"Sie sind bereit für diesen Schritt"

Fritzy Kromp vor dem Ligastart im WERDER.DE-Interview

Friederike Kromp in grün gekleidet auf dem Rasen.
Fritzy Kromp blickt zufrieden auf die erste Vorbereitung mit dem SVW (Foto: hansepixx).
Interview
Freitag, 05.09.2025 / 15:30 Uhr

Das Interview führte Colin Hüge

Endlich geht es los! In der Google Pixel Frauen-Bundesliga rollt an diesem Wochenende der Ball. Für die WERDERFRAUEN startet der Auftakt mit einem Heimspiel am Sonntag, 07.09.2025, um 14 Uhr (live auf DAZN, Magenta Sport und im Ticker bei WERDER.DE) gegen den SC Freiburg auf „Platz 11“. Fritzy Kromp spricht im WERDER.DE-Interview vor ihrer Premiere über ihren Spielstil, welche positive Überraschung es aus der Vorbereitung gibt, und wie man die größeren Teams ärgern möchte.

WERDER.DE: Moin, Fritzy! Schön, dass du dir Zeit genommen hast. Mit welchen Gefühlen blickst du auf den Ligastart am Sonntag und vor allem deiner Premiere in der Bundesliga als neue Werder-Cheftrainerin entgegen?

Fritzy Kromp: Ich freue mich sehr darauf,nervös bin ich nicht richtig. Ich würde mich sogar als recht entspannten Typ bezeichnen. Aber die Vorfreude steigt. Was für eine Trainerin vor allem schön ist, ist dass sich niemand in der Vorbereitung schwerer verletzt hat. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es endlich losgeht und die Anspannung wird dann schon ein bisschen kommen. Spätestens am Freitag oder Samstag steigt das Fieber dann.

WERDER.DE: Du sprichst die Vorbereitung bereits an. Nicht nur, dass es keine Verletzungen gibt, auch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Macht diese Mischung eine Vorbereitung zu einer guten Vorbereitung?

Fritzy Kromp: Wir wollten die Zeit einfach so gut wie möglich nutzen, denn wir waren ja neu als Trainerteam. Auch wir mussten uns erstmal einspielen und auch die Mannschaft mussten wir in unsere Überlegungen mit reinnehmen und ihnen diese Inhalte mitgeben, was wir von ihnen verlangen. Das war das Ziel dieser Vorbereitung, dass wir sagen können, dass wir mit unserer Idee auf dem richtigen Weg sind. Denn jetzt wurde der Grundstein dafür gelegt und am Sonntag geht es dann erst richtig los. Wenn wir das unter Wettkampfbedingungen abrufen können, wird sich zeigen,wo genau wir stehen. Die Vorbereitung stimmt mich aber sehr positiv.

WERDER.DE: Nach dem ersten Testspiel hast du gesagt, dass du zuversichtlich bist, dass wir eine starke Truppe zusammenstellen werden. Hat sich diese Zuversicht in der Vorbereitung bestätigt?

Fritzy Kromp: Ja, die Spielerinnen haben uns in der Vorbereitung zurückgemeldet, dass sie mit der Spielidee, die wir haben, eine Überzeugung entwickeln. Es war für sie auch nicht einfach, weil wir sie fordern und wir gemeinsam viel analysieren. Wir haben mit Twente und Hoffenheim bewusst zwei starke Gegner in der Vorbereitung ausgewählt. Und wir haben da durchaus überzeugt und auch gegen Hoffenheim beim 3:1 verdient gewonnen. Das ist unser Weg, dass wir Ballbesitzfußball spielen wollen, dominant auftreten wollen und mutig im Pressing sein wollen. Ich wusste, dass viel Potenzial in den Spielerinnen steckt und hatte das Gefühl, dass sie bereit sind für diesen Schritt und das Vertrauen bei ihnen weiter entwickelt.

