Die zwei Gesichter

DER NACHBERICHT ZUM REMIS GEGEN DEN 1. FC HEIDENHEIM

20.10.25 von Linus Karzig | 4 Min

Ein sichtlich unzufriedener Marco Friedl im Spiel gegen Heidenheim

Auf der Ostalb zeigten die Grün-Weißen zwei Gesichter: Beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim überstand das Steffen-Team zunächst dem Chancenwucher bei gut aufgelegten Gastgebern, im zweiten Durchgang stach man selbst effektiv zu. Im Nachbericht analysieren Steffen, Schmid & Co, warum es dennoch nicht für einen Dreier reichte.

Schon die ersten Aktionen des Spiels machte deutlich, dass es für die Werderaner kein leichtes Unterfangen in der Voith-Arena werden würde. Die Gastgeber fanden immer wieder den Weg vor den grün-weißen Kasten und scheiterten mehrfach am Wiedergenesenen Mio Backhaus (2. & 7.), der nach zwei verpassten Spielen wieder das SVW-Tor hütete. Auch Kapitän Marco Friedl war es zu verdanken, dass es nach 21 Zeigerumdrehungen noch 0:0 stand, als er für seinen Schlussmann vor der Linie gegen Budu Zivzivadze rettete. „Das war eine erste Halbzeit, die mir nicht gefallen hat," bilanzierte Cheftrainer Horst Steffen. „Ab der 30. Minute hatten wir dann zwar Möglichkeiten, die wir aber nicht gut umgesetzt haben." Diese Gelegenheiten erarbeitete sich der SVW durch einen geblockten Abschluss von Jens Stage (30.) und eine feine Kombination von Romano Schmid, Yukinari Sugawara und Marco Grüll, als der österreichische Flügelspieler am Fünfmeterraum nur knapp am Ball vorbeirutschte (42.).

Aus der Halbzeit kamen die Grün-Weiße dann deutlich verbessert. So ließ der auffällige Grüll nach einem Doppelpass mit Landsmann Schmid den heraneilenden Siersleben im Sechzehner ins Leere grätschen und überwand dann Schlussmann Diant Ramaj aus spitzem Winkel zum 1:0 (50.). Sein Jubel trug anschließend eine klare Botschaft. Das Spielgerät unter dem Trikot und den Daumen im Mund. Auch Grüll und seine Partnerin erwarten Nachwuchs. Das zweite Werder-Baby in kurzer Zeit, nachdem Senne Lynen bereits am Freitag zum zweiten Mal Vater wurde und deshalb das Spiel in Heidenheim verpasste. Der umtriebige Schmid lobte anschließend die verbesserte zweite Halbzeit, haderte aber mit dem Endresultat: In der zweiten Halbzeit wurde es besser, aber Heidenheim hatte trotzdem viele Chancen. Nichtsdestotrotz gehen wir zwei Mal in Führung und können das Spiel eigentlich gewinnen."

Parade von Mio Backhaus im Spiel gegen Heidenheim
Verhinderte mit seinen neun Paraden weitere Gegentore: Rückkehrer Mio Backhaus (Foto: WERDER.DE)

Obwohl Schmid nach einer starken Einzelaktion nur wenige Minuten später das 2:0 verpasste (54.) spielten die Heidenheimer unbeirrt weiter. Nachdem Stefan Schimmer in der 67. Minute den Ausgleich für den FCH markierte, antwortete Jens Stage postwendendend mit der erneuten Werder-Führung zum 2:1 (68.). Doch das Schlusswort hatten die Gastgeber. Jonas Föhrenbach erzielte in Minute 83 den 2:2 Endstand. Comebacker Mio Backhaus ärgerte sich über das Resultat. Wir können alle nicht zufrieden sein. Es hat leider ein bisschen was gefehlt. In der zweiten Halbzeit war das schon deutlich besser, aber da müssen wir uns ärgern, dass wir das 2:1 nicht über die Zeit bringen." Der Schlussmann hatte mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass vor allem im ersten Durchgang die Null stand. Seine insgesamt neun Paraden brachten ihm erstmalig eine Nominierung für die kicker Elf des Spieltages ein.

Deshalb fordert Cheftrainer Steffen mit Blick auf die kommende Heimspielaufgabe am Freitagabend gegen Union Berlin vor allem: „Wir müssen insgesamt besser verteidigen und mehr Lösungen im Angriff finden. Denn es wird wieder eine gewaltige Intensität geben.“ Dann kann aus den zwei Werder-Gesichtern eines werden, ein erfolgreiches mit Siegerlächeln zusammen mit den Fans im Rücken.

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