WERDER.DE: Werfen wir auch nochmal einen speziellen Blick auf diese Saison. Die wohl größten Momente in dieser Spielzeit gab es wohl wahrscheinlich bei der Pokalreise. Wie schaust du auf diesen Weg zurück, wie verrückt war er zum Teil vielleicht auch?
Thomas Horsch: Ja, der war total verrückt. Es begann eigentlich wie eine Pokalsaison immer beginnt, mit vermeintlich schwächeren Gegnern aus der Regionalliga, wo man dann auch von Pflichten sprechen muss. Dann ging es quasi richtig los mit Leverkusen. Da war eine richtige Pokalstimmung zu spüren und wir wussten, dass es ein Entscheidungsspiel ist. Wir wussten, wir haben in Leverkusen immer gut ausgesehen, bis auf dieses eine Spiel dann später in der Liga-Rückrunde. Wir haben uns dort letztendlich durch dieses schöne Kopfballtor von Larissa durchgesetzt und dann kam für mich das absolute Highlight dieser Saison, das Pokalhalbfinal-Derby in Hamburg. Viel mehr geht nicht. Ausverkauftes Haus und dann noch diese Dramaturgie. Und danach mit dieser Mannschaft ins Finale zu gehen, war auch ein emotionales Highlight, das einfach unvergesslich ist. Und auch der Empfang im Rathaus, ich habe mich da wirklich sehr geehrt gefühlt, dass die Stadt unsere Pokalreise auch so wertgeschätzt hat. Der Moment, wo du mit dem ganzen Team im Rathaus auftreten darfst, der war sehr, sehr ehrenvoll.
WERDER.DE: Und dann kam auch noch Vietnam…
Thomas Horsch: Ich weiß, dass du mit dieser Mannschaft überall einen guten Eindruck hinterlässt. Und das haben wir überall, wo wir in Vietnam aufgetreten sind, gemacht. Sei es in der Botschaft oder bei den zahlreichen sozialen Projekten. Ich freue mich, dass wir es dann auch sportlich in einem internationalen Spiel gegen eine Nationalmannschaft geschafft haben, unter wirklich schwierigen klimatischen Bedingungen nochmal alles rauszuholen und unseren fußballerischen Charakter zeigen konnten. Und es war schon sehr beeindruckend zu sehen, unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben, wie zufrieden sie sind und wie gastfreundlich und hilfsbereit sie einfach auch waren.
WERDER.DE: Zum Abschluss: Was wünschst du dir für die Zukunft des Werder Frauenfußballs?
Thomas Horsch: Dass es weitergeht, dass weitere Momente, weitere Bilder entstehen, dass sich das Projekt weiterentwickelt und weiter ein gestandenes Mitglied der Bundesliga bleibt. Man hat sich jetzt über die Jahre einen gewissen Vorteil, beziehungsweise Vorsprung erarbeitet, den muss man jetzt verteidigen und idealerweise ausbauen, um nicht von der größer werdenden Konkurrenz verdrängt zu werden. Und das wünsche ich der Mannschaft und dem Verein, dass man alles Mögliche tut, um in diesem Wettbewerb auch weiterhin gut zu bestehen.
WERDER.DE: Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg und alles Gute für die Zukunft. Danke für alles, Thomas!