Kromp: "Keine klassischen Aufsteiger mehr"

WERDER.DE: Neben einem festen Stamm an erfahrenen Spielerinnen, die Werder und die Bundesliga gut kennen, sind auch einige neue Spielerinnen dazugekommen. Wie bewertest du die Leistung der Neuzugänge?

Fritzy Kromp: Sie sind wichtige Puzzlestücke in unserem Kader und spielen eine große Rolle. Ohne Frage, die Torwartposition ist mit Vanessa Fischer und Mariella El Sherif neu. Chiara D’Angelo bringt viel Energie mit rein und war ein wichtiger Baustein. Genauso wie Michelle Weiß, die eine wichtige Rolle spielt und Werder bereits kennt. Michelle Ulbrich als Rückkehrerin und auch Sharon Beck, die nach langer Verletzung wieder dabei ist, sind zumindest gefühlt auch wie Neuzugänge, die uns besser machen. Und im Angriff tut uns Medina Desic mit ihrer Erfahrung und ihrem Spirit total gut und hat auch in der Vorbereitung gezeigt, dass sie eine Torjägerin sein kann, die die Mannschaft mitreißen kann.

WERDER.DE: Stichwort Sharon Beck. Sie hat zuletzt mit tollen Toren wie beim 3:1-Testspielsieg gegen Hoffenheim überzeugt. Auf welchem Stand siehst du sie und welchen Wert kann sie für das Team haben?

Fritzy Kromp: Wir sind sehr froh Sharon wieder zurück und voll einsatzfähig zu haben.Gegen Twente hat sie erstmals 75 Minuten gespielt. Das war gut für sie. Sie konnte alle Vorbereitungsspiele mitmachen und immer mindestens eine Halbzeit spielen. Sie ist auf einem sehr guten Weg und hat nicht nur gegen Hoffenheim gezeigt, welchen Unterschied sie mit ihrer Qualität machen kann. 

WERDER.DE: Die Liga wurde aufgestockt und das bedeutet nicht nur mehr Gegner, sondern auch mitunter mehr Qualität. Wie siehst du da die Konkurrenz, die man durch Union Berlin, Nürnberg und den HSV dazubekommen hat und welche Rolle wollen wir da spielen?

Fritzy Kromp: Für mich sind die Aufsteiger keine klassischen Aufsteiger mehr. Union Berlin ist durchmarschiert und füllt Stadien, das ist schon ein sehr ernstzunehmender Gegner. Der HSV kommt mit viel Euphorie im Gepäck. Es gab so viele Transfers und auch Wechsel auf der Trainerposition wie noch nie. Ich hoffe, dass sich nach den ersten fünf Spielen ein bisschen was herauskristallisieren wird, wohin die Reise geht. Für uns wird es ein Prozess werden, bei dem es auch Höhen und Tiefen geben wird, das ist ganz normal. Wichtig wird sein, seinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und den Weg weiter fortzusetzen. In den Testspielen haben wir gezeigt, dass wir vermeintlich größere Teams ärgern können.

WERDER.DE: Blicken wir auf den Liga-Auftakt: Auch Freiburg ist neu aufgestellt, ebenfalls auf der Trainerposition mit Edmond Kapllani. Was kommt da am Sonntag auf uns zu?

Fritzy Kromp: Sie hatten einen etwas größeren Umbruch als wir und haben mit dem neuen Trainerteam auch eine neue Idee entwickelt. Dazu haben sie spannende Talente in ihren Reihen aber mit Keeperin Laura Benkrath auch viel Erfahrung dazugewonnen. Da kommt viel Spielfreude auf uns zu. Ich bin aber schon davon überzeugt, auch nach der Leistung im Test gegen Hoffenheim, dass wir gewappnet sind für Freiburg und auch durchaus gewinnen können. Vor allem mit einem Sieg in einem Heimspiel in die neue Saison starten zu können, sollte uns einen zusätzlichen Push geben.

WERDER.DE: Vielen Dank, Fritzy. Wir drücken die Daumen, damit das am Sonntag gelingt!

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