Direkt nach dem Schlusspfiff hatte Kapitän Marco Friedl kaum Zeit durchzuatmen. So wurde er von den Teamkollegen um Michael Zetterer, Niklas Stark und Amos Pieper fest umschlungen und nicht nur für den 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum abgefeiert, sondern auch für das, was Sekunden zuvor passierte. Denn in der 98. Minute schalteten die Gäste noch einmal blitzschnell um, Moritz Broschinski lief auf und davon und drohte frei auf Keeper Zetterer zuzulaufen.
Doch der Bochumer hat nicht die Rechnung mit dem heransprintenden Marco Friedl gemacht, der die ganz feine Klinge ausfuhr und mit einer Grätsche der Extraklasse die brenzlige Szene bereinigte. Das Weserstadion tobte und feierte die Aktion wie ein Tor. „Ich glaube, da spreche ich für alle Verteidiger. Das ist wie ein Tor für uns“, erklärt der Österreicher mit einem Lächeln auf den Lippen, fügt dann aber kritisch an: „Ich muss mir die Szene aber nochmal anschauen, denn das darf uns in dieser Situation nicht passieren. Zum Glück habe ich das schnell gesehen und mir dann bei der Grätsche gedacht, all or nothing.“