Mit Eiseskälte gegen die Jugendliebe

LARISSA MÜHLHAUS ERKLÄRT IHRE NERVENSTÄRKE VOM PUNKT UND DEN JUBELVERZICHT

20.08.25 von Moritz Studer | 2 Min

Larissa Mühlhaus lächelt und steht vor der Ostkurve.

In den beiden Schlüsselszenen des Spiels richteten sich die Augen der 37.000 Fußball-Fans auf Larissa Mühlhaus. Werders-Torjägerin trotzte der Drucksituation vor ungewohnter Kulisse und verhalf ihrem Team mit ihrem vierten und fünften Saisontor vom Punkt zum 2:0-Erfolg im Nordderby. Auf einen Torjubel verzichtete die gebürtige Hamburgerin.

Schließlich wurde schon im Vorfeld des Duells über die HSV-Vergangenheit der 22-Jährigen berichtet. Mühlhaus spielte seit der U17 für die Rothosen und ging vor ihrem Wechsel am Volkspark ihre ersten Schritte im Frauenfußball. „Dass ich nicht gejubelt habe, war aus Respekt“, erklärt die Angreiferin nach dem Spiel. „Ich habe mich dort wohlgefühlt und weiterentwickelt. Der Verein hat einen Anteil daran, dass ich jetzt hier stehe und so Fußball spielen kann.“

Larissa Mühlhaus bei ihrem Strafstoß.
Mühlhaus schaut sich am Elfmeterpunkt die Torhüterin aus (Foto: WERDER.DE).

Mit ihren fünf Saisontoren und zwei Vorlagen zählt Mühlhaus zu den Top-Scorerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Trotz der besonderen Rahmenbedingungen mit der gewohnten Coolness zum Punkt zu marschieren, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. „Ich habe mir einen eigenen Rhythmus aufgebaut und bin vorher immer sicher und entspannt“, sagt Werders Nummer 7, die in der laufenden Spielzeit bereits fünf Strafstöße verwandelte. „Natürlich wünsche ich mir auch, normale Tore zu schießen, aber solange wir gewinnen, ist alles gut.“

Für Mühlhaus war es ein emotionaler Fußballabend, an dem sie in viele bekannte Gesichter geschaut hat. Ihre Nervenstärke war das Zünglein an der Waage gegen ihre Jugendliebe, wovon ein Rekordpublikum im Weserstadion Zeuge wurde. Und am Ende steht auch sie mit dem Lächeln der Erleichterung vor der Ostkurve und feiert ein historisches Erlebnis. „Ich muss das ganze verarbeiten“, sagt Mühlhaus. „Ich bin sprachlos, da waren Gänsehautmomente dabei.“

Weitere News