konservierung, sondern von der Innovation. Man meint aber in Bremen man wäre mit diesem statischen Verhalten innovativ, nur weil man es anders macht als die anderen. Das ist Irrglaube!
     
  3. DR AKR

    DR AKR Guest


    Wie kommst Du darauf? Es war meine Replik auf die Aussage von Mick. Ich lehne nicht grundlegend Veränderungen ab. Die Aussage von Mick aber schien mir viel zu kurz zu greifen. Smaragds erste drei Sätze oben sind doch genau richtig! Oder kann man das ernsthaft bestreiten?

    Im übrigen glaube ich, im Gegensatz zu offenbar vielen hier, dass KATS sehr wohl in der Lage sind, auch Änderungen vorzunehmen. Der aktuelle Umbruch im Kader "spricht in der Hinsicht doch auch Bände". Es ist doch lange nicht so, dass sie nur an "Altbewährtem" festhalten. Auch beim Spielsystem hat Schaaf doch schon häufiger Modifizierungen vorgenommen, leider mit überschaubarem Erfolg. Deswegen muss man doch aber nicht grundsätzlich das "Rautensystem" verdammen.

    Schaun`mer mal, was die Verantwortlichen mit der nun stark veränderten Mannschaft erreichen. Daran müssen Schaaf und Allofs natürlich gemessen werden. Und das werden sie auch. Derzeit muss das Ergebnis dieser Messung aber logischerweise noch offen sein!
     
  4. DR AKR

    DR AKR Guest

    Das kann ich eigentlich alles unterschreiben!

    Die Frage ist nur, ob man, wie viele fordern, sein System stets flexibel am jeweiligen Gegner ausrichtet, oder eine eigene Spielphilosophie mit eigenen Automatismen einzustudieren versucht. Ich gehe mal davon aus, dass Schaaf letzteres versucht hat, weil es in den erfolgreichen Jahren zuvor oft funktioniert hat. Dass es in den letzten Jahren nicht mehr reüssierte, lag eben auch an Verletzungen, häufig wechselnden Aufstellungen und fehlenden Automatismen!

    Was ist der richtige Weg? Vermutlich, wie so oft, ein gesunder Mittelweg?! KATS sprechen von "Balance". Es wird interessant sein zu beobachten, ob ihnen diese noch einmal gelingt.
     
  5. DR AKR

    DR AKR Guest

    :tnx: Und da hat sich, nach meinem Dafürhalten, leider besonders Marin "hervorgetan". Ich glaube nicht, dass es "nur" an der "falschen" Spielposition lag.
     
  6. So und nicht anders. Auch der Begriff "statisches Verhalten" passt imho sehr gut. Man hofft einfach, dass mit Schaaf alles wieder supi-dupi wird weil es ja immer geklappt hat und erkennt nicht, dass aus dem Stillstand längst Rückgang geworden ist.Dass man jetzt nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen hat, wird sich wahrscheinlich als großer Fehler erweisen und weitere Jahre des Niedergangs mit sich bringen. Andererseits: Je mehr Trümmer Schaaf hinter sich lässt und je mehr er sein Denkmal zerstört desto leichter wird es wohl für seinen Nachfolger. Vielleicht wären viele in der momentanen Situation für den Wechsel noch gar nicht reif gewesen und hätten dem Neuen wenig Geduld entgegengebracht. Der nächste Trainer wird es nämlich alles andere als leicht haben...
     
  7. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ich weiß ja nicht, welche Statistik Werderaner hatte, aber zumindest haben wir in von den letzten 34 Auswärtspartien sage und schreibe 10 mit 3 oder mehr Toren Unterschied verloren.
     
  8. Ja, streu ruhig noch etwas Salz in offene Wunden...:D:cool:
     
  9. Mick_666

    Mick_666 Guest

    @Sofatester
    Deshalb schrieb ich definiere "erfolgreich".

    Ich vermute mal, dass wir beide eine Vorstellung von "halbwegs ansehnlicher Fußball" und "erkennbares System" haben, so schätze ich Dich jedenfalls ein. Wobei es mir darum nicht alleine ging.

    Stelle ich mir in diesem Zusammenhang die Frage, ob Schaaf a) ein wirklich guter, b) mittelmäßiger oder gar c) eher bundesligauntauglicher BL-Trainer ist, dann hat insbesondere die Zeit von 2006 bis 2012 meiner Ansicht nach wichtige Erkenntnisse geliefert, die im Endeffekt auf die ersten 7 Jahre Rückschlüsse zulassen. Und da liegt für mich die Tendenz momentan nicht zwischen a) und b). Besser oder gar abschließend bewerten ließe sich das allerdings erst, wenn Schaaf ein oder zwei weitere Stationen in der BL betreut hat, also wenn er sich in den nötigen Nuancen umstellen muss und raus ist aus dem Beweihräucherungs- und Hängemattenklima bei Werder, wo er selbst im Grunde kaum unter Druck, geschweige denn in der Kritik steht. Jedenfalls – meinen Eindrücken nach - nicht ernsthaft bei den Verantwortlichen.

    Ich schätze Schaaf zwar so ein, dass er schon hinterfragt, warum dies und jenes funktioniert oder eben nicht funktioniert und wie es anders gehen könnte, doch liegt das Festhalten an dem, was sich bewährt hat, ebenso in der menschlichen Natur wie eine Spur zu viel Bequemlichkeit, wenn statt der berühmten Mischung "Zuckerbrot und Peitsche" nur ersteres klar Übergewicht hat. Das ist einfach so. Deshalb wäre` s interessant zu beobachten, wenn diese Voraussetzungen für Schaaf wegfallen, er sich anderswo tatsächlich einmal beweisen muss. Vielleicht wäre eine Veränderung für beide Seiten, TS und Werder, das Beste.
     
  10. Bremen

    Bremen Moderator

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    @ 5vor12

    Ich spüre das Salz in diesen Wunden schon nicht mehr, wahrscheinlich bin ich gegen diese Wirkung schon genau so resistent wie TS... [Ironiemodus an]Aber weil wir in der letzten Rückrunde auswärts nur 1x mit 3 Toren Unterschied verloren haben - in Stuttgart, wo denn auch sonst (mittlerweile sollte man bei Werder darüber nachdenken, dort gar nicht mehr anzutreten und die Partie 0:3 werten lassen, weil es statistisch eh keinen Unterschied mehr macht undReisekosten spart) - haben wir uns dahingehend ja auch schon verbessert, so daß hier kein Handlungsbedarf mehr besteht :ugly:
    [Ironiemodus aus]
     
  11. Bremen

    Bremen Moderator

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    @ Mick

    Möglicherweise ist das "Beweihräucherungs- und Hängemattenklima bei Werder" (sehr schöne und zutreffende Bezeichnung) auch ein Grund dafür, daß die Mannschaft nicht das nötigste aus sich raus holt. Die Spieler sind ja auch nicht blöde, und merken es daher natürlich auch, daß TS nicht gerade unter all zu großem Druck seiner Vorgesetzten steht, so daß sie es bewußt oder unbewußt gemächlicher angehen lassen. Und das ist vllt. auch ein Teil dessen, daß bei den meisten Akteuren in den letzten 2 Jahren die Formkurve tendenziell nach unten gezeigt hat.
     
  12. Manolo

    Manolo

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    :tnx::tnx::tnx:

    WAHNSINN, vielleicht der beste Post den ich hier jemals gelesen habe! Ich hätte es nicht so formulieren können!

    Vielen Dank dafür!
     
  13. Mick_666

    Mick_666 Guest

    An die fehlende Qualität der Spieler glaube ich eher weniger, dazu haben wir seit vielen Jahren zu krasse Schwankungen in den Mannschafts- aber auch Individualleistungen der Akteure, d. h. zu oft bleibt angedeutetes Potential brach liegen, es wird zu selten genutzt.

    Ich glaube jedenfalls, dass Schaaf Spieler gut erreicht und motivieren kann. Es ist nur die Frage, wie und mit was er sie erreicht. Denn was ich nicht glaube ist, dass er eine Mannschaft ausreichend inspirieren kann, dafür spricht schon seine trocken- farblose, hölzerne Art, die er in der Außendarstellung immer wieder zeigt.

    Es mangelt Werder m. E. nicht an Einstellung oder Willen (wofür Statistiken wie Teamlaufleistungen im Vergleich zu den meisten Gegnern oder der jeweilige Einsatzwille Einzelner direkt in den Spielen Indizien sind). Ebenso die Systemfrage, die spielt zwar eine Rolle und es ist unstrittig, dass das Personal für die Schaaf-Raute nicht passt. Aber das ist vielleicht nicht ganz so wesentlich, wie es gern behauptet wird. Wir sind in den letzten beiden Jahren bei Versuchen im 4-2-3-1 noch krasser gescheitert als mit der Raute. Schaaf hat schon recht, wenn er sagt, dass es die Spieler noch weniger umsetzen konnten. Ich denke allerdings, dass so ein System statischer, positionsbezogener, deshalb taktisch disziplinierter gespielt werden muss und das ist es nun nicht gerade, was unsere Spieler unter TS lernen.

    Eines fällt und fiel doch während der Schaaf-Ära immer wieder auf (was Du letztlich bestätigst): Es mangelt Werder`s Protagonisten am nötigen Verständnis für das Spiel sowie für ihre Tätigkeit auf dem Rasen an sich. Und genau das scheint nicht ausreichend genug gefördert zu werden, obwohl es gerade bei einer jungen Truppe unabdingbar wäre. Deshalb fallen bspw. immer wieder Aufmerksamkeitsdefizite extrem auf, schläfriges Verhalten, was jedoch nichts mit System oder Einstellung zu tun hat. Sondern mit der Fähigkeit, das Spiel richtig zu lernen und zu verinnerlichen. Womit wir wieder bei der Inspiration sind. Solche "Dinge" fallen nun einmal klar in` s Aufgabengebiet eines Trainerstabes. Es macht doch wenig Sinn, Automatismen zu trainieren, wenn die Spieler nicht wissen, wofür und warum das immer wieder wichtig ist. Schaaf trainiert Laufwege, im Spiel stimmen die trotzdem nicht, er legt Spieler sogar an die "Leine" und trotzdem passen im Ernstfall die Abstände so selten. Es sei denn, seine Spieler sind klug genug, sich selbst auf dem Rasen was einfallen zu lassen und dabei sogar richtige Entscheidungen zu treffen. Und dabei andere mit zu inspirieren. Deswegen ja die ständig wiederkehrende Debatte, dass Schaaf viele intelligente Spieler auf dem Rasen braucht, um sein Konzept umzusetzen.

    Natürlich hatte Schaaf immer und zu jeder Zeit ein klares Konzept und eine nachvollziehbare Spielidee. Ebenso sind immer wieder gleiche oder zumindest ähnliche Fehler eine logische Folge des Ganzen, aber doch nicht das elementare Problem. Die große Mehrheit der Trainer verfolgt ein Konzept und variiert wenig. Bei Schaaf fällt` s halt mehr auf, weil er solange beim selben Verein ist.

    Es geht darum, innerhalb eines Konzeptes mindestens so flexibel zu bleiben, dass diese (kalkulierten) Fehler nicht das gesamte Konstrukt gefährden. Letztlich steht und fällt damit die Zukunfts- und Konkurrenzfähigkeit eines Konzeptes. Schaaf fehlt es mMn seit jeher an Fehlertoleranz, in Taktik, Strategie, System oder in Bezug auf Alter, Erfahrung, Talent bzw. Nichttalent seiner Spieler.

    Was hinzukommt und mir gerade in Bezug auf diese Fehlertoleranz noch viel mehr zu denken gibt, ist die Entwicklung des Fussball in der Bundesliga, wie auch international. 2008 waren die Anfänge zu sehen, vom strikten Systemfussball, der sich nach und nach immer mehr durchsetzte. Seitdem fallen die Defizite des Schaaf`schen Konzeptes stetig deutlicher auf.

    Es gab letzten Sommer ein Freundschaftsspiel Werder`s in Freiburg, welches wir 4:3 oder so gewannen. Das war so ein Knackpunkt, wo zu sehen war, dass Schaaf wieder nicht die richtigen Rückschlüsse aus der Fastabstiegs-Saison gezogen hat, was sich letztlich leider bestätigte.

    Was ich auf Sofatester meinte - klar kann TS wieder bessere Ergebnisse erzielen, evtl. auch 5. werden wenn die Transfers passen, Hunt fit, Naldo bleibt usw. Viel entscheidender wird aber sein, WIE diese Erfolge zustande kommen. Wir nutzen seit vielen Jahren nicht die potentielle Qualität des Kader` s.

    Daher…..
    :tnx:


    @Bremen
    Nein, das glaube ich nicht. Wie oben beschrieben.
     
  14. @Mick

    Um nur mal auf einen Punkt einzugehen. Ich glaube nicht, dass die Art von TS dazu führt, dass er eine Mannschaft nciht inspirieren kann. Erstens sollte man die Außendarstellung eines Menschen nie damit verwechseln, wie er wirklich ist (bestes Beispiel sind hier für mich Hoeneß oder auch Mourinho) und zweitens macht das imho auch keine Aussage zum Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft. Ich nehme mal an, dass keiner von uns bei Teaminternen Besprechungen oder in der Kabine dabei war.
    Generell erweckt das Bild des stoischen Grantlers, welches TS in der Öffentlichkeit abgegeben hat natürlich den Eindruck, dass er sein Team nicht so heiß machen oder inspririeren kann, wie ein Jürgen Klopp. Klopp ist auf jeden Fall ein guter Trainer, der zur Zeit vieles richtig macht und der sich natürlich ideal in den Medien präsentiert. Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass die Art der Ansprache, und damit meine ich nicht Inhalt und Qualität, oder das Verhalten an der Außenlinie über 90 Minuten entscheidend für die Leistung auf dem Platz ist. Dann dürfte auch Spanien wohl nie Welt- und Europameister geworden sein, denn del Bosque bewegt sich ja 90 Minuten nciht :D

    Es bleibt aber die Frage, warum die Mannschaft, die Dinge die trainiert und besprochen wurden nicht umsetzen kann im Spiel. Das muss TS in der Sommerpause am meisten Hinterfragen und nur wenn sich das ändert, kann es eine weitere Zusammenarbeit geben. Das er seine menschliche Art dafür ändern muss, glaube ich jedoch nicht. Er ist sich all die Jahre diesbezüglich treu geblieben und das ist auch gut so.
    Also wie schafft die Mannschaft es seine Spielidee umzusetzen? Oder ist die wirklich zu kompliziert und er muss seine Spielphilosophie völlig ändern ? Lässt sich das System Schaaf wirklich nur mit tollen Einzelspielern realisieren? Liegt es wirklich an unserem System, dass es gut organisierte Mannschaften scheinbar leicht haben uns auseinanderzunehmen ? Diese Fragen müssen schonungslos beantworten werden und wenn das geschieht, dann bin ich der Meinung, dass sie sich mit TS und einem eingespielten Führungsteam leichter lösen lassen, als ohne ihn. So paradox das für die Kritiker sicher klingen mag.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Das sehe ich anders.

    Welcher Spieler, abgesehen von Özil, bringt denn woanders wirklich substanziell bessere Leistungen? Es kann mir doch keiner erzählen, dass Marin bei Chelsea plötzlich ein Abschlussgott wird, der schnell spielt. Und von Leuten wie z.B. Hunt, Fritz, Bargfrede, Schmitz, Junuzovic, Affolter, Rosenberg und wie der ganze Durchschnitt sonst noch heißt, ist anderswo auch kein Wunderding zu erwarten.

    Ich sehe es so: Man hat in der Personalpolitik völlig versagt und nicht die Spieler geholt, die zu einer anspruchsvollen Philosophie passen. mit diesen Leuten kann man nur destruktiv spielen und kämpfen.
     
  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wunderdinge werden diese Spieler woanders wohl auch nicht zeigen. Aber wenn bedenkt, auf welchem sportlichen Level mache Spieler waren, als sie zu Werder gekommen sind bzw. was sie zwischenzeitlich im Werder-Dress geleistet haben und dieses mit den letzten 2 Jahren vergleicht, dann kann das nicht allein daran liegen, daß Spielphilosophie und Spielermaterial nicht zusammenpassen.

    Kämpfen? Das man man mit diesen Leuten leider viel zu selten gesehen.
     
  17. Hm, ich finde, den Punkt kann man noch am allerwenigsten vorwerfen. Ich fand schon, daß der rein kämpferische Einsatz in der letzten Saison durchaus passte. Allein, es reicht natürlich nicht, zu rennen und zu grätschen, wenn einem Bälle bei der Annahme 2m hoch springen oder Pässe zum Mitspieler diesen auf Höhe der Kniescheibe mit der Stärke eines Torschusses erreichen.
    Bei einigen bin ich oft genug aufgrund elementarer, technischer Defizite sprachlos gewesen. Allen voran unser Captain.
     
  18. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Zuletzt haben einige Spieler in ihrer Anfangszeit oder zumindest in den ersten Partien überzeugt, um dann im "Werder-Rhythmus" einzubrechen. Das meinte ich. Bei Junuzovic oder Marin würde ich zudem den Stab dahingehend noch nicht brechen wollen. Und beide haben schon bessere Leistungen gebracht, auch außerhalb Bremens. Hunt traue ich zu, anderswo besser auszusehen. Rolfes hatte seinerzeit starke Konkurrenz in Werder`s Raute. Spielt aber nun nicht substanziell schlechter. Und Harnik ist bestimmt nicht am Topsturm Rosenberg, Almeida, Sanogo gescheitert. Diekmeier ist möglicherweise schlechter als Fritz. Möglicherweise defensiv.
    Nebenbei reden wir über ein paar junge Spieler, die logischerweise noch keine große Vita haben können, wo Du aber sehr wohl Qualität erkennen kannst. Es fehlt der Lerneffekt/ die Weiterbildung und dafür ist wer genau verantwortlich?

    Insgesamt meinte ich das aber viel mehr auf die Mannschaft als solche bezogen. Ich denke schon, dass wir da einen interessanten Kader haben, mit dem viel mehr möglich wäre als das was wir sehen, sowohl spielerisch, erst recht taktisch. Anders als Du, maddin.

    @Simac
    Schaaf hat doch schon gesagt "Er wolle die Spieler mehr in die Pflicht nehmen". Da bin ich mal gespannt. Wünschenswert wäre es. Vor allem, falls es ihm tatsächlich gelingt, es dann auch beizubehalten. Hier lag doch schon immer der Casus Knacktus, die Rückfälle in alte Muster.

    Wenn Deine Fragen, die sich absolut nicht erst seit gestern stellen, schonungslos schon viel früher angegangen worden wären, hätten wir diese Probleme vielleicht nicht? Und warum sollte sich dies plötzlich und gerade jetzt ändern?

    Ansonsten hast Du den Beitrag offenbar nicht richtig interpretiert. Ich bin ja auf die Spielweise der Mannschaft eingegangen und daran kannst Du sehen, ob Schaaf eine Truppe inspiriert. Die Aussendarstellung des stoischen Grantlers lediglich als Randnotiz, die zum Gesamteindruck passt. Was mir dazu noch ein- und auffällt - oft greifen die "Dinge", wenn sich die Truppe eingespielt hat, sich also selbst "hilft", nach schlechtem Start.
     
  19. beckstown

    beckstown Guest

    Ich will hier keine hochwissenschaftlichen Floskeln kloppen oder sonstigen Akademischen Unsinn verzapfen, aber in diesem Fall ist es vielleicht interessant noch die Diskussion darauf zu lenken:"Wer ist eigentlich wofür verantwortlich", und vor allem paßt das Kongruenzprinzip zwischen Kompetenz und Verantwortung. Grob, oder frei übersetzt sollte danach die Kompetenz, im Sinne der rechtlichen oder verliehenen Zuständigkeit (nicht im Sinne von Know-How) und die Verantwortung, im Sinne des "gerade stehen für etwas" (Belohnung und/oder Konsequenzen ziehen) übereinstimmen.

    Das sollten wir untersuchen. Wenn eine Mannschaft längerfristig schlecht spielt liegt das mitunter an folgenden Faktoren (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
    1. Spieler mit zu wenig Qualität
    2. Falsches System
    3. Falsche Taktik
    4. Spieler sind nicht motiviert von sich aus (intrinsisch)
    5. Spieler sind nicht motiviert von außen (extrinsisch)
    6. Spieler sind grundsätzlich verletzt
    7. Spieler sind durch falsches Training verletzt
    8. Spieler sind durch riskante Zweikämpfe verletzt

    Wer hat eigentlich die Kompetenz dies zu beeinflussen?

    1. Spieler mit zu wenig Qualität?
    Auswahl möglicherweise durch Allofs, aber ganz sicher unter Mitsprache von TS
    2. Falsches System?
    TS
    3. Falsche Taktik?
    TS
    4. Spieler sind nicht motiviert von sich aus (intrinsisch)?
    Es wurde bei der Verpflichtung die Mentalität des Spieler falsch eingeschätzt. Auswahl möglicherweise durch Allofs, aber ganz sicher runter Mitsprache von TS
    5. Spieler sind nicht motiviert von außen (extrinsisch)?
    In erster Linie ist TS zuständig die Spieler zu motivieren. Evtl. kleine Mitschuld im Verein bei zuviel Harmonie oder Druck.
    6. Spieler sind grundsätzlich verletzt?
    Entweder es wurde die Physisch falsch bei der Verpflichtung eingeschätzt, dann gilt 1. Oder der Gesundheitszustand des Spielers hat sich einfach verändert. Daran kann nunmal keiner was ändern.
    7. Spieler sind durch falsches Training verletzt?
    TS
    8. Spieler sind durch riskante Zweikämpfe verletzt?
    Entweder der Spieler geht von sich aus zuviel Risiko, dann ist es an TS dies anzusprechen und zu unterbinden oder das System ist so schlecht abgestimmt, daß die Spieler zuviel Risiko eingehen müssen. Dann gilt 2.

    Das ist der Grund warum viele Vereine den Trainer wechseln, weil ER so ziemlich alles beeinflussen kann und deshalb schlechte Entwicklungen auch verantworten muß. Das scheint bei Werder anders zu sein. Wahrscheinlich kann TS fast wie kein anderer alles beeinflussen und hat auch in vielem den Hut auf. Ich glaube nicht das ihm Allofs oder andere in die Taktik/System Training etc. reinreden. Evtl. aus wirtschaftlichen Gründen in Zu- und Abgänge, aber auch da wird er mitreden dürfen; d. h. also m. a. W. hier liegt eine Inkongruenz zwischen Kompetenz und Verantwortung vor.

    TS darf alles beeinflussen, wird aber im Negativfall aus der Verantwortung genommen. Da zieht in der Regel ein Druckvakuum nach sich. Heißt wenn TS keinen Druck spürt wird er den auch nicht an die Spieler weitergeben, die wiederum dadurch nicht hinreichend extrinsisch motiviert sind. Der Verein versucht die Spieler in die Verantwortung zu nehmen ist aber zuweit weg und/oder die Spieler verstecken sich hinter dem Trainer. So ist letztenendes keiner Verantwortlich und auch keiner motiviert.

    Freundschaft und Loyalität in allen Ehren und ich glaube KATS sind engstens verbunden und gehen beide respektvoll miteinander um, für die Aufgabe erfolgreich Fußball zu spielen, scheint mir dieses Verantwortungsvakuum aber kontraproduktiv. Das ist Verantwortung mit Hängematte!
     
  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ich habe diese Tugend leider zu oft vermißt. Im Vergleich zur Saison 10/11 war dahingehend insgesamt eine Steigerung erkennbar; aber das Gros daraus stammte aus den ersten beiden Dritteln der Hinrunde, wo man nach Rückständen noch 16 Punkte holte. Danach hatte das schon wieder so einen seltenheitswert, daß man vom Einsatzwillen beim 2:2 gegen Gladbach nach der Roten Karte gegen Boenisch schon wieder verwundert die Augen rieb.
     
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