Werderdrei schon fast erfolgreich, aber dann doch nicht

30.09.25 von Olaf Steffens (Text und Bilder)

Werders verwegene Spitzenbretter in Spiellaune und mit Erdnüssen

Das grün-weiße Oberligateam von Capitano Stephano Buchale präsentierte sich gegen favorisierte Lister Türme aus Hannover lange Zeit als Gegner auf absoluter Augenhöhe.
Doch dann, ach, irgendetwas lief schief in der Zeitnotphase. Ein Bauer hier weg, eine Mehrdame da futsch, die Werderaner zeigten Nerven!
Und schon lag der Gast in Führung und gab den Vorsprung nicht mehr her – am Ende 3,5:4,5 für Hannover, und eine eher unrunde Auftaktrunde für Team Hansestadt. Oh Mann! - 

Ein ausgekämpftes Remis von Prof. Reiner Franke eröffnete den Reigen an diesem Sonntag, nach gut drei Stunden einigte man sich auf die Punkteteilung. In den Worten des Prof himself:

 Es ergab sich ein holländischer Stonewall mit vertauschten Farben, bei dem irritierenderweise Schwarz das routinemäßige c7-c5 vergaß. Insofern gab es gar keine relevanten Bauernhebel und es wurde nur auf und um die Löcher e4 (für Schwarz) und e5 (für Weiß) herummanövriert und Figur für Figur abgetauscht.
Zum Schluss öffnete sich als einzige die f-Linie für ein übersichtliches Dame+Turm-Endspiel, das wir in späterem Einklang mit den Engines als +0.00 bewerteten und Remis gaben.

Grün-weißer Fokus! – von links nach rechts tüfteln Reiner, Stephan, Finn und David

Gefährdet standen bald darauf David Kardoeus und Finn Helms, und trotz erfindungsreicher Bremer Gegenwehr sicherten sich die ausgebufften Lister Türme hier ihre ersten vollen Punkte.
Werderanische Gegenchancen mochte man zwar vermuten in den Partien von Maria Efimenko (optische Feldvorteile) und Olaf Steffens (Mehrdame!), doch endeten beide Partien mit einem Unentschieden. Gerade bei Steffens hätte da mehr herauskommen  sollen/müssen/dürfen/wollen/mögen/verdammte Axt. Fehlende taktische Umsicht und einige Zeitnotnerven verhinderten indes ein besseres Ergebnis.

Internationale Klasse am Brötchenbüffet

Stephan Buchal, der Kapitän und einmal mehr vortreffliche Organisator dieses Mannschaftskampfes in Tateinheit mit Oliver Höpfner (danke fürs den Kaffee!) und David Kardoeus (König des Brötchenbüffets) – ebendieser Stephan Buchal also hielt seinen Laden gegen das junge Talent Tim Sauer trotz einiger Untiefen gekonnt zusammen und entkam aus einer turbulenten Position mit Dauerschach zum Remis.
Die Partie des Tages dann brachte – einmal mehr! – Peter Lichman nach Hause: gegen Martin Hörstmann baute Peter einen abgrundtiefen Königsinder aufs Brett und ließ seinen Gegner am Damenflügel verdächtig weit nach vorne kommen. Dann ein Bauernopfer, zack, und Peter setzte seinerseits zum Angriff an, mal links, mal rechts, brettumspannend, und irgendwann war’s aus. Punkt für Werder!
Allein, für den Ausgleich im Mannschaftskampf reichte es nicht mehr, zu gewieft und umsichtig die Hannoveraner Gäste. Daniel Chitsazian hatte durch kreatives Aufbauspiel gegen den niedersächsischen Landesmeister Christian Polster früh eine feine Mehrqualität erobert und probierte alsdann auf teils artistische Weise, aus seinem Plusmaterial Vorteil zu ziehen.
Bis ins tiefste Endspiel hinein hieß es Turm hier gegen Läufer dort, jedoch es war nicht zu gewinnen. 

Hannover hielt den Vorsprung – und Werder wird nun in der nächsten Runde in Lehrte versuchen, den Fuß in die neue Saison zu bekommen.

Mannschaftsaufstellung

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