WERDER.DE: Wie verrückt ist es für dich, wenn du dir vorstellst, dass in Findorff alles angefangen hat und du jetzt erst vor kurzem im Pokalfinale vor ausverkauftem Haus in Köln und zuvor in Hamburg gespielt hast, dazu regelmäßig im Weserstadion. Hättest du damals gedacht, dass du jemals vor ausverkauften Stadien spielen wirst?
Reena Wichmann: Ich glaube nicht, weil es damals noch gar nicht so auszudenken war. Ich glaube, als wir als kleines Kind mit dem Fußball spielen angefangen haben, war es einfach deshalb, weil wir Spaß dran hatten. Das gab es halt früher nur für die Männer. Es ist aber schön, dass es mittlerweile auch für uns möglich ist, vor so großen Kulissen aufzutreten. Vielleicht ist es aber auch ganz gut, dass es nicht klar war, dass wir das so erreichen können. So konnte man einfach frei aufspielen, weil man noch gar nicht wusste, dass das überhaupt möglich ist.
WERDER.DE: Bevor du zu Werder gekommen bist, hast du auch noch für den VfL 07 Bremen gespielt, da hast du in einer reinen Jungsmannschaft gespielt. Wie war der Übergang für dich, als du dann damals zum SVW gekommen bist?
Reena Wichmann: Am Anfang sollte ich zu den Jungs, um mich weiterzuentwickeln. Das war erstmal ein komisches Gefühl, weil davor habe ich nur mit Mädchen zusammengespielt. So eine reine Jungsmannschaft war dann erstmal schon was anderes. Ich muss aber sagen, so mit den Jahren habe ich wirklich richtig gerne mit den Jungs zusammengespielt und wollte dann eigentlich gar nicht wieder zurück zu reinen Frauenmannschaften. Ich musste dann aber, weil ich auch einfach zu alt war. Danach war es dann was anderes, weil es keine Gleichaltrigen mehr in der Mannschaft waren, sondern ein Team mit zum Teil zehn Jahren Altersunterschied. Da muss man sich dann erstmal wieder einfinden.
WERDER.DE: Hast du zu früheren Mitstreitern, auch von den Jungs noch Kontakt?
Reena Wichmann: Ja, ich habe noch mit einigen Jungs Kontakt von damals. Es waren jetzt auch ein paar mit dabei im Pokalfinale. Also das ist wirklich schön, dass wir das noch aufrechterhalten haben.