„Das ist ein Versprechen für die Zukunft“
06.10.25 von Judith Zacharias | 3 Min
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Tarek Brauer, Geschäftsführer Organisation & Personal des SV Werder Bremen, spricht über das neue Trainingszentrum als Fundament für Werders Zukunft, über Mut zur Veränderung – und das klare Bekenntnis zum Standort Pauliner Marsch.
WERDER.DE: Tarek, mit der Fertigstellung der neuen Kunstrasenplätze ist der erste Bauabschnitt des Infrastrukturprojekts in der Pauliner Marsch abgeschlossen. Was geht dir durch den Kopf, wenn du heute auf das Gelände blickst?
Tarek Brauer: Es ist ein tolles Gefühl, nach vielen intensiven Monaten harter Arbeit nun hochmoderne Trainingsplätze fertigzustellen, die unsere Arbeit nochmal auf ein neues Niveau heben werden. Diese Plätze bieten unseren Teams beste Bedingungen. Damit senden wir ein klares Zeichen an unsere Spieler*innen: Wir investieren in ihre Zukunft und schaffen optimale Voraussetzungen für ihre Entwicklung. Dieses neue Trainingszentrum ist für uns ein echtes Versprechen für die Zukunft – ein Fundament, auf dem wir langfristig aufbauen können. Zu sehen, wie sich der Einsatz ausgezahlt hat und wir damit einen großen Schritt für den Verein gemacht haben, macht mich stolz.
WERDER.DE: Was waren für dich die größten Herausforderungen in der bisherigen Projektphase – und was hat besonders gut funktioniert?
Tarek Brauer: Die Herausforderung bei diesem umfangreichen Projekt liegt in der Komplexität. Mehrere Bauabschnitte, die Modernisierung der Kunstrasenplätze, die Sanierung auf „Platz 11“ und der Neubau des Werder-Campus laufen parallel. Das braucht in der Führung klare Prioritäten, Vertrauen ins Team und Mut, Entscheidungen schnell zu treffen. Deshalb macht es mich stolz, dass wir den Zeit- und Kostenrahmen bisher so gut einhalten können.
WERDER.DE: Wie haben die Spieler*innen, Trainer*innen und Mitarbeitenden auf die neuen Trainingsbedingungen reagiert?
Tarek Brauer: Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Schon die Zwischenlösung mit dem Containerdorf während der Bauphase war für alle eine spürbare Verbesserung. Mit den neuen Kunstrasenplätzen haben wir erheblich bessere Trainingsbedingungen geschaffen. Alle spüren, dass wir in sie investieren. Es geht nicht nur um Komfort, sondern um Wertschätzung. Gute Bedingungen sind ein Ausdruck davon, dass wir unsere Teams ernst nehmen und ihnen den Raum geben, ihr Potenzial zu entfalten.
WERDER.DE: Was sind die nächsten Meilensteine des Projekts?
Tarek Brauer: Der nächste große Schritt ist das Richtfest auf „Platz 11“, das wir voraussichtlich im November feiern können. Das wird sicher das nächste Highlight auf unserem Weg zu einem modernen und leistungsfähigen Trainingszentrum. Zudem erwarten wir täglich den Erhalt der Baugenehmigung, die den Startschuss für den Abriss der alten Gebäude an Platz 12 und den Baubeginn des Werder-Campus gibt. Unser Plan ist, alle Baumaßnahmen 2027 abzuschließen. Dann haben wir ein Trainingszentrum, das nicht nur funktional auf höchstem Niveau ist, sondern auch räumlich kompakt und perfekt aufeinander abgestimmt.
WERDER.DE: Die Pauliner Marsch ist seit vielen Jahren das sportliche Zuhause von Werder – was bedeutet es für den Verein, weiterhin alle Bereiche an diesem Standort zu bündeln?
Tarek Brauer: Die Pauliner Marsch ist für uns mehr als nur ein Trainingsort – sie ist die Heimat von Werder Bremen, der Ort, an dem unser Verein lebt und sich entwickelt. Deshalb war es von Anfang an unser Wunschszenario, weiterhin alle Bereiche hier an diesem Standort zu bündeln. Die Kompaktheit erleichtert nicht nur Abläufe durch kurze Wege und direkte Kommunikation, sondern stärkt vor allem die Verbundenheit und das Gemeinschaftsgefühl aller, die hier arbeiten und trainieren. Diese Identifikation mit unserem Standort und unserem Verein ist für uns essenziell, um Leistung und Zusammenhalt langfristig zu fördern.
WERDER.DE: Die Modernisierung ist mit insgesamt 42 Millionen Euro, die das Projekt insgesamt kosten wird, eine erhebliche Investition. Wie schafft es Werder, so ein Projekt zu stemmen?
Tarek Brauer: Wir haben das Projekt sorgfältig geplant und stemmen den Großteil der Investition über unsere ausgegliederte KGaA. Auch der e.V. trägt einen Teil der Kosten. Die Gesamtsumme des Projekts verteilt sich auf rund 9 Millionen Euro für den Neubau der Kunstrasenplätze, etwa 10 Millionen Euro für die Modernisierung der Bestandsgebäude auf „Platz 11“ und rund 23 Millionen Euro für den Bau des neuen Werder-Campus. Die Stadt Bremen beteiligt sich mit insgesamt 2,5 Millionen Euro an der Sanierung der Bestandsgebäude auf „Platz 11“ – das ist ein starkes Zeichen. Aber klar ist: Die Hauptverantwortung liegt bei uns. Und wir tragen sie bewusst, weil wir an die langfristige Wirkung dieser Investition glauben. Es geht nicht nur darum, etwas Neues zu bauen, sondern darum, Strukturen zu schaffen, die in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren noch tragen. Diese Haltung gehört für mich zur DNA von Werder: eigenverantwortlich, nachhaltig und zukunftsgerichtet zu handeln.
WERDER.DE: Inwieweit zahlt sich diese Investition langfristig aus?
Tarek Brauer: Sportlich schaffen wir die Basis für bessere Ausbildung, leistungsfähigere Teams und eine stärkere Durchlässigkeit vom Nachwuchs bis zu den Profis. Wirtschaftlich investieren wir in unsere Marke und Attraktivität als Ausbildungsverein. Und gesellschaftlich macht das Projekt klar: Werder ist ein wichtiger Teil dieser Stadt. Wir modernisieren nicht nur für uns, sondern auch für Breiten- und Amateursportler, für den Stadtteil und die Region – das ist ein Mehrwert, den man nicht unterschätzen darf.
WERDER.DE: Wenn du fünf Jahre in die Zukunft blickst: Was wünschst du dir für Werder – und welche Rolle spielt das neue Trainingszentrum dabei?
Tarek Brauer: Ich wünsche mir, dass wir in ein paar Jahren auf diese Zeit zurückblicken und sagen können: Hier wurde das Fundament gelegt – für beständige Entwicklung, für nachhaltiges Wachstum und dafür, dass unsere Spieler*innen, egal ob im Jugendbereich, im Frauen- oder Männerfußball, optimale Bedingungen vorfinden, um ihre Potentiale zu entfalten. Werder bleibt ein Verein, der auf Kontinuität, Zusammenhalt und Entwicklung setzt. Dafür schaffen wir jetzt die Grundlage.