Das Spiel verfolgt das Oma-Enkelin-Gespann live aus dem Glasstudio. „Da sind bestimmt ein paar eifersüchtig, wenn ich das am Montag beim Kartenspielen erzähle“, sagt sie stolz. „Ich bin schon lange, lange Fan von Werder Bremen. Damals haben wir die Spiele noch am Radio verfolgt, da gab es noch keinen Fernseher.“ An die Meisterschaft von 1965 kann sie sich nicht mehr erinnern – „es ist ja immerhin auch 60 Jahre her.“ Sie hätte auch gern Fußball gespielt, aber Mädchen war es damals nicht gestattet.
Inzwischen sind die Ränge des Stadions gefüllt, die Spieler laufen ein und „Uroma Lisa“ sagt: „Da können wir jetzt nur noch die Daumen drücken!“ Hinter ihr öffnet sich eine Tür und Markus Kolke und Abed Nankishi kommen herein. Plötzlich wird das Stadionerlebnis noch greifbarer. Nach einer kurzen Begrüßung fragt der Werder-Keeper: „Wer ist Ihr Lieblingsspieler?“ – „Ducksch“ entgegnet sie ihm schnell. Danach konzentriert sie sich wieder auf das Spiel und fiebert fleißig mit. „Wir kommen immer einen Schritt zu spät“, analysiert sie nach einer torlosen ersten Hälfte, „die Chancen waren da. Aber ich finde es trotzdem toll hier.“ Mit Beginn der zweiten Halbzeit ist sie wieder voll dabei und verfolgt jede Aktion. „Das kann doch nicht wahr sein!“, ärgert sie sich nach einer verpassten Großchance für den SVW. Zwischenzeitlich war kaum zu erkennen, wer mehr mitfiebert: „Uroma Lisa“ oder Markus Kolke. Doch auch nach der Pause sollte sich am Ergebnis nichts mehr ändern. „Es war so schön. Aber leider ist es beim 0:0 geblieben“, resümiert sie nach Abpfiff.
Für Lisa Frey war es wohl eines der schönsten Remis ihres Lebens: „Es war ein unglaublicher Tag. Ich kann nicht mehr sagen als: Danke!“