WERDER.DE: Was würdest du sagen, wie du dich in dieser Zeit als Spielerin aber auch als Mensch entwickelt hast?
Lina Hausicke: Das kann ich gar nicht beschreiben. Das ist ja ein Prozess, in dem ich noch mittendrin stecke. Wenn ich vergleiche, wie ich hier mit 18 oder 19 Jahren angekommen bin, war ich da in meiner Persönlichkeit und in dem, was ich wollte und mir vorgestellt habe, noch gar nicht so gefestigt, wie ich es jetzt bin. Ich führe jetzt seit vier oder fünf Jahren die Mannschaft an. Das sind Entwicklungen, die du mit einer Mannschaft und einem ganzen Verein durchmachst. Das hat mir persönlich total weitergeholfen und macht einen mit seinem Team zusammen stärker. Ich bin sehr stolz, dass wir die Pokalreise zusammen hatten und ich als Kapitänin sagen kann, ich habe die Mannschaft aufs Feld geführt. Auch wenn ich aus einer schweren Verletzung kam. Diesen Prozess und diese Entwicklung haben wir uns alle verdient, daran haben wir in den letzten Jahren tatkräftig mitgewirkt. Da bin ich sehr stolz drauf. Ich glaube, dass gerade dieses sich durchsetzen wollen und nie zufrieden sein das ist, was ich in den letzten acht Jahren gelernt habe.
WERDER.DE: Um im Kapitäns-Jargon zu bleiben: Wohin möchtest du deine Mannschaft in den nächsten Jahren noch führen? Welchen Kurs schlagt ihr ein?
Lina Hausicke: Wir haben diese Saison gut vorgelegt, die beste Werder-Saison gespielt und waren im Pokalfinale. Den Kurs, den wir bisher eingeschlagen haben, gilt es weiterzuverfolgen. Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir wahrscheinlich nicht jedes Jahr im Pokalfinale stehen werden. Wir stehen jetzt vor einem Neustart, mit neuer Trainerin, mit ein paar neuen Gesichtern in der Mannschaft. Man muss diesem Prozess Zeit geben. Da sind wir aus den letzten Jahren geduldig und demütig genug, dass wir versuchen weiter in Ruhe zu arbeiten und an unsere Entwicklung anzuknüpfen. Dann kann was echt Gutes entstehen. Ich bin dafür bereit und freue mich auf die Zeit.