Weitsprungmeeting an Bremens Schlachte?

Der Weitenflieger: Markus Rehm sprang beim Meeting des SV Werder 8,29 Meter weit.
Leichtathletik
Montag, 02.06.2025 / 11:24 Uhr

Weser Kurier vom 30.05.2025 / Sport / Seite 21 / Redakteur: Jörg Niemeyer

Noch ist es ein Wunsch. Aber: Die Paralympics-Stars Markus Rehm und Leon Schäfer unterstützen die Idee von einem Wettkampf in der Innenstadt. Rehm glänzte am Donnerstag auf Platz 11 mit einem 8,29-Meter-Sprung.

Ein Weitsprungmeeting in Bremens Innenstadt an der Schlachte? "Ich mag solche Stadtspringen", sagt Markus Rehm, "in Innenstädten interessiert so ein Wettkampf viel mehr Leute." Der fünffache Paralympics-Goldmedaillengewinner zwischen 2012 und 2024 begrüßt das Gedankenspiel, das die Verantwortlichen des SV Werder 2026 gerade umtreibt. "Wir schauen, was im kommenden Jahr möglich ist", sagt Werders Leichtathletik-Abteilungsleiter Enrico Oelgardt. Die Umsetzung der Idee sei allerdings nicht ganz einfach – und ist wohl auch wesentlich teurer als der Wettkampf auf dem angestammten Platz 11 am Weserstadion.

"Es wäre toll, wenn der Verein Paten finden könnte, um ein Springen an der Schlachte zu ermöglichen", sagt Markus Rehm. Ohne Unterstützer würde es auch nicht gehen, denn allein schon der Aufbau einer mobilen Sprunganlage würde einiges kosten. Jörg Frischmann, Geschäftsführer Parasport in Rehms Verein Bayer Leverkusen und als Mann aus der Nähe Nienburgs mit engen Verbindungen nach Bremen versehen, wäre ebenfalls begeistert vom Weitsprung an der Schlachte. Er würde sich, so sagt er, dafür stark machen, internationale Topspringer von einer Teilnahme zu überzeugen. "In Bremen werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein – egal wo."

Dass die Idee eines Bremer Stadtspringens am Himmelfahrtstag auf der Baustelle von Platz 11 in der Pauliner Marsch die Runde macht, liegt am Weitsprungmeeting, das hier – aus der Not heraus – in dieser Form zum ersten Mal stattfindet. Bislang hatte Werder stets zum sogenannten Jump Off eingeladen. Weil auf Platz 11 inzwischen die Umbaumaßnahmen für Werders Leistungszentrum laufen, hatten die Vereinsverantwortlichen das Meeting für Stabhoch-, Hoch- und Weitspringer bereits längst komplett abgesagt, als Bayer Leverkusen sich erkundigte, ob es nicht zumindest eine abgespeckte Variante für die Weitspringer geben könnte. "Als erster Bayer-Starter war Markus Rehm von diesem Wettkampf begeistert, jetzt springen hier alle von uns sehr gerne", begründet Jörg Frischmann die Anfrage.

Himmelfahrt in Bremen steht also alljährlich fest im Kalender von Bayer Leverkusen. Weil die Werderaner die Westdeutschen ebenso schätzen wie umgekehrt, ermöglichten sie nun den Wettkampf. "Leider sind es mehr Kampfrichter als Aktive", sagt Enrico Oelgardt über die Anzahl der überschaubaren 20 Athletinnen und Athleten, die gekommen sind. Doch im gleichen Maße wie sich die Bayer-Delegation für das Entgegenkommen der Gastgeber bedankt, dankt Enrico Oelgardt seinen ehrenamtlichen Helfern und auch der Sparkasse für die Unterstützung.

Eigentlich wollte auch der seit Jahren international erfolgreiche Bremer Leon Schäfer wieder auf Platz 11 starten. Doch auf Anraten seines Trainers sagte der Bayer-Athlet wegen gesundheitlicher Probleme kurzfristig ab – freilich nicht ohne die Ansage, 2026 gerne an der Schlachte springen zu wollen. Der in Lilienthal und Gröpelingen aufgewachsene 27-Jährige scheint Urheber der Idee von einem Bremer Stadtspringen zu sein.

In sportlicher Hinsicht glänzen an diesem Tag vor allem zwei Aktive: Der Zehnkämpfer Malik Diakité (Hannover 96), der 7,25 Meter springt, und eben Markus Rehm mit seiner Weite von 8,29 Metern. Der 36-Jährige, der in seiner Schadensklasse T64 mit 8,72 Metern auch den Weltrekord hält, bestreitet heute erst seinen zweiten Wettkampf des Jahres, arbeitet im Training derzeit verstärkt an seinem Anlauf und ist mit der Leistung in Bremen auch deshalb sehr zufrieden.

"Die Anlage ist sehr gut, hier kann man auch Rekorde springen", sagt Markus Rehm. Auf Platz 11 zeigt er sich ehrgeizig wie immer. Obwohl für ihn in diesem Jahr keine großen Meisterschaften anstehen, möchte er den Weltrekord gerne erneut verbessern. Zurückhaltend äußert er sich jedoch auf die Frage, ob er die Neun-Meter-Marke knacken könnte. "Das ist nicht unbedingt mein Ziel, aber ein Traum ist es schon." Ein Traum, den der Weltrekordler "mit einer großen 9 im Hintergrundbild meines Handys" auch nach außen sichtbar träumt.

Die Ergebnisse sind hier zu finden.

 

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