Volles Haus beim Hans-Wild-Turnier
Das Feld sortiert sich
13.09.25 von Stephan Buchal
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Die ersten zwei Runden vom diesjährigen Hans-Wild-Turnier sind absolviert – so langsam bilden sich in den fünf Gruppen die Favoriten heraus. In der Meister-Gruppe hat der Top-gesetzte Anton Weigand vom SK Lehrte die Spitzenpaarung gegen Olaf Steffens gewonnen und damit die Führung übernommen.
Auf dem zweiten Platz liegt der Fide-Meister Bernd Laubsch vom Post SV Uelzen mit 1,5 Punkten vor dem Werderaner Olaf Steffens und Rolf Hundack von der Bremer SG mit je 1 Punkt. Bei Thomas Büttner (SV Werder) war sicherlich mehr als der halbe Punkt aus zwei Partien drin, während Carlos Schat (SV Werder) noch auf ein Erfolgerlebnis wartet.
Einige entscheidende Szenen aus den ersten beiden Runden der Meistergruppe:
In der ersten Runde war die Partie zwischen Bernd Laubsch und Rolf Hundack hart umkämpft. Der Uelzener kam mit deutlichem Vorteil aus der Eröffnung, verpasste es aber in der Diagrammstellung mit 19.Seg5 seinen klaren Vorteil festzuhalten, wonach die Stellung ausgeglichen war.
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Kurz vor der Zeitkontrolle gab Rolf Hundack das Geschenk wieder zurück, als er den Übergang ins gewonnene Turmendspiel mit 38...Sxd4 39.cxd4 Txb2 verschmähte und mit 38...Sg5+ ein Mattnetz konstruieren wollte, was aber misslang. Schließlich endete die Partie leistungsgerecht Remis.
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Noch schlimmer erging es Thomas Büttner, der mit den schwarzen Steinen gegen Anton Weigand eine sehr solide Partie spielte, die jederzeit in der Remisbreite war. Leider unterlief ihm – ohne jede Zeitnot – ein fürchterlicher Blackout im 31. Zug!
31... dxe5 ?? 32.Txc5 - Der Turm war weg und damit auch der verdiente halbe Zähler.
In der dritten Partie stand Olaf Steffens gegen seinen Vereinskollegen Carlos Schat lange Zeit deutlich besser, ließ aber nochmal „Luft rein“ … aber auch Carlos unterlief eine weitere Ungenauigkeit und verlor die Partie.
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In der zweiten Runde kam es dann zum Duell der beiden Sieger vom Vortag. Es war eine hart umkämpfte Partie: Zunächst stand Anton Weigand mit den weißen Steinen etwas besser, aber Olaf fand erfinderisch einen Weg zum knappen Ausgleich. Aber Remis ist nicht Olafs Sache! Die Stellung wurde erneut kompliziert, Olaf versuchte, einen Angriff zu inszenieren, wurde aber in beiderseitiger Zeitnot hübsch ausgekontert. In der Diagrammstellung fand Anton den eleganten Gewinn!
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Bernd Laubsch gelang es, mit den schwarzen Steinen Carlos Schat geduldig zu überspielen und in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln. In beiderseitiger Zeitnot gab es dann noch eine kleine Komödie der Irrungen: erst griff Bernd fehl und ermöglichte in der Diagrammstellung mit 38.Kf5! starkes Gegenspiel. Carlos bemerkte das ebenfalls nicht und lief stattdessen in ein fein gesponnenes Mattnetz. Nach 38.Kxh4 Tg6! nebst 39...Sf6 und 40...Tg2 droht entscheidend 41...g5 Matt!Eine spannende Partie lieferten sich auch Thomas Büttner und Rolf Hundack. Zunächst sah Thomas wie der sichere Sieger aus und konnte in ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern abwickeln. Aber Rolf verteidigte sich erfinderisch und sein letzter Freibauer schaffte es unbeschadet unter Turmopfer zur Grundreihe. Allerdings hatte Thomas dann keine Mühe, mit Turm und 2 Bauern gegen Dame eine Remisfestung aufzubauen.
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Über die anderen Gruppen sind eurem Berichterstatter weniger Details bekannt.
In der sehr ausgeglichenen B-Gruppe hat Maik Schäfer vom SK Union Oldenburg nach zwei Runden mit zwei Siegen die alleinige Führung übernommen vor Philipp Stern (TV Eiche Horn) und Hugh Ditmas (Bremer SG).
Noch ausgeglichener ist das Niveau in der C-Gruppe, wo keiner mehr eine blütenweiße Weste hat. Bernd Künitz (Werder) und Robert Klemm (Bremer SG) haben beide 1,5 Zähler und treffen in der 3. Runde aufeinander.
n der D-Gruppe hat unser niederländischer Schachfreund Jakob van Gaalen mit zwei Punkten die alleinige Führung übernommen vor Marlon Pass (SF Bremer Osten) und Bjarne Kneesch (SC Turm Lüneburg).
Die E-Guppe spielt mit 11 Teilnehmern, darunter mit Elena Koldunov (SF Leherheide) die einzige Frau im Turnier (entschieden zu wenig!), 5 Runden nach „Schweizer System“. Nach den ersten beiden Runden liegt auch hier mit Luuk Hoogeveen ein niederländischer Spieler in Front, punktgleich mit Rene Lohmann (SK Wilhelmsburg) und dem jungen Werderaner Julius Ortlepp. Das wird ein enges Finish!
Am Samstagnachmittag steht schon die 3. Runde auf dem Programm und mit zwei weiteren Partien am Sonntag wird das Turnier zu Ende gehen – 5 Turnierpartien in 50 Stunden, ein echter Marathon für die 35 Spieler!
Kleiner Nachtrag:
Am Samstagabend gegen 21 Uhr war dann auch die 3. Runde beendet. In der Meistergruppe gewann Bernd Laubsch eine schöne Angriffspartie gegen den führenden Anton Weigand. Olaf Steffens veropferte sich gegen Thomas Büttner und Rolf Hundack gewann schnell mit den weißen Steinen gegen den glücklosen Carlos Schat.
Und hier kommen die Partien der Meistergruppe aus den Runden 1-3